1240813796.jpg

Querförderer dient als Puffer bei der Aufgabe (li.), im Längsdurchlauf erfolgt die Messung der Stämme (re.) © DI (FH) Martina Nöstler

Direkt von Aufgabe zur Säge

Ein Artikel von DI (FH) Martina Nöstler | 27.04.2009 - 11:17
1240813796.jpg

Querförderer dient als Puffer bei der Aufgabe (li.), im Längsdurchlauf erfolgt die Messung der Stämme (re.) © DI (FH) Martina Nöstler

Im Jänner startet das neue Laubholz-Sägewerk der ThyssenKrupp GfT Gleistechnik in Groß Oesingen/DE. Häwa, Wain/DE, war dabei für die Technik am Rundholzplatz zuständig (s. Link unten). Die Besonderheit: Das Unternehmen wickelte die Erdarbeiten ab und kümmerte sich auch um die Lieferung und Montage der Bodenplatte. Die Anlagen sind auf Laubrundholz von 2,6 m bis 6 m Länge ausgelegt. Der mittlere Durchmesser liegt zwischen 30 und 45 cm.
Bei ThyssenKrupp GfT Gleistechnik wird ausschließlich Buche und Eiche zu Schwellen verarbeitet. Das Rundholz wird in einem Umkreis bis 200 km eingekauft.

Neue Kapptechnik

Die schweren Stämme werden mit einem Bagger von Terex-Fuchs, Bad Schönborn/DE, auf die Querförderer von Häwa aufgegeben. Das Holz gelangt im Längsdurchlauf durch einen Messrahmen von Jörg Elektronik, Oberstaufen/DE. Das Unternehmen lieferte ebenso die komplette Steuerung und Auftragsverwaltung.
Bei der Längenkappung wollte Axel Zimmermann, Betriebsleiter bei ThyssenKrupp Gft Gleistechnik, eine Neuheit: Häwa installierte die Säge von Herzog Forsttechnik, Zumholz/CH. Bei dieser fährt das Schwert nicht, wie bei anderen Modellen am Holz vorbei nach oben, sondern klappt nach hinten, sodass die Säge das Holz nach dem Schnitt nicht mehr berührt. „Das ist für die Kette wesentlich schonender“, ist Zimmermann überzeugt. Häwa hat in Deutschland die Vertretung von Herzog Forsttechnik inne. „Es ist erst die zweite Säge dieser Art, die wir in Deutschland installiert haben“, sagt Wilhelm Maier, Häwa-Kundenbetreuung für Deutschland, Österreich und die Schweiz.

Starke Entrindung

Nach der Kappung gelangt das Rundholz nach links zum Wurzelreduzierer und zur leistungsstarken Fräskopfentrindung. Dabei fährt der Fräskopf axial über den rotierenden Stamm. Nach rechts kann Blockware ausgeschieden und gesammelt werden. Im Anschluss werden die Stämme durch ein Splittersuchgerät von Mesutronic, Kirchberg im Wald/DE, geschleust. Fällt die Metalldetektion positiv aus, wird das Holz automatisch ausgeworfen.
Das sägefähige Rundholz kommt, entrindet und fertig vermessen, ohne Zwischenpuffer, direkt in die Quattro-Bandsägen-Linie von Söderhamn Eriksson.
„Bei einer durchschnittlichen Rundholzlänge von 3 m erreichen wir mit unserer Anlage eine Leistung von drei Stämmen pro Minute“, berichtet Maier.

Häwa Maschinen

Gründung: 1907
Geschäftsführer: Ernst Blattert
Standorte: Wain/DE
Mitarbeiter: 225
Produkte: Entrindungsanlagen, Wurzelreduzierer, Kappstationen, Sortieranlagen, Rundholzplätze