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Seit Oktober 2016 arbeitet man in der Zimmerei Scherer mit der neuen K2i von Hundegger. Hans-Peter Scherer, Leiter des Abbunds, und Arno Gaggl, Hundegger-Gebietsrepräsentant Österreich, mit Ernst Scherer jun. vor der neuen Maschine (v. li.) © Lorenz Pfungen

Breiteres Bearbeitungsspektrum

Ein Artikel von Lorenz Pfungen | 09.03.2017 - 09:30
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Seit Oktober 2016 arbeitet man in der Zimmerei Scherer mit der neuen K2i von Hundegger. Hans-Peter Scherer, Leiter des Abbunds, und Arno Gaggl, Hundegger-Gebietsrepräsentant Österreich, mit Ernst Scherer jun. vor der neuen Maschine (v. li.) © Lorenz Pfungen

Das Leistungsspektrum der Zimmerei Scherer reicht von Dachstühlen, Balkonen und Treppen über Sanierungen, Aus- und Zubauten bis hin zu ganzen Häusern. Pro Jahr bearbeitet die Zimmerei rund 30 bis 40 Hausbauprojekte. Dabei setzt man auf Holzrahmenbauweise sowie verstärkt auf Massivholzwände aus Brettsperrholz (BSP). In der über 50-jährigen Unternehmensgeschichte fokussierte man immer stärker auf den maschinellen Abbund.

Bearbeitung bis 125 cm Breite

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Die unterschiedlichen Aggregate bearbeiten Stab- und Flächenbauteile bis zu einer Breite von 125?cm. Im Vordergrund sieht man die Kreissäge (A), im Hintergrund die Fünfachs- (B) und Vierachs-Fräse (C) © Lorenz Pfungen

„Die Überlegung hinter der Anschaffung der neuen K2i war es, Brettsperrholz bis 125 cm Breite bearbeiten zu können“, erklärt Geschäftsführer Ernst Scherer. Die gebrauchte Vorgängermaschine K2i, die er bereits 2011 kaufte, schaffte lediglich Breiten bis 62,5 cm.
 
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Die K2i wurde mit einem Fünfachs- und einem Vierachs-Universalfräsaggregat ausgestattet. Dies ermöglicht die synchrone Bearbeitung von Elementen, wodurch die Flexibilität und die Leistungsfähigkeit der Maschine steigen © Lorenz Pfungen

Mit der Neuanschaffung eröffnete sich für die Zimmerei die Möglichkeit, neben Stabbauteilen nun ebenso BSP selbst abbinden zu können. Dadurch stieg zum einen die Wertschöpfung im Unternehmen und zum anderen die Flexibilität in der Lieferfähigkeit. Um auf Aufträge schnell reagieren zu können, liegen rund 200 m3 BSP auf Lager.
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Die Fünfachs-Universalfräse bei der Bearbeitung eines Stabbauteils © Lorenz Pfungen

Der Lieferumfang von Hundegger umfasste neben der K2i noch eine Hobelanlage, mit der man Bauteile bis 45 cm Breite in einem Umlauf bearbeiten kann. Ist keine Oberflächenbearbeitung erforderlich, fördern Übergaberollschienen das Element direkt zur Entnahme. Teile mit einer Länge von höchstens 1,25 m schleust die Mechanisierung bereits in einen Entnahmebereich unmittelbar nach der Abbundmaschine aus.

Zwei Wochen für Abbau, Umbau und Inbetriebnahme

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Die Längs- und Quernutfräse ist eines von vielen Zusatzaggregaten der K2i © Lorenz Pfungen

Der Abbau der alten Anlage und die Montage der neuen Maschine inklusive der Umbauarbeiten in der Halle erfolgten innerhalb von nur zwei Wochen. Dabei handelte es sich um eine Vorgabe der Zimmerei. Die Produktion sollte nur so kurz wie möglich unterbrochen werden. Selbst für das erfahrende Maschinenbauunternehmen stellte diese Anforderung etwas nicht Alltägliches dar. „Dies erforderte eine generalstabsmäßige Planung. Um die kurze Umbauphase zu ermöglichen, arbeiteten wir eng mit der Zimmerei Scherer zusammen“, erklärt Arno Gaggl, Hundegger-Gebietsrepräsentant Österreich.

Modularer Aufbau

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Hans-Peter Scherer (re) bei der Bedienung der Abbundmaschine. Die Steuerung erfolgt über das Programm Cambium © Lorenz Pfungen

Die K2i ist modular aufgebaut. In der Zimmerei Scherer sind eine Kreissäge, zwei Universalfräsen, ein vertikales und ein horizontales Bohrgerät sowie eine Längs- und Querfräse installiert. Vor allem die beiden Universalfräsen erhöhen die Produktivität der Maschine, verweist Gaggl. Somit sind alle zimmermannsmäßigen Verbindungen, wie Schlitz- und Zapfen oder Schwalbenschwanzverbindungen, herstellbar. Da man einen großen Anteil an Sichtqualität abbinde, seien die Oberflächen der Rollengänge aus Edelstahl und an den Auflagetischen der Fräsaggregate verchromt, beschreibt der Gebietsrepräsentant.

Breites Serviceangebot

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Das Kundenservice umfasst eine Fernwartungsmöglichkeit. Dabei filmt (D) man den Problembereich und ein Servicemitarbeiter kann sich umgehend ein Bild (E) von der Lage machen © Lorenz Pfungen

„Speziell bei der Inbetriebnahme der Maschine gab es immer wieder Fragen, die von einem Servicemitarbeiter beantwortet werden konnten“, betont Scherer.
Darüber hinaus bietet man mit der Fernwartungsapplikation die Möglichkeit, mit einem Handy ein Problem zu filmen und sich via Liveschaltung direkt unterstützen zu lassen. „Oft hat man nicht die richtigen Worte, um ein Problem zu beschreiben“, sagt der Geschäftsführer. Der Techniker sieht in Echtzeit, worum es sich handelt, und kann passende Ratschläge erteilen.
„Der Kunde muss uns den Zugang zu der Fernwartung erlauben. Andernfalls greifen wir nicht auf die Maschine zu“, betont Gaggl.

Langjährige Zusammenarbeit

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Standardmäßig verfügt die K2i über ein horizontales und ein vertikales Bohraggregat (F). Der Fingerfräser (G) ermöglicht die Bearbeitung von oben © Lorenz Pfungen

Die erste Anlage von Hundegger schaffte man 1998 in der Zimmerei an. Es handelte sich damals um eine überholte P8. Diese wurde für den Abbund von Dachstühlen herangezogen. 2008 kaufte Scherer erneut eine gebrauchte Maschine, allerdings eine K1, gefolgt von der K2i mit 62,5 cm Bearbeitungsbreite. Im Oktober folgte die vierte Maschine mit 125 cm Breite. „Mit der neuen K2i bin ich sehr zufrieden. Aufgrund der positiven Erfahrungen mit Hundegger haben wir uns erneut für eine Zusammenarbeit entschieden“, erläutert Scherer.

Zimmerei Scherer

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Alle zimmermannsmäßigen Verbindungen sind herstellbar. Die Zimmerei bietet ebenso Lohnabbund an © Lorenz Pfungen

Standort: Niedersill
Geschäftsleitung: Andrea Scherer und Ernst Scherer jun.
Mitarbeiter: 32
Leistungen: Anbauten, Aufstockungen, Balkone, Dachkonstruktionen, Holzhäuser, Hotels, Hütten, Lohnabbund, Sanierung, Treppen, Wohnanlagen

Hundegger

Standort: Hawangen, weltweit 26 Niederlassungen
Vorstandsvorsitzender: Hans Hundegger
Mitarbeiter: 400
Produkte: Abbundanlagen, Zuschnitt-, Portalbearbeitungsanlagen