Vom Rundholzplatz bis zur Weiterverarbeitung
Ein besonderes Highlight ist in der Sägelinie das neue System Circular Saw Monitoring (CSM) von Fellner Engineering, Wr. Neudorf: Ein Mikrofon ermittelt die Frequenz des Sägeblattes. Weicht das Geräusch von der Norm ab, ist dies ein Indiz für ein „Zwicken“ im Holz. Der Vorschub reguliert beziehungsweise stoppt automatisch. Damit lassen sich die Sägeblattstandzeit deutlich erhöhen und die außerplanmäßigen, unproduktiven Stillstandszeiten wesentlich verringern (s. Link 1 unten). „Ich konnte mir das anfangs gar nicht vorstellen, zumal die Messung sehr unscheinbar ist. Unser Sägenführer und die Schärfspezialisten sind begeistert - und ich auch“, meint Küspert.
Nachdem GELO bereits 2011 eine neue Kesselanlage sowie zwei Trockenkammern installierte, kommen bis zum Sommer zwei weitere Trockenkammern hinzu. Dafür laufen im Moment die Vorbereitungen in Weißenstadt. Beim Ausrüster setzt Küspert seit vielen Jahren auf Mahild, Nürtingen/DE. Besonders überzeugt ist der Unternehmer vom Energiemanagementsystem der Trockenkammer. „Unsere Trocknungskapazität steigt damit auf über 100.000 m³3/J. Wir können also 100 % unseres Einschnitts im Sägewerk für die Weiterverarbeitung beziehungsweise auf Kundenwunsch trocknen“, informiert Küspert. Bedingt durch den Einsatz des Mahild-Impuls-Intervall-Systems können bei der Holztrocknung wesentliche Einsparungen beim elektrischen Energiebedarf erzielt werden. Das System ermöglicht in Abhängigkeit von der zu trocknenden Holzstärke eine Reduktion des elektrischen Energiebedarfs von 20 bis 40 %. Eine Verringerung der Lärmemissionen geht mit dieser Entwicklung einher. Unter gleichbleibender Produktivität lässt sich zudem der thermische Energiebedarf reduzieren. Die Konditionierphasen im Trocknungsprozess verbessern darüber hinaus die Trocknungsqualität.
Zum Umstapeln der trockenen Ware kaufte Küspert eine Anlage von Minda. Diese Möglichkeit gab es bisher bei GELO nicht. Zudem gibt es im Hobelwerk jetzt eine Verpackungslinie, welche in Zusammenarbeit mit Scheibner, Plasticband und Signode erstellt wurde. Als weiteren Optimierungsschritt installiert GELO eine Stapelmaschine in der KVH-Linie von Leiße, Winterberg/DE.
Weniger Fahrzeit, kein Suchaufwand
Ebenfalls nicht wirklich zum „Anfassen“, aber nicht weniger wichtig: ein Warenwirtschaftssystem. GELO arbeitet seit Jahren mit Timbertec, Eutin/DE, zusammen und stellte darum vor einigen Monaten auf das System Timber Commerce um. Laut Timbertec hat das Programm eine umfangreiche Basis und lässt sich um Module erweitern und an die betrieblichen Bedürfnisse anpassen.
Personelle Verstärkung und innovative Produkte
Zudem entwickelte GELO ein neues Holzgaragensystem, das in Kooperation mit einem Holzbaubetrieb erzeugt wird. Ein Exemplar davon ist auf der Landesgartenschau in Bayreuth zu besichtigen.
Um die vielen Projekte zu stemmen, hat sich Küspert Unterstützung geholt: Seit einem Jahr leitet Tommy Häneke den Vertrieb. Im Bereich der Produktion verstärkt Sergej Fink als Gesamtbetriebsleiter die Geschäftsführung und die GELO-Mannschaft. Häneke verweist vor allem auf die vielfältigen Produkte, die GELO zu bieten hat: von Stangen-KVH bis 15 m und KVH nach Liste in Losgröße 1 über Bauholz, Sparren und Vorratskantholz bis hin zu Latten, Schalungen, Brettern, Rauspund sowie Hobelware für Terrassen und Fassaden – und das in Fichte, Kiefer, Douglasie, heimischer und Sibirischer Lärche.
Gelo Holzwerke
Gegründet: 1898Geschäftsführer: Wolf-Christian Küspert
Mitarbeiter: 103, davon 14 Lehrlinge
Einschnitt: 250.000 fm/J
Holzarten: 90 % Fichte, 10 % Kiefer
Hobelware: 30.000 m³/J
KVH-Produktion: 65.000 m³/J (keilgezinkt/ungezinkt)
Produkte: Bauholz nach Liste, Sparren/Dielen, Kreuzholz, Bretter, Schmal-/Breitware, Latten, CE-Dachlatten, Rauspund, Hobelware, KVH Standard, KVH nach Liste
Trockenkammern: über 100.000 m3/J, IPPC-Behandlung möglich Export: 25 %