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Das Band wird durchgeschnitten: Martin Brettenthaler (CEO Pavatex) durfte das neue Produktionswerk in Golbey offiziell eröffnen © Pavatex

Blauer Himmel über Golbey

Ein Artikel von Birgit Koller (für Timber-Online bearbeitet) | 15.10.2013 - 08:48
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Das neue Pavatex-Werk im französischen Golbey © Birgit Koller

Wer hat an der Uhr gedreht? Diese Frage stellt man sich wohl gerade beim Schweizer Holzfaserdämmplatten-Hersteller Pavatex, Fribourg. Was vor einem Jahr noch Zukunftsmusik war, ist heute bereits Realität: das neue Werk im französischen Golbey.
Schon im April musste sich der neue Standort den Schlaf aus den Augen reiben – denn ab diesem Zeitpunkt liefen die ersten Maschinen an. Zuvor wurden erste Werksbesichtigungen durchgeführt, um Kunden, Partner und Lieferanten von der neuen Produktionslinie zu überzeugen (s. Holzkurier Heft 8, S. 10). Von dieser verspricht man sich bei Pavatex so einiges, soll sie doch die weltweit modernste und größte Trockenfaserproduktionslinie für Holzfaserdämmplatten sein. Die Jahreskapazität beträgt 50.000 t. Mit dem Pavatex-Werk inmitten des Green-Valley-Clusters in Golbey wollte man auch hohe Anforderungen an Ökologie und Energieeffizienz erfüllen. Ein elektrostatischer Filter zur Nassabscheidung sorgt deshalb für die optimale Abluftreinigung.

Minimierter Energieverbrauch

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Das Band wird durchgeschnitten: Martin Brettenthaler (CEO Pavatex) durfte das neue Produktionswerk in Golbey offiziell eröffnen © Pavatex

„Bei den Emissionen unterschreiten wir damit den vom französischen Gesetzgeber vorgesehenen Wert um das Fünffache. Daneben gewährleistet ein Wärme-Rückgewinnungssystem einen minimierten Energieverbrauch und sichert die Beheizung der Gebäude“, berichtet Martin Tobler, Direktor Marketing und Entwicklung bei Pavatex. Darüber hinaus werden Synergien mit der benachbarten Norske Skog-Papierfabrik genutzt, indem deren überschüssiger Dampf für die Wärmeversorgung der Produktionslinien herangezogen wird.
„Dank einer engen Forschungs- und Entwicklungszusammenarbeit mit dem Anlagenlieferanten Siempelkamp konnte das eingesetzte Produktionsverfahren weiterentwickelt werden. Auf diese Weise erreichen wir gleiche technische Eigenschaften mit weniger Bindemittel“, freut sich Tobler, der außerdem darauf hinweist, dass Pavatex mit der Anlage seine Kapazität um 60% steigern konnte.

Auf eine gute Partnerschaft

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Ein Andenken für die Zukunft: Die Ehrengäste der Werkseröffnung hatten die Möglichkeit, sich auf der ersten produzierten Dämmplatte zu verewigen © Pavatex

Das Schweizer Unternehmen nutzte die Einweihungsfeier am 26. September auch, um die Partnerschaft und Zusammenarbeit mit Frankreich zu würdigen. Hochrangige Politiker aus der Schweiz und aus Frankreich sowie hohe französische Funktionäre waren deshalb als Festredner zugegen und ließen es sich nicht nehmen, für ein erstes Gruppenfoto in den neuen Hallen parat zu stehen. Der erfolgreiche Werksneubau mit einem Investitionsvolumen von 60 Mio. € wurde dabei auch von verschiedenen Institutionen unterstützt.

Grundsteinlegung war erst im März 2012

In seiner Eröffnungsansprache wies Martin Brettenthaler, CEO der Pavatex-Gruppe, auf den kurzen Zeitrahmen für den Bau des Werks hin. Im März 2012 erfolgte die Grundsteinlegung: „Dieser Erfolg ist dem außerordentlichen Teamwork aller Beteiligten zu verdanken“, bekräftigte Brettenthaler. „Gleichzeitig sind wir sehr stolz darauf, dass wir die Produktion zeitlich wie geplant und innerhalb des Kostenrahmens starten konnten, dass die Bauausführung unseren hohen Erwartungen entspricht und wir vor allem bislang keine schwerwiegenden Arbeitsunfälle hatten“, lautete das Fazit des Pavatex-CEOs.