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Drei Jahre EUTR

Ein Artikel von Dinah Urban (für Timber-Online bearbeitet) | 07.04.2016 - 09:20
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Seit März 2013 gilt in der EU die Europäische Holzhandelsverordnung (EUTR). Sie verbietet den Import und Handel mit illegal eingeschlagenem Holz und verpflichtet Unternehmen zur sorgfältigen Überprüfung von Waren und Zulieferern. Erste Erfolge sind laut der prüfenden Institution, dem Thünen-Institut (TI) für Holzherkünfte, zu verzeichnen.
„Die Zahl der Prüfanfragen ist bei uns in den vergangenen Jahren stark gestiegen“, sagt Dr. Gerald Koch, am TI in Hamburg Experte für die mikroskopische Holzartenbestimmung. „2013 hatten wir rund 350 Einsendungen, im Jahr darauf 470 und 2015 haben wir knapp 600 Einsendungen gutachterlich bearbeitet.“ Noch deutlicher war der Anstieg in der Genetik, mit der sich neben einer genaueren Artenbestimmung vor allem die Holzherkünfte einiger Baumgattungen überprüfen lassen. Wenn die Holzart an sich nicht unter Schutz steht, sondern nur in bestimmten Regionen nicht geerntet werden darf, gibt diese Methode tiefer gehende Erkenntnisse. Von 160 genetischen Gutachten im Jahr 2013 stieg die Zahl auf 399. Der Hauptanteil der Einsendungen kam von Holzhandelsunternehmen, gefolgt von Behörden, NGOs und Privatpersonen. Die Thünen-Wissenschaftler schließen daraus, dass die Importeure von Holz und Holzprodukten ihre Aufgaben ernst nehmen.
Die bisherige Auswertung der Kontrolleure der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) zeigte Unterschiede auf: Während Massivholzproben zumeist korrekt deklariert waren, konnten die Thünen-Experten bei Sperrhölzern, die vor allem in Asien produziert werden, regelmäßig Falschdeklarationen feststellen – besonders bei Innenlagen. Bei Fertigprodukten, wie Möbeln oder Möbelbauteilen, gab es ebenfalls zahlreiche Abweichungen.
Laut ebenfalls vom TI durchgeführten Marktanalysen werden mittlerweile etwa 90 % der EU-Importe von Holz und Produkten auf Holzbasis erfasst. Die übrigen 10 % machen Holzkohle, andere Holzprodukte sowie Papier aus.