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Großhersteller dominieren die BSP-Branche © Dinah Urban

Die Bedeutung steigt

Ein Artikel von Dinah Urban | 23.02.2015 - 16:20
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Großhersteller dominieren die BSP-Branche © Dinah Urban

Ein typisches Brettsperrholz-Element kommt aus Österreich, besteht aus Fichte und wurde mit PUR verklebt. Das zeigt die Masterarbeit einer jungen Holzkurier-Redakteurin über Brettsperrholz-Produktion an der Universität Hamburg.
15 Unternehmen wurden bezüglich ihrer Brettsperrholz-Produktion befragt. Die Ergebnisse wurden – auch auf Basis der Holzkurier-Erhebungen – hochgerechnet. Die Arbeit offenbarte eine überraschende Vielfalt. Die überschaubare Herstellerschar dieses jungen Holzbauproduktes ist in der Unternehmensstruktur sowie ihrer Produktspezifikation und Serviceintegration sehr heterogen.

665.000 m³/J Schnittholz, 3642 t/J Leim

Die BSP-Produktion wurde vom Holzkurier 2013 auf 455.000 m³ geschätzt, der Großteil davon stammt aus Österreich. Die Prognose der Unternehmen ergab leicht zunehmende Produktionsmengen. Damit ist die Branche ein Holzverbraucher mit steigender Bedeutung. 665.000 m³/J Schnittholz konsumierten Europas Brettsperrholz-Produzenten 2013. Zum Vergleich: Das ist fast exakt so viel Nadelschnittholz, wie im selben Jahr von Österreich über Slowenien in die Levante exportiert wurde.
Rund 80% des Brettsperrholzes wurden aus Fichte erzeugt. Die Einkaufsmaße des Schnittholzes erstreckten sich laut Herstellern von (Länge mal Breite mal Dicke) 2,4 m mal 95 mm mal 20 mm bis 5,5 m mal 235 mm mal 45 mm. Ein Standardmaß hat sich bei den Erhebungen nicht herauskristallisiert.
Der Klebstoffbedarf wurde für 2013 mit 3642 t berechnet. Den Löwenanteil stellte Polyurethan mit 2836 t. Melamin-Harnstoffformaldehyd lag mit 806 t deutlich dahinter. Vereinzelt wird auch Polyvinylacetat eingesetzt. Anderweitige Verbindungsarten (Klammern, Nägel, Dübel etc.) wurden in der Untersuchung nicht berücksichtigt.
BSP wird von Weltkonzernen ebenso hergestellt wie von vergleichsweise kleinen Bauunternehmen. Die drei größten BSP-Hersteller produzieren zusammen über die Hälfte des Gesamtvolumens, die größten acht mehr als 90%

510 Beschäftigte

Die Anzahl der in der Produktion beschäftigten Mitarbeiter reichte von sechs bis 80. Sechs der 15 untersuchten Unternehmen arbeiteten mit weniger als elf Beschäftigten. Vier Unternehmen beschäftigten zwischen 11 und 50 Personen. Fünf Unternehmen bieten mehr als 50 Personen einen Arbeitsplatz. In Summe waren 2013 510 Personen in Europas Brettsperrholz-Produktion beschäftigt. Mehr als die Hälfte davon (351) sind in Österreich tätig, gefolgt von 143 in Deutschland. Das ergibt eine rechnerische Arbeitskraftproduktivität von jährlich 892 m³ BSP pro Vollzeitäquivalent.

Servicephilosophien sind verschieden

BSP ist ein Produkt mit hoher Individualisierung. Standardmaße gab es 2013 kaum. Die Lagenanzahl reichte von 3 bis 20, wobei hier „weniger“ populär ist, wenn es nicht um Sonderfunktionen, wie Schallschutz, geht.
Ein Großteil der BSP-Hersteller bietet zusätzliche Serviceleistungen, wie Abbund oder Lieferung zur Baustelle, an. So wird mehr Wertschöpfung im eigenen Unternehmen erwirtschaftet. Ein Hersteller wirbt auf seiner Webseite jedoch ausdrücklich damit, dass er keinen Abbund anbiete, damit seine Kunden – Holzbauunternehmen – diesen Mehrwert selbst erwirtschaften können.

Masterarbeit einer Holzkurier-Redakteurin

Holzkurier-Redakteurin Dinah Urban erlangte diese Erkenntnisse im Rahmen ihrer Abschlussarbeit „Der europäische Brettsperrholz-Markt – Industriestruktur und Preisreferenz“ im Masterstudiengang Holzwirtschaft an der Universität Hamburg, betreut von Univ.-Prof. Udo Mantau. Neben den Ergebnissen einer Befragung analysierte sie dazu auch Sekundärdaten des Statistischen Bundesamtes und aus vergangenen Holzkurier-Erhebungen