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Susanne Hain erfreut sich tagtäglich an der Unverwechselbarkeit jeder Diele aus ihrer Manufaktur © Hain Parkett

Diele für Diele

Ein Artikel von Dinah Urban (für Timber-Online bearbeitet) | 03.08.2015 - 11:42
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Susanne Hain erfreut sich tagtäglich an der Unverwechselbarkeit jeder Diele aus ihrer Manufaktur © Hain Parkett

Mit Naturöl behandelte Holzdielen sind nicht nur etwas für das eigene Zuhause. Auch in strapaziöseren Einsatzgebieten beweisen sich etwa die Naturholzböden von Hain Parkett, Rott am Inn/DE. Das oberbayerische Familienunternehmen setzt beim Sortiment klar auf Natürlichkeit und Exklusivität. „Wir schneiden alle Landhausdielen so ein, dass die Blume mittig liegt. Das bedeutet zwar für uns einen höheren Verschnitt, das schönere Dielenbild ist uns das aber wert“, verdeutlicht Susanne Hain. Sie leitet den Betrieb mit einem Exportanteil von 45 % zusammen mit ihrem Vater Richard.
Nach dem Einschnitt erhält das Parkett eine aufwändige Oberflächenveredelung mit einem langsam an der Luft austrocknenden Naturöl, das Hain selbst mitentwickelt hat. Es dringt tief in die Poren des Holzes ein und baut eine stabile, pflegeleichte Nutzschicht auf, ohne dem Naturstoff seine hygroskopischen Fähigkeiten zu nehmen. Das Holz interagiert also auch nach der Behandlung noch mit dem Umgebungsklima.
Die moderne Manufaktur setzt sich bewusst von der Massenfertigung ab. „Unsere Produktionsmenge ist so überschaubar, dass wir die Möglichkeit haben, maßgeschneidert auf Kundenwünsche einzugehen“, erklärt die Geschäftsführerin. Auf eine intensive Kontaktpflege mit dem gehobenen Fachhandel wird ebenso geachtet. Dazu gehören auch Schulungen. Die exklusiven Böden sind nämlich nicht im Baumarkt um die Ecke zu finden. Vertriebsleiter Peter Jansen charakterisiert die Kunden als Bauherren und Renovierer, „die den Boden für das Leben suchen“.

Produktionsschritte rückverlagert

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Die Sortierung der Deckschichten wurde nach dem Bau neuer Produktionshallen zurück nach Deutschland verlagert © Hain Parkett

Im unternehmenseigenen Sägewerk in der Slowakei werden aus dem Tatra-Gebiet stammende Bäume aus nachhaltiger Forstwirtschaft verarbeitet und die Deckschichtlamellen der Dielen gesägt. Die Vorproduktionsschritte Schleifen, Formatieren und Sortieren der Deckschichtfurniere sowie das Verpressen mit dem Unterbau wurden vor zwei Jahren nach dem Bau neuer Fertigungshallen am Stammsitz in Rott zurückverlagert. „Seitdem können wir noch schneller und flexibler auf Sonderwünsche reagieren“, betont Susanne Hain.
Die frei gewordenen Kapazitäten in der Slowakei kamen dem Wachstum des Sägewerks zugute. Für die Produktionserweiterung am Stammsitz in Rott wurde die Belegschaft um zehn Mitarbeiter aufgestockt. Der Naturholzbodenhersteller beschäftigt rund 200 Mitarbeiter.

200 Eichenvarianten für Heim und Büro

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Anders als in der Massenfertigung bekommt der Kunde bei Hain individuelle Maße © Hain Parkett

In über 200 Varianten stellt der Klassiker Eiche 75 % des Sortiments. Darunter finden sich Farben, die von schokobraun über eisgrau bis weiß gekalkt reichen. Ob Modegeschäft, Büroräume, Gastronomie oder Eigenheim: Die unterschiedlichen Dielenbreiten, -stärken und -längen aus zehn Holzarten in 50 Oberflächenvarianten überzeugen durch Individualität und Strapazierfähigkeit. In einer eigenen Ausstellung am Werkssitz in Rott am Inn bietet das Unternehmen auf 500 m² einen Überblick über das Sortiment.