Im Skigebiet von Courmayeur, hoch über dem Aosta-Tal in den italienischen Alpen, entwarf das Architektenkonglomerat Leap-Factory, Turin, diesen Winter eine neue Ski- und Snowboardschule. Mit der eleganten Holzkonstruktion realisierten die im Holzbau versierten Planer zum ersten Mal ein Projekt in Baubuche. „Wir hatten bereits ein paar Mal in der Gegend von Courmayeur gearbeitet, daher kannten die Bauherren, Courmayeur Activity, unsere Arbeitsweise“, erinnert sich Architekt Stefano Girodo an den Beginn des Projekts: „Verlangt wurde ein Gebäude von architektonischer Qualität hoch oben in den Bergen – und das in kurzer Zeit. Darum haben sie uns gewählt.“
Baustelle auf 1700 Höhenmetern
Leap-Factory hat sich auf seriell gefertigte Holzbauten in extremen Höhenlagen spezialisiert. So liegt auch diese Ski- und Snowboardschule auf 1700 m Höhe auf dem Plan Checrouit. Die ausgeklügelte Konstruktion besteht aus zwei Bereichen: Im Hauptraum hinter der leicht zurückgesetzten Glasfassade sind Empfangs- und Verwaltungsbereich untergebracht, daneben befindet sich ein Aufenthaltsraum für Skilehrer.
Erstmals im Praxistest
Der Bau besteht aus Holz, Glas und Stahl. Das Fundament musste nicht betoniert werden. Es steht leicht aufgeständert auf einem mit Kies befüllten Holzrahmen. Alle Elemente sind demontier- und somit recycelbar. Die Architektur des Gebäudes basiert auf dem Fertigbau-Modulsystem „s3“ von Leap-Factory, das sich bisher als Plan in der Schublade befand. In Courmayeur bekam das Team nun erstmals die Chance, den Entwurf in die Praxis umsetzen.
Ästhetische Qualität von Baubuche
Dach und Außenwände der Skischule bilden eine Einheit und legen sich schützend über die ganze Länge des Baukörpers. Die Dachrauten aus Leichtmetall ziehen sich von einer Gebäudeseite zur anderen. Für die Realisierung des Tragwerks fiel die Wahl der Holzbauspezialisten auf Furnierschichtholz von Pollmeier, Creuzburg/DE, das die Planer auf der MadeExpo 2013 in Mailand kennengelernt hatten. „Baubuche hat uns mit ihrer ästhetischen Qualität der Farben und Oberflächen beeindruckt“, erläutert der Architekt Stefano Girodo. „Durch die hohe mögliche Belastbarkeit konnten wir schlankere Querschnitte wählen. Damit gestaltete sich die Konstruktion wesentlich eleganter, als dies mit herkömmlichem Schichtholz möglich gewesen wäre.“ Dank der Vorfertigung aller Bauteile wurde die neue Skischule planmäßig vor Beginn der Skisaison innerhalb einer Woche aufgebaut. Alleine der Weg zur Baustelle gestaltete sich etwas ungewöhnlich. Per Allradtruck wurden die meisten Bauteile geliefert. Die individuell angefertigten Elemente der Glasfassade kamen per Helikopter aus dem Tal.
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