In der Fräserfertigung in Riedau und der wenige Kilometer entfernten Sägenproduktion im Werk Zell stehen die modernsten Produktionsanlagen, die der Markt zu bieten hat. „Teilweise haben wir diese Maschinen dann noch selbst verbessert“, erzählt Hamedinger. Dass man so etwas drauf hat, zeigt ein Blick ins Versuchslabor. Dort steht die „Universalversuchsmaschine“ für Werkzeugtests: eine selbst konstruierte Fünfachs-CNC – Made by Leitz. „Es gab nichts Passendes“, untertreibt er dezent. Der gewaltige Fünfachser hat eine Leistung von 51 kW und kann mit Werkzeugen bis zu 35 kg arbeiten. Dementsprechend monströs ist auch der Werkzeuganschluss ausgefallen – HSK 100.
Kompetenzzentrum für Fenstergarnituren
Verliebt in Werkzeug
Beispiele dafür findet man in der Produktion auf Schritt und Tritt. Bei Sägeblattrohlingen wird nach dem Auslasern der Blattform Zahn für Zahn von Hand entgratet, das verbessert die Genauigkeit beim Löten der Zähne. Großen Wert legt man auf das Richten der Blätter. Sie werden zuerst maschinell gerichtet, dann geprüft und von Hand nachgerichtet. Eine heikle Arbeit, speziell bei den Dünnschnittsägen, erklärt Mayrhuber: „Die spannen wir beim Richten mit dem vom Kunden verwendeten Flanschdurchmesser, damit es 100 %ig gerade wird.“ Jede einzelne der täglich produzierten Sägen wird von Hand gerichtet, auch die Großsägen, die man bis 1300 mm Durchmesser fertigt. Es braucht viel Erfahrung, um mit einigen gezielten Hammerschlägen dem Blatt zu perfekter Planlage zu verhelfen.
Nach den schier endlosen Reihen von Schleif-, Löt- und Erodiermaschinen ist das Hallenende wohl am beeindruckendsten. Nach unzähligen Kontrollen bei jedem Fertigungsschritt, die auch auf den eingangs erwähnten farbigen Auftragskuverts paraphiert werden, kommt die Endabnahme. Auf einer Strecke von 50 m wird das Werkzeug abermals auf Herz und Nieren überprüft, vermessen und geputzt. Erst, wenn es diese Prüfstrecke „überlebt“ hat, darf es verpackt werden und geht sofort ins Auslieferungslager.
Mayrhuber ist sicher: „Wenn man in sein Werkzeug verliebt ist, dann wird es besser …“