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"Alle Beteiligten der Wertschöpfungskette Holz in Bayern sind an einem Tisch versammelt", Johann Koch, Vorsitzender proHolz Bayern © Bayerischer Bauernverband

Bayern wirbt für Holz

Ein Artikel von Lorenz Pfungen | 05.08.2015 - 15:00
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"Alle Beteiligten der Wertschöpfungskette Holz in Bayern sind an einem Tisch versammelt", Johann Koch, Vorsitzender proHolz Bayern © Bayerischer Bauernverband

Das Marketingbündnis proHolz Bayern an der Cluster-Initiative Forst und Holz in Bayern arbeitet seit 2011 an der Imagepflege des Rohstoffes Holz. Dabei geht es nicht um die Förderung einer bestimmten Sparte. „Alle Beteiligten der Wertschöpfungskette Holz sind an einem Tisch versammelt. Wir vertreten die gemeinsamen Interessen unserer Mitglieder“, erläutert der Vorsitzende von proHolz Bayern, Johann Koch. Zwei Anliegen werden dabei transportiert:
    eine nachhaltige Forstwirtschaft unddie Steigerung der Holzverwendung.

Freiheit in der Bewirtschaftung

Bei nachhaltiger Forstwirtschaft fordert proHolz Bayern Freiheit in der Waldbewirtschaftung ein. Der Forderungen von Flächenstilllegungen gewinnt man nichts ab. Gemäß dem Motto „Schützen durch Nützen“ informiert die Initiative über die Funktion von bewirtschaftetem Wald beim Klimaschutz. „Ein bewirtschafteter Wald trägt mehr zum Klimaschutz bei als ein unbewirtschafteter. Energieintensiv hergestellte Produkte oder nur begrenzt verfügbare Rohstoffe können durch den nachwachsenden Rohstoff Holz ersetzt werden. Der Klimaschutzeffekt durch den CO2-Speicher „Holz“ ist enorm und wird bisher von vielen Menschen unterschätzt“, führt Koch aus.

Mehr Holzbau

Das zweite wichtige Ziel ist es, das Bewusstsein für den Holzbau zu stärken. „Hier benötigt es Leuchtturmprojekte“, stellt Koch klar. Während der sechsten Architekturwochen wurde das Rote Dach in der Münchner Innenstadt aufgestellt. Es sollte verdeutlicht werden, dass Natur, moderne Technik und Klimaschutz im Holzbau vereint sind. Für das 80 m lange, 4 m hohe und 8 m breite Bauwerk verbaute man 45m3. Holz, das entsprechend viel CO2 bindet. Professor Florian Nagler von der TU München entwickelte mit Studierenden dieses Projekt. Es wurde durch das Bayerische Zimmerer- und Holzbaugewerbe, das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaften und Forsten sowie durch proHolz Bayern finanziell unterstützt.
Im vergangenen Jahr wurde zudem anlässlich der mobilen Ausstellung „schauholz“ am Bayerischen Landtag ein parlamentarischer Abend organisiert. Diese Veranstaltung startete mit Vorträgen darüber, wie intelligente Holznutzung einen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann. Weiters wurde in einer Diskussionsrunde die Bedeutung der Forst- und Holzwirtschaft erläutert.

Gemeinsames Ziel

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"Wir bringen die Themen Forstwirtschaft und Holzverwendung in die Gesellschaft und Politik", Dr. Ines Heinrich, Marketingleiterin proHolz Bayern © Cluster Forst und Holz in Bayern

„Mit unseren Aktionen versuchen wir an Multiplikatoren zu kommen und bei diesen Personen den Blick zu schärfen“, führt Koch aus. Da es sich bei proHolz Bayern um ein unabhängiges Marketingbündnis handelt, werden kontroverse Themen bewusst außen vor gelassen. „Es geht hier um das große Ganze“, betont Marketingleiterin Dr. Ines Heinrich. Die Rollenverteilung bei proHolz Bayern zwischen Mitgliedern und Organisation ist klar geregelt. „Unsere Mitglieder sind die Multiplikatoren in Gesellschaft und Politik. Wir stehen beratend und mit unseren Dienstleistungen zur Seite“, so Heinrich weiter.

Gute Nachbarschaft

Unterstützung erhält proHolz Bayern von proHolz Salzburg, proHolz Tirol und proHolz Austria. „Darüber sind wir sehr dankbar. Wir haben am Anfang von den Erfahrungen profitiert und wir ziehen nach wie vor einen Nutzen daraus“, stellt Koch fest. Die aktuelle Kampagne „Holz bewegt …“ wird 2016 weiter ausgebaut. Eines der nächsten Ziele ist es, die Öffentlichkeitsarbeit noch stärker in den Fokus zu stellen und gezielt in die Tagespresse und den Rundfunk zu gehen.

Entwicklung

Die Einnahmen von proHolz Bayern stiegen 2014 gegenüber 2013 von 370.000 € auf 450.000 €. 2014 traten 22 forstwirtschaftliche Vereinigungen bei. In Summe sind 99 Zusammenschlüsse Geldgeber für das Aktionsbündnis. Weitere Mitglieder des Kuratoriums sind die Bayerischen Staatsforsten, die Bayerische Landesinnung der Zimmerer, der Verband der Holzwirtschaft und Kunststoffverarbeitung Bayern-Thüringen, der Verband der deutschen Papierfabriken sowie der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband.
Bei proHolz Bayern erwartet man, dass die Zahl der Mitglieder und die damit verbundenen finanziellen Mittel auch in Zukunft weiter steigen. „Um weitere Mitglieder zu bekommen, muss man die Wichtigkeit von Werbemaßnahmen hervorheben“, erklärt Heinrich. //