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Deutschland entscheidend

Ein Artikel von Gerd Ebner | 05.05.2014 - 13:55
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Der Absatzindikator blieb im April unverändert gegenüber März auf einem Niveau von 108,7 %. Trotzdem war es im April nicht langweilig – bei den Sortimenten des Absatzindikators gab es teilweise größere Veränderungen.
Prägend für viele Marktentwicklungen ist die gute Rundholzversorgung in weiten Teilen Deutschlands und Österreichs (s. Artikel S. 4). Daraus resultiert ein erhöhter Einschnitt von zumindest 10 % gegenüber dem Vorjahr. Das überfordert partiell die Absatzmärkte. Die vielen Fenster-/Feiertage im Mai und Juni wären nun eine Gelegenheit, sich dem Marktgleichgewicht anzunähern.

Leichtes Überangebot

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Speziell Hauptwarenprodukte sind von einem leichten Überangebot gekennzeichnet. Exemplarisch sei die KVH-Rohware genannt. Die Lagerstände speziell großer deutscher Verarbeiter sollen über Normalniveau liegen. Von den Preishöchstständen des Herbstes, als KVH-Rohware weit über traditionell gleichpreisigen Sortimenten notierte, gab es über den Winter eine Rückkehr zu gewohnten Preisrelationen (bis –15 €/m3). Preissteigerungen bei der Rohware sind aber nun im Mai vorerst nicht zu erwarten. Die Versorgungslage der KVH-Produzenten ist sehr gut.
Preiskonstanz gab es auch bei den BSH-Lamellen im April. Der Holzkurier machte eine Preisspanne von 201,8 bis 207 €/m3 fest (+20 Cent/m3 zum März; frisch franko). Höhere Preise verlangten im April bereits die skandinavischen Anbieter. Die deutschen Produzenten haben für Mai Preissprünge von 10 bis 15 €/m3 angekündigt. Das Schnittholzangebot wird wohl festlegen, ob das klappt oder nicht.

Erste vier Monate zufriedenstellend

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KVH- und BSH-Produzenten waren von der Nachfrage im April etwas ernüchtert. Das mag wohl auch den Osterferien plus der Einzelfeiertage geschuldet sein. Rückblickend auf vier Monate 2014, lässt sich aber ein deutliches Plus gegenüber dem Vorjahr festmachen.
Bei BSH wird mit Sorge eine zunehmende Konzentration auf die DACH-Region festgestellt. Da auch Japan noch schwächelt, reduzieren sich die Absatzmöglichkeiten bei BSH. „Einstellen, kleinere Brötchen backen“, lautet die Devise eines Gesprächspartners, denn „kurzfristig wird sich nichts ändern“. In Deutschland soll das Preisniveau im Mai um bis zu 20 €/m3 anziehen, kündigen die Hersteller an. In Italien dominiert weiter das Prinzip Hoffnung. Frankreich flaut hinsichtlich der BSH-Nachfrage beständig ab und Spanien ist für viele zu tiefstpreisig („wie Süditalien“). Zukunftsmärkte, wie Polen oder die Türkei, nehmen noch keine nennenswerten Mengen ab.

Preisanhebungen für Mai geplant

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Gute Konjunkturaussichten, hohe Neubauzahlen – alles spricht heuer wieder für Deutschland. Das Preisniveau von 401 bis 413 €/m3 (BSH-Sichtqualität, Großmengen; frei Abnehmer) im April war noch ernüchternd. Entsprechend hoffen die Produzenten, im Mai die BSH-Stangenpreise um 10 bis 15 €/m3 heben zu können.

Im Mai einheitliches Preisniveau

Im April stieg der BSH-Preis in Italien um 5 €/m3 auf ein Preisniveau von 395 bis 403 €/m3 (franko Norditalien). Preise deutlich darunter sind vielfach verspätet abgerufene Mengen, die schon länger unter Vertrag sind. Im Mai wird nun zunächst eine vereinheitliche Umsetzung der ersten Erhöhungswelle erwartet. Sonst fehlt der Marktsog. Der erwartete „Renzi“-Effekt blieb noch aus.
Das erhöhte Rundholzangebot senkte im April etwas die Preise. Überkompensiert wird dies für die Säger vielfach durch die Preisrücknahmen bei Sägenebenprodukten. Um bis 3 €/srm sind jetzt im II. Quartal weniger zu erlösen als im I. Quartal. Der Holzkurier erhob in Österreich für Hackgut ein Preisniveau von 14,6 bis 15,5 €/srm. Das wären um 1,8 €/srm weniger als noch im März (–70 Cent/srm zu März 2013). Ähnlich ist die Situation bei Sägespänen. Hier sank der Preis laut Holzkurier-Preisbild um 1,8 €/srm auf 10,1 bis 11,8 €/srm (–60 Cent/srm zu März 2013).