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Gelaserte Sägegrundkörper verziehen sich weniger als gestanzte © Robert Kittel

Beinahe schon Möbelqualität

Ein Artikel von Robert Kittel | 15.05.2013 - 15:14
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Gelaserte Sägegrundkörper verziehen sich weniger als gestanzte © Robert Kittel

Bei Österreichs Sägern ist der Name Böhler-Miller beinahe so geläufig wie das Wort „Fichte“. Über die Jahre hat sich das Unternehmen mit guter Produktqualität, Langlebigkeit und individueller Betreuung einen Namen gemacht. Dass man nun als TKM Austria den Namen des langjährigen Mutterhauses TKM trägt, werde daran nichts ändern, ist Ing. Friedrich Schwabel (MBA), Vertriebsleiter für die Holzbearbeitungsprodukte, sicher. Hergestellt werden Gattersägen, Hackermesser, Zerspanerringe und -segmente sowie Kreissägen.

Alles für möglichst plane Sägeblätter

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Schonend: Mit einem besonderen Silberhartlot werden Schneiden und Räumbalken angelötet © Robert Kittel

Das Werk im niederösterreichischen Traismauer, wo man seit 1860 Sägen herstellt, ist exemplarisch für diesen Qualitätsanspruch. Man tut alles dafür, um möglichst plane Kreissägen herzustellen. Das beginne schon beim Rohmaterial der Sägengrundkörper, führt Schwabel aus: „Wir arbeiten eng mit unseren Stahllieferanten zusammen. Für die Sägeblattgrundkörper verwenden wir oberflächenverdichtete Rohlinge.“ Die Form der Grundkörper wird mit hoher Präzision gelasert. Dabei verzieht sich das Material weniger als beim üblichen Stanzen. Durch Vorspannen sind die Grundkörper schon gut planparallel, das verringert später die Richtarbeit.
Beim nächsten Produktionsschritt, dem Löten der Schneiden und Räumbalken, wird darauf geachtet, den Sägekörper nur wenig thermisch zu belasten – damit sich ebenfalls nichts verzieht. Dem Richtvorgang misst man im Haus so große Bedeutung bei, dass man es gleich zwei Mal macht. Ein Mal maschinell und ein zweites Mal von Hand. Mit viel Erfahrung beseitigt der Mitarbeiter durch zarte und gezielte Hammerschläge letzte Unebenheiten, die maschinell nicht erfasst werden können. „Man kann in die modernsten Sägenproduktionsanlagen investieren – ohne die nötige langjährige Erfahrung wird man bestenfalls Durchschnitt herstellen. Wir stellen seit über 150 Jahren Kreissägen her. Ich denke, das merkt man unseren Produkten an“, hält Schwabel fest.

Zur Qualität gehört auch der Service

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Patentierte Flanschringe: Das Sägeblatt muss nicht spannungsmindernd einseitig aufgeschliffen werden und der genietete Flansch wirkt als Vibrationsdämpfer © Robert Kittel

„Nur wenige Sägenhersteller richten jedes einzelne Sägeblatt auch von Hand“, resümiert Schwabel. „Wir erreichen bei unseren Sägewerkssägen eine Planheit im Hundertstelbereich – also beinahe schon Möbelqualität.“
Die Vorteile seien offensichtlich, meint er: „Selbst unter widrigen Einsatzbedingungen, wie gefrorenem, nicht entrindetem Schwachholz, ermöglichen unsere Präzisionssägen hohe Vorschubgeschwindigkeit und lange Standzeit.“ Die Qualität einer TKM-Säge sei unzweifelhaft wirtschaftlicher als der geringe Preisunterschied zur flatternden Billigsäge, ist sich Schwabel sicher. „Unsere Entwicklungen haben das Ziel, Energie- und Rohstoffverschwendung zu vermeiden.“ Vollends zugunsten der Qualitätssäge gehe die Rechnung auf, wenn man auch die Sägeninstandsetzung berücksichtige, ergänzt er: „Beim Service durch den Hersteller werden Neutoleranzen eingehalten. Das heißt, eine bei uns instand gesetzte Säge ist danach so gut wie neu.“