Diskussion über neuen Nationalpark in Bayern

Ein Artikel von Lorenz Pfungen (für Timber-Online bearbeitet) | 10.02.2017 - 09:08
Wie der Holzkurier bereits berichtete, gab der Bayerische Ministerpräsident, Horst Seehofer, im vergangenen Juni die Grundsatzentscheidung für den Bau eines dritten Nationalparks bekannt (s. Link 1). Nach den südbayerischen Schutzgebieten im Bayerischen Wald 1970 und in Berchtesgaden 1978 steht die Region Franken im Fokus. Infrage kommen der Spessart sowie die Rhön. Im Frühjahr soll der Findungsprozess in die nächste Phase gehen, berichtet der Bundesverband der Deutschen Säge- und Holzindustrie (DeSH) in einer Pressemitteilung.

Der DeSH lud am 20. Januar gemeinsam mit dem Verband der Holzwirtschaft und Kunststoffverarbeitung Bayern-Thüringen (VHK) zu einer Informationsveranstaltung nach Aschaffenburg. Vertreter der Holzindustrie und des Vereins Wir im Spessart riefen die Bevölkerung und Betriebe vor Ort zum Schulterschluss auf. Die Ziele seien, zeitgemäße Lösungen zu präsentieren sowie den Schutz und die Nutzung der Wälder in Einklang bringen, ist weiter zu lesen.

„Mit der Installation immer neuer Nationalparks und den damit verbundenen Flächenstilllegungen reduziert die Politik das Thema Naturschutz auf eine Schwarz-Weiß-Debatte, die ohne Not Ängste schürt und zu verhärteten Fronten führt“, sagt DeSH-Hauptgeschäftsführer Lars Schmidt.

Forderungen nach Nutzungsverzicht seien nicht nur wirtschaftlich fragwürdig, verweist Peter Fickler, Präsident des VHK: „In zahlreichen Regionen ist das Recht auf Holznutzung seit dem Mittelalter verbrieft und damit gewachsener Bestandteil der Landeskultur.“

Allein in Bayern erwirtschaften im Cluster Forst und Holz rund 196.000 Beschäftigte in über 27.000 Unternehmen einen jährlichen Umsatz von 37 Mrd. €. Zahlreiche Studien belegen anschaulich die positiven Effekte einer nachhaltigen Forst- und Holzwirtschaft auf die Steigerung der Biodiversität und des Klimaschutzes. Neben der Stärkung der ländlichen Regionen trägt die Branche zudem maßgeblich zu der Erzeugung von Strom und Wärme aus erneuerbaren Energien und deren Nutzung in den laufenden Produktionskreisläufen bei. Darüber hinaus komme auch Widerstand von Vereinen, wie dem Spessartbund sowie Wir im Spessart, ist weiter zu lesen.