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H.I.T.-Spreißeltrennung nach dem Besäumer ASM 200 mit bei Bedarf eingreifenden Auszugswalzen © H.I.T.

Das eine bedingt das andere

Ein Artikel von Martina Nöstler | 02.02.2016 - 14:58
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Ein Mitarbeiter überwacht die Anlage und wendet die Hölzer bei Bedarf © H.I.T.

Die Ursache für den Brand am 23. Juli 2014 bei Holz Kogler im bayerischen Unterhaching war rasch geklärt: Ein Lager in einem unterirdisch gelegenen Förderband ist heiß gelaufen, verursachte einen Schwelbrand und in weiterer Folge einen Schaden von rund 2 Mio. €. Nachdem der erste Schock verdaut war, stand für Inhaber Klaus Widmann der Wiederaufbau sofort fest. „Wir betreiben neben dem Sägewerk seit etwa 20 Jahren einen Holzhandel und sind auf die Belieferung von Zimmereien und Holzbaubetrieben spezialisiert. Um unsere Kunden rasch und mit hoher Qualität versorgen zu können, ist ein eigenes Sägewerk quasi Voraussetzung. Das haben wir auch während des Ausfalls nach dem Brand festgestellt“, erklärt Widmann.
Im Sommer 2015 nahm man bei Holz Kogler den Einschnitt wieder auf. Widmann hatte bei dem Feuer Glück im Unglück: Das Gatter sowie Teile der Mechanisierung waren nach einer Generalüberholung wieder voll einsatzfähig. Der alte Besäumer wurde hingegen vom Feuer völlig zerstört und Widmann musste sich auf die Suche nach einer neuen Anlage machen. Bei H.I.T. in Ettringen/DE wurde er fündig. Die Technik des automatischen Besäumers ASM 200 und die damit verbundene Flexibilität, das Konzept sowie das gute Preis-Leistungs-Verhältnis haben den Säger überzeugt.

Beständige Begleitung

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Haupt- und Seitenwaren kommen gemischt zum ASM 200 und werden vermessen © H.I.T.

„Wir haben eine komplette Bestandsaufnahme gemacht und zum Teil die Planung der neuen Abläufe übernommen“, erklärt Stefan Filser von H.I.T. Das Gatter wurde wieder an seiner alten Position aufgebaut. Die Abläufe rundherum haben sich allerdings verändert: Wie bei vielen anderen auch waren die Platzverhältnisse beengt. In der nach dem Brand neu gebauten Halle steht nun deutlich mehr Raum zur Verfügung. Holz Kogler schneidet mit dem generalüberholten Gatter überwiegend Langholz bis 13 m Länge und bis zu maximal 70 cm Durchmesser. Eine Kappsäge längt die erzeugten Model auf die gewünschte Länge ab.
Hinter dem Gatter trennen sich die Wege: Haupt- und Seitenwaren bis 120 mm Stärke und 6 m Länge gehen direkt weiter zur neuen Besäumkreissäge ASM 200 der Ettringener Maschinenfabrik. Stärkere Dimensionen schneidet man mit dem Gatter nach und werden erst im nächsten Schritt dem Besäumer zugeführt.

Klassischer Ablauf mit neuen Features

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Neuer Einzugstisch: Druckrollen von oben erleichtern die Beschleunigung der Brett-ware © Martina Nöstler

Haupt- und Seitenwaren gelangen über einen Entzerrer mit Wendevorrichtung im Quertransport in Richtung ASM 200. Ein Mitarbeiter überwacht die Anlage und greift bei Bedarf in den Ablauf ein beziehungsweise kann mit der integrierten Durchlaufkappung Schwartenanläufe auskappen. Die Vermessung der Ware erfolgt im 50 cm-Raster von oben. Die Bidac-Software LM-Optim sorgt für die größtmögliche Ausbeute. Filser verweist bei der ASM 200 besonders auf den Einzug: „Bisher setzten wir auf ein Kettenbett von oben. In der neuen ASM 200 sorgen Druckrollen von oben für den entsprechenden Einzug in die Besäumkreissäge.“ Vier verstellbare Sägeachsen ermöglichen einen flexiblen, bis zu dreistielig variablen Einschnitt. Zudem wurde an Holz Kogler für den Latteneinschnitt ein Festeinhang mit Wechselbüchsen geliefert.
Hinter der Besäumkreissäge sorgt der ebenfalls von H.I.T. gelieferte Spreißelabscheider für eine saubere Trennung von Fertigware und Sägenebenprodukt.
Die nachfolgende Mechanisierung befördert die Hauptware nach rechts, wo Mitarbeiter das Holz händisch aufstapeln. Seitenware gelangt auf einem unterirdischen Förderband in die Sortierhalle.
Bisher bewältigte man bei Holz Kogler einen Einschnitt von rund 19.000 fm/J, zu fast 100 % auftragsbezogen. „Das Sägewerk könnte in der heutigen Konstellation in einer normalen Schicht jährlich rund 25.000 fm schneiden“, führt Widmann aus. „Eine Mengensteigerung ist aber nicht unser Ziel. Uns war es wichtig, die Abläufe zu optimieren, flexibler zu werden und in kürzerer Zeit den gleichen Ausstoß zu produzieren. Das ist uns gelungen. Der Wiederaufbau – und auch die Wahl für H.I.T. – waren die richtigen Entscheidungen“, ist sich der Säger sicher.

Der Partner für den Zimmermeister

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H.I.T.-Spreißeltrennung nach dem Besäumer ASM 200 mit bei Bedarf eingreifenden Auszugswalzen © Martina Nöstler

Die Holzbauunternehmen bekommen bei Holz Kogler wieder alles aus einer Hand – von Bau- und Schnittholz aus eigenem Einschnitt über Leimholz und Brettsperrholz bis zum Abbund und zur Dämmung. Bei Letzterer setzt Widmann gemäß dem ökologischen Gedanken auf die Holzfaserdämm-Produkte von Steico. „Wir liefern den Kunden alles aus Holz, was für den Bau notwendig ist – pünktlich auf die Baustelle zugestellt“, unterstreicht der Unternehmer abschließend.

HOLZ KOGLER

Standort: Oberhaching, Kreuzpullach/DE
Inhaber: Klaus Widmann
Mitarbeiter: 25, davon 8 im Sägewerk
Einschnitt (Plan): 20.000 fm/J
Produkte: sämtliche Schnittholzsortimente für Zimmereien und Holzbaubetriebe inklusive Zubehör, wie Dämmung, als Handelsware Absatz: überwiegend regional