1399997163290.jpg

Keine kommerzielle Nutzung in staatseigenen Wäldern ab Jahresende mehr: Experten befürchten Anstieg illegaler Holzimporte nach China © Johannes Plackner

China kündigt Nutzungsverbot ab Ende 2016 an

Ein Artikel von Robert Spannlang, bearbeitet für Timber-Online | 04.04.2016 - 09:55
1399997163290.jpg

Keine kommerzielle Nutzung in staatseigenen Wäldern ab Jahresende mehr: Experten befürchten Anstieg illegaler Holzimporte nach China © Johannes Plackner

China wird bis Ende 2016 die kommerzielle Holzernte in staatseigenen, natürlichen Wäldern verbieten, berichtet globaltimes.cn. In einem zweiten Schritt wird die Zentralregierung in Peking im kommenden Jahr nach und nach auch die Holznutzung in kommunalen Wäldern stoppen. Experten glauben, dass dieser Schritt in erster Linie dem Aufbau der Waldressourcen des Landes dienen soll. China, das nach offiziellen Quellen etwa 50 Mio. fm/J erntet, initiierte im April 2014 ein vielbeachtetes Pilotprogramm in der nordöstlichen Provinz Heilongjiang, das eine kommerzielle Nutzung in den ökologisch besonders sensiblen Waldzonen untersagte. Die chinesische Regierung greift nach Angaben mancher Marktbeobachter bei der Bekämpfung des illegalen Holzeinschlags und des damit verbundenen Handels nun auch rigoroser durch.

Laut Pan Wenjing, ein Experte für den Schutz der Wälder mit Greenpeace, würde das Nutzungsverbot in natürlichen Wäldern die Holzknappheit in China verschärfen, da das Land einen hohen Bedarf an Holz hat, während es über zu wenige Flächen an hiebsreifen bewirtschafteten Wäldern verfügt. Wenjing befürchtet nun einen Anstieg von illegal importiertem Holz, zumal bereits jetzt mehr als die Hälfte des chinesischen Bedarfes an Holz importiert wird. Nach dem Global Times-Bericht stellten chinesische Zollbehörden im vergangenen Jahr insgesamt 615 Seecontainer mit 14.000 t geschmuggelten Palisanderholzes im Wert von 1,05 Mrd. Yuan (142 Mio. €) sicher.