Dominik Liechtenstein †

Ein Artikel von Mag. Georg Binder | 29.09.2009 - 09:13
Mag. Dominik Liechtenstein, Bundesgremial-Ausschussmitglied des Holz- und Baustoffhandels, Obmann-Stellvertreter von proHolz Austria und Obmann des Landesgremiums Wien Holzhandel, verstarb am 20. September in Wien.
Liechtenstein wurde am 20. Juni 1950 als erstes Kind von Prinz Karl Alfred von und zu Liechtenstein und Erzherzogin Agnes von Österreich geboren. Nach dem Studium der Betriebswirtschaftslehre und mehreren Jahren im Bankgeschäft übernahm Dominik 1982 die Geschäftsführung des 1931 gegründeten Unternehmens Liechtenstein Holzhandel, dessen Schwerpunkt auf der Produktion und dem Handel von Furnieren lag. Unter seiner Führung wurde das Unternehmen mit Niederlassungen in Wien, Graz und Ansfelden sowie Verkaufsbüros in Prag und Budapest ausgebaut. Aufgewachsen im Furniergeschäft, war Dominik ein Kämpfer gegen Vorurteile bei der Nutzung von Tropenholz. Besonders aktiv wurde er rund um das verunglückte (bis heute nicht umgesetzte) Tropenholzgesetz aus dem Jahr 1992, das eine Kennzeichnungspflicht für Tropenhölzer und deren Produkte vorsah. Auch die Thematik der Holzimitate, das heißt, Papier statt „Echtholz-Furnier” beim Möbelbau, reizte ihn im Besonderen. Hier war er ein begeisterter Verfechter der proHolz-Ideen für mehr Holzinformation und engagierte sich über Jahre hinweg in der Holzwerbung.
Sein ganzer Stolz galt dem wohl einzigartigen Schauraum im Stammsitz in Wien, wo Interessierte auf über 450 Schautafeln 90 Holzarten aus aller Welt bestaunen können. Ausgewählte Furniere wurden im direkten Scann-Verfahren von seinem Lager in die Druckmaschine befördert, woraus schließlich mit dem proHolz-Holzspektrum, das schönste Buch Österreichs 2006 entstand.
Jenen Menschen, die einen persönlichen Zugang fanden, war Dominik ein einfühlsamer, weltoffener Gesprächspartner, der über erstaunliches Fachwissen - nicht nur über das Holzgeschäft - verfügte. Analysen wirtschaftlicher und politischer Ereignisse betrieb er leidenschaftlich, seine Ausbildung als Betriebswirt und die spätere Tätigkeit als Banker legten die fachlichen Grundsteine dafür.
Obwohl wir von seiner angegriffenen Gesundheit wussten, kam die Nachricht von seinem Ableben überraschend. Wir proHölzer und die Branche verlieren mit ihm einen leidenschaftlichen Mitstreiter für die Sache Holz, dessen Leben vom Stoff der Natur bis zuletzt geprägt war. Der Verstorbene wird am 2. Oktober um 14 Uhr in Vaduz beigesetzt.