2007 folgte ein regionaler, lagerhaltender Holzfachmarkt für den Holzbau. „Grundgedanke war eigentlich, aufgrund unserer guten Italienkontakte eine Boutique für exotische Hölzer einzurichten“, erklärt Matthäus Thurner. Er leitet das Unternehmen gemeinsam mit seinem Bruder Wolfgang. Seither haben die Kärntner immer mehr Lagerkapazitäten aufgebaut und sich zunehmend auf den regionalen Absatz, vornehmlich in Kärnten, Osttirol und Salzburg, konzentriert. Eine Holzart, mit der sich Josef Thurner schon seit der Gründung vor knapp 50 Jahren auseinandersetzt, ist die Zirbe. War es anfangs eher ein Hobby, entwickelte sich das alpine Nadelholz in den vergangenen Jahren zu einem wichtigen Geschäftszweig.
Täglich eine Ladung
Thurner sah diesen Boom früher als viele andere kommen und hat bereits vor drei Jahren begonnen, Zirbe einzukaufen. Hier kamen dem Unternehmen viele langjährige Geschäftskontakte, vornehmlich in Italien, zugute. 45 Lieferanten versorgen die Kärntner derzeit mit Zirbenholz. Trotzdem ist die Beschaffung mühevoll. „Der Absatz ist überhaupt kein Problem, der Einkauf gestaltet sich mitunter als schwierig“, informiert Wolfgang Thurner. Als Beispiel nennt er vier Lkw-Züge mit getrockneter Zirbe, die das Unternehmen in San Marino ergatterte. Das vermutlich aus Österreich stammende Holz lagerte dort seit 1987, wurde von Thurner nach Kötschach-Mauthen gebracht, weiter aufgetrennt und verkauft. „Das war natürlich nur eine Ausnahme. 99% der Ware kaufen wir frisch und trocknen sie beim Nachbarn“, erklärt Matthäus Thurner.
Gute Nachbarschaft
Preislich sieht man bei Thurner die Obergrenze noch nicht erreicht und macht sich nicht zuletzt deswegen bereits auf die Suche nach dem nächsten Trend. „Vielleicht wird es die Edelkastanie“, blickt Wolfgang Thurner vorsichtig in die Zukunft. Man darf gespannt sein, ob das Unternehmen damit wieder einmal seiner Zeit voraus ist.