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Diagonal Dübelholz in Weißtanne mit Schattennut, verbaut in einer Satteldachdecke © Sohm Holzbautechnik

Diagonal verdübeltes Brettstapelholz

Ein Artikel von Lorenz Pfungen | 30.09.2015 - 16:20
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Diagonal Dübelholz in Weißtanne mit Schattennut, verbaut in einer Satteldachdecke © Sohm Holzbautechnik

Die meisten Brettstapelelemente werden genagelt oder parallel verdübelt. Nicht so bei Sohm Holzbautechnik. „Bei unserem DD-System sind die Dübel in einem Winkel von 30° angeordnet“, erklärt Christian Milz, Prokurist von Sohm Holzbautechnik. DD steht dabei für Diagonal Dübelholz. „Das führt zu einer erhöhten Steifigkeit der Elemente und Quell- sowie Schwindverhalten werden minimiert“, so Milz weiter.
Die kreuzweise verdübelten Brettstapelelemente eignen sich für Wände, Decken und Dächer. Je nach Kundenanforderungen erhält das fertige Element ein Oberflächenprofil. Der Holzbaubetrieb bietet die DD-Bauteile mit einer Schattennut, einem Akustikprofil, einem Strukturprofil sowie als Betonverbund an. Eine geschlossene Oberfläche ohne Fase ist ebenfalls erhältlich.

Wellenförmige Oberfläche

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"Unser Diagonal Dübelholz verbindet Tragfähigkeit mit eleganter Oberfläche." Prokurist Christian Milz © Sohm Holzbautechnik

Durch eine wellenförmig gefräste Oberfläche reduzieren sich die Quell- und Schwindbewegungen zusätzlich, führt der Hersteller an. Die Profilierung dient zudem als Rieselschutz. So ist gewährleistet, dass kein Material zwischen den Fugen durch das Bauteil tritt.
Angeboten werden Elemente in astreiner Tannenauslese, Fichtensichtqualität, Tannen- und Fichtenindustriequalität sowie Nichtsichtqualität. Bei der Tannenauslese wird speziell darauf geachtet, dass alle Äste an der Sichtkante herausgeschnitten werden. Flügeläste oder Astansätze haben dabei ebenfalls keine Chance.
Im Unternehmen werden Elemente mit 60 cm Breite und einer Standardlänge von 3 bis 15 m hergestellt. Im Sichtbereich reichen die Dicken von 8 bis 24 cm und im Nichtsichtbereich bis 26 cm. Der Anschluss zwischen den Elementen wird mit einer Nut- und Federverbindung hergestellt. Nachdem die Brettstapelbauteile aneinandergereiht sind, werden sie über Kreuz verschraubt.

Feuerwiderstandsklasse F 60

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DD-Element Weißtanne  imQuerschnitt mit Schattennut © Sohm Holzbautechnik

Ab einer Dicke von 12 cm und einer 18 mm dicken OSB-Platte sind die Bauteile in der Feuerwiderstandsklasse F 60 zertifiziert. Für die Elemente beantragte der Produzent eine Europäische Zulassung. „Wir rechnen damit, dass diese bis Jahresende erteilt ist“, erwartet Milz. „Durch die Zulassung dürfen höhere Lasten bei der statischen Berechnung angesetzt werden. Bis jetzt sind die Bauteile überdimensioniert und der Werkstoff noch nicht voll ausgenutzt. Damit gehen wir einen weiteren Schritt in Richtung Werkstoffoptimierung“, so Milz weiter.

Holz-Beton-Verbund

Neben dem reinen Holzbau bietet Sohm Holzbautechnik auch Holz-Beton-Verbundelemente an, die stark nachgefragt werden. Das DD-Element wird auf die Baustelle geliefert, wo auch der Beton aufgebracht wird. Die Verbindung stellt das Unternehmen mittels Schrauben her. Zur einen Hälfte sind diese im Holz verschraubt und zur anderen einbetoniert. Neben dem Vorteil der schnellen Endmontage auf der Baustelle erzielt man mit dieser Bauweise größere Spannweiten, einen erhöhten Schallschutz sowie eine bessere Scheibenwirkung. Der Beton ist im Druckbereich und Holz im Zugbereich des Elements eingebaut. Besonders bei Kommunal- und Gewerbebauten kommen Holz-Beton-Verbundelemente zum Einsatz.

Langjährige Zusammenarbeit

Um diese hohen Qualitätsstandards einhalten zu können, setzt man auf die langfristige Zusammenarbeit mit den Lieferanten. Diese haben sich im Laufe der Zeit auf die Bedürfnisse des Herstellers eingestellt. Die Lamellen werden getrocknet aus einem Umkreis von 100 km geliefert. Verarbeitet werden ausschließlich Lamellen, die im Rift- oder Halbriftschnitt hergestellt wurden. Das führt an der Schmalseite der Staffeln zu parallel laufenden Jahresringen. Eine Fladerung ist nicht gewünscht. „Das gibt der Oberfläche eine ruhige Struktur und führt letztlich zu der Qualität, die wir haben möchten“, erläutert Milz.

Absatzmärkte

Die wichtigsten Märkte des Unternehmens sind Österreich, Süddeutschland, Schweiz und Italien. Auch in Übersee stellte das Unternehmen Häuser auf. Stolz ist Milz auf die Errichtung des Österreich-Hauses in Vancouver anlässlich der Olympischen und Paraolympischen Winterspiele 2010. Das Gebäude erreichte Passivhausstandard.