Einer der wesentlichen Motoren der chinesischen Holzindustrie ist die Holzwerkstoffsparte. 2013 erreichte sie ein Produktionsvolumen von 236 Mio. m³, was eine Steigerung von 5,8% gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Der Anteil chinesischer Platten an der Weltproduktion stieg damit auf 57,6%. Vor acht Jahren waren es noch rund 25% gewesen.
Sperrholz – Säule der Holzwerkstoffindustrie Chinas
Die rund 6.000 chinesischen Sperrholzfabriken erreichten 2013 ein Produktionswachstum von 9,1%. Demgegenüber erhöhte sich das Produktionsvolumen der über 800 Spanplattenwerke des Landes um 0,8% im Jahresvergleich nur unwesentlich.China spürt den Gegenwind durch Antidumpingzölle, welche Länder wie Argentinien, Südkorea, Israel, die Türkei und Kolumbien bereits verhängt haben und in den USA möglicherweise eingeführt werden. Mehrere chinesische Hersteller versuchen nun, die Reputation ihrer Produkte in Bezug auf Qualität und Umweltfreundlichkeit zu verbessern. Einige Vorreiter der Plattenindustrie arbeiten an neuen Produkten, wie etwa sojaderivat-gebundene Bambusplatten.
Alte und neue Strukturprobleme
Neben Hindernissen, mit denen Unternehmen der chinesischen Holzindustrie durchaus vertraut sind – etwa begrenzte Rohstoffressourcen und oft veraltete, wenig effiziente Produktionslinien –, sehen sich Chinas Betriebe nun vor neue Herausforderungen gestellt: restriktivere Kreditvergaben und wachsende Lohnkosten, die parallel mit dem Lebensstandard vor allem in den Küstenregionen stark ansteigen. Die chinesischen Behörden versuchen nun, Anreize für Holzbetriebe auch im Westen des Reiches zu schaffen.
3,9 Mrd. US-$ an chinesischen Auslandsinvestitionen
Doch es gibt eine weitere Möglichkeit, strukturelle Probleme zu Hause zu umgehen. Das Volumen der umgesetzten und geplanten chinesischen Auslandsinvestitionen in der Holzindustrie liegt derzeit bei 3,9 Mrd. US-$. Projekte chinesischer Unternehmen gibt es heute in 20 Ländern – vor allem in der Rundholzbeschaffung und der Primärverarbeitung. Doch werden diese Investitionen nicht nur weiter wachsen, es ist auch ein deutlicher Trend in Richtung höherer Wertschöpfung zu erkennen.China versucht, große Projekte in den Regionen mit reichen Waldressourcen und einem günstigen Investitionsklima, wie Russland, Nord- und Südamerika sowie Südostasien, zu etablieren. Allein in Russland werden 291 chinesische Projekte mit einem Investitionsvolumen von fast 3 Mrd. US-$ vorangetrieben – das sind 76,2% aller ausländischen Investitionen Chinas am Holzsektor. Diese Projekte sollen auch helfen, das Image chinesischer Unternehmen in Richtung höherer Effizienz und ökologischer Nachhaltigkeit zu rücken.