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Bayern unterversorgt 

Ein Artikel von Forstassessor Peter Liptay | 01.02.2011 - 10:27
Zu Versorgungsengpässen der Sägewerke beim Fichtenrundholz ist es Ende Januar in Bayern gekommen. Die hohe Schneelage und das nachfolgende Tauwetter haben die Holzbringung erschwert. Während große Mengen der Bayerischen Staatsforsten vertraglich an Klausner und Ilim Timber gebunden sind, lässt sich der Privatwald auch über den Preis nicht mobilisieren. „Wir hinken beim Einschlag um 20 % hinter dem Vorjahr her“, hört man von einer Waldbesitzervereinigung. Der Kleinprivatwald richtet seine Tätigkeit vordergründig nach persönlichen Bedürfnissen aus. „Der Baum im Wald ist mir lieber als das Geld auf dem Konto“, heißt es.

Für den Übergang I./II. Quartal wird eine drastische Rundholzverknappung befürchtet, denn was im Winter nicht geschlägert wird, holen die Waldbauern im Frühjahr erfahrungsgemäß nicht mehr auf. Dies führt zum Anstieg der Preise für das Fichten-Leitsortiment auf einen Schnitt von 96 €/fm. Im unmittel-baren Einzugsgebiet von Ilim Timber um Landsberg und Augsburg werden 100 €/fm verlangt.


Preiskontinuität in BWB bis Juni

Ganz anders verhält es sich in Baden-Württemberg. Der Landesbetrieb ForstBW hat im Dezember Verträge für das 1. Halbjahr zu deutlich niedrigeren Preisen (93 bis 95 €/fm) abgeschlossen. „Die lange Laufzeit nimmt den Privatwaldbesitzern die Lust am Spekulieren“, begrüßen die Säger die Entscheidung von ForstBW, auf mögliche Preiserhöhungen im II. Quartal zu verzichten. Die Mobilisierung des Privatwaldes funktioniert ebenfalls besser als in Bayern. „Im Schnitt ernten die Waldbesitzer 8 fm/ha“, erfährt man.


Leichte Preissteigerungen

Konstant bis leicht steigend sind die Rundholzpreise zum Jahresbeginn in Österreich. Nach Produktionsstillständen von zwei bis drei Wochen melden die meisten Säger eine ausreichende Rundholzversorgung. Der Kleinwald ist aktiv. Im Norden werden 91 bis 96 €/fm gezahlt, im Süden 90 bis 93 €/fm.

Zu einer Preisannäherung an Österreich kam es im Januar in Tschechien. Nach einer neuen Ausschreibung kletterten die Preise um 13 % auf im Schnitt 90 €/fm frei Waldstraße.

+50 Cent/rm für Hackgut

Einen Preisanstieg um 50 Cent/rm auf einen Mittelwert von 16,5 €/rm gibt es im Januar beim Hackgut gegenüber dem Vormonat (Preisspanne: 14,5 bis 17,5 €/rm). Einige Sägewerke melden auch Preiserhöhungen um 40 bis 50 Cent/rm für Sägespäne. Ursache sind der strenge Winter und die gestiegene Pellets-Nachfrage. Großabnehmer verweisen dagegen auf ihre Halbjahresverträge bis Ende März. Der Preisrahmen bei den Sägespänen reicht von 12 bis 14 €/rm.