14720184003411.jpg

Zufriedene Gesichter kurz vor der Inbetriebnahme: Gangolf Hosenfeld und Christian Dewald (v. li.) © Günther Jauk

Bewährtes Restholzhandling

Ein Artikel von Günther Jauk | 24.08.2016 - 07:59
14720184003411.jpg

Zufriedene Gesichter kurz vor der Inbetriebnahme: Gangolf Hosenfeld und Christian Dewald (v. li.) © Günther Jauk

Für Hosenfeld war es ein Spagat. Oberstes Gebot nach der Katastrophe war, die Säge so rasch wie nur irgend möglich wieder aufzubauen. Trotzdem wollte das Unternehmen hinsichtlich Anlagenqualität aber keinerlei Kompromisse in Kauf nehmen. Die Herausforderung bestand somit in der Planung und Umsetzung einer individuell angepassten Sägelinie, die besser gestern als heute in Betrieb geht.

Wenige Schnittstellen

1472018395722.jpg

Der New Line Chipper von Rudnick & Enners mit modifizierter Maschinengeometrie für optimale Einzugshöhen © Günther Jauk

Beim Betreten des Sägegeländes in Hosenfeld kann man beim ersten Blick auf die neu errichtete Sägehalle kaum glauben, dass hier in weniger als zwei Wochen der erste Stamm zu Brettern verarbeitet werden soll. „Natürlich fehlt noch das eine oder andere Fenster, aber darum geht es im Moment nicht. Wichtig ist nur, dass die Linie läuft“, informiert Hosenfeld. Derzeit befindet sich das Projekt in der sogenannten kalten Inbetriebnahme.
Um unnötige Schnittstellen und oft zeitintensive Abstimmungen und Koordination zu vermeiden, griff Hosenfeld bei den Ausstattern auf nur wenige, bekannte Ausrüster zurück. In puncto Restholz ist dies Rudnick & Enners. Der aus Rheinland-Pfalz stammende Maschinenbauer errichtete in Hosenfeld bereits 2011 die Pelletieranlage. Im neuen Sägewerk umfasst der Lieferumfang die gesamte Entsorgungstechnik unter der Linck-Sägelinie inklusive Vibrotisch unter der Schwartenklappe, Trommelhackerzuführung, New Line Chipper und Boxenbeschickung für Späne und Hackschnitzel.
Die eingesetzte Siebrinne trennt nicht, wie üblich, Hackschnitzel von Spänen, sondern nur Überlängen aus dem Restholz. „Da beide Sortimente gemeinsam in die Nasspanaufbereitung der hauseigenen Pelletierung gelangen, ist eine Trennung nicht nötig“, erklärt Sven Rudnick von Rudnick & Enners die individuelle Lösung.

Kompakter Trommelhacker – größerer Einzugsquerschnitt

14720183984149.jpg

Rudnick & Enners kümmert sich in Hosenfeld um das Restholz © Günther Jauk

Im Anschluss gelangt das Restholz in den New Line Chipper Typ RE NLC 300/700/3 mit 110 kW Antriebsleistung. Durch die modifizierte Maschinengeometrie der New Line-Serie ist es Rudnick & Enners gelungen, die Einzugshöhe bei reduzierten Maschinenabmessungen zu erweitern, was den Einzug dickerer Querschnitte ermöglicht. Nicht nur die Einzugshöhe, sondern auch das Einzugsverhalten der Typenreihe wurde überdacht, was zu einem neuartigen Einzugs- und Schwinge-Dämpfungssystem führte. „Das ist bei begrenzten Platzverhältnissen ein wesentlicher Vorteil. Außerdem konnten wir mit dem Verschleißprotektionssystem die Wartungsfreundlichkeit der Maschine nochmals verbessern. Dies gewährleistet den langjährigen zuverlässigen Einsatz der Maschine“, berichtet Christian Dewald.

Das Paket muss stimmen

Obgleich die Anlage noch nicht läuft, ist Hosenfeld mit seiner Investition bereits jetzt zufrieden. „Wir arbeiten schon lange mit Rudnick & Enners zusammen, es wird auch dieses Mal alles reibungslos funktionieren“, äußert sich der Geschäftsführer zuversichtlich. Neben den positiven Erfahrungen entschied sich Hosenfeld aufgrund der für ihn überzeugenden Anlagentechnik für die Rheinland-Pfalzer: „Unterm Strich muss das Gesamtpaket passen – und das ist hier sicherlich der Fall.“