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Das Scheibensieb © Vecoplan

Biomasse- Heizkraftwerk läuft

Ein Artikel von Christoph Zeppetzauer (für Timber-Online bearbeitet) | 08.08.2012 - 14:45
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Das Scheibensieb © Vecoplan

Für die Kraftanlagen München GmbH (KAM) als Generalunternehmen und die N-ERGIE als Betreibergesellschaft war der 9. Juli ein schöner Tag. Das Biomasse-Heizkraftwerk Sandreuth ging nach zwei Jahren Bauzeit ans Netz. Die Anlage hat eine Leistung von 14 MW thermisch und 6 MW elektrisch – N-ERGIE wird damit rund 82 Mio. kWh Wärme und 35 Mio. kWh Strom im Jahr erzeugen. Dies entspricht dem Bedarf von 7000 Haushalten oder einer Kleinstadt von 28.000 Einwohnern. 51.000 t Frischholz und Waldhackgut werden jährlich darin verfeuert. Vecoplan erstellte die punktgenauen Detail- und Systemlösungen für das moderne Heizkraftwerk. „Hohe Förderleistungen und eine maximal effiziente Brennstoffaufbereitung bei höchster Anlagenverfügbarkeit waren Schwerpunkte der Betreiberanforderung“, erläutert Irene Scheidweiler, Leitung Geschäftsbereich Holz und Biomasse/Pelletierung. Der Lieferumfang bestand aus der Projektplanung, der Lieferung und der Montage, sowie Elektroinstallation. Die Inbetriebnahme und der begleitende Probebetrieb der Förder-, Separier- und Lagertechnik wurden ebenso überwacht.

Das Beschickungssystem

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Die Förderanlage © Vecoplan

Am Anfang der Kette steht ein Annahmetiefbunker mit Schubbodenanlage (Lkw-Annahmestation), welcher eine Austragungsleistung von 300 m³/h ermöglicht. Die Kratzkettenförderer fördern das Material zur Sortierstation. Überlängen größer 250 mm werden dort aussortiert. Dadurch werden Schäden an der nachfolgenden Lagertechnik und der Kesselanlage vermieden und die Standzeit der Anlage erhöht. Die Förderstrecke ist mit einer integrierten automatischen Probeentnahmestation ausgestattet. Die Einbringung des Materials erfolgt in sechs Lagerboxen mit einem Gesamtlagervolumen von zirka 3900 m³. Diese werden über zwei Be- und Entladeförderer, die seitlich verfahrbar sind, sowohl befüllt als auch entleert. Die Be- und Entladeförderer ermöglichen nicht nur eine überdurchschnittliche Ausbeute des Lagervolumens auf engstem Raum, sondern senken auch deutlich die Betriebskosten. Mit einer fünf bis sechsfach geringeren Antriebsleistung gegenüber hydraulischen Austragesysteme wird Energie gespart. Anschließend übernehmen redundante Abzugs- und Steilförderer den sicheren Transport des Materials zur Kesselanlage. Auf diesem Weg sorgen brandschutztechnische Einrichtungen, integriert in die Förderstrecke, für einen sicheren Anlagenbetrieb.

Robustheit überzeugt

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Das Lkw-Terminal © Vecoplan

Neben dem kompletten Stahlbau, den Bedienkonzepten, der Planung der Anlagenkonfiguration und Konzeption der elektronischen Steuerung runden eine lückenlose Dokumentation sowie die Schulung des Bedienpersonals das Konzept ab. Bezüglich Bediener- und Wartungsfreundlichkeit der robusten Förderkomponenten freut sich Robert Eigner, KAM München: „Die äußerst hohen Qualitätsanforderungen wurden zur Gänze erfüllt und die Anlagenkomponenten leisten seit der Inbetriebnahme Tag für Tag zuverlässig ihren Dienst.“ Als spezialisierter Systemanbieter kann man für Komplettlösungen der geforderten Prozesstechnik zur Aufbereitung von Biomasse bei Vecoplan alles aus einer Hand abdecken.