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Mit der SPM-2 von Hundegger werden Platten automatisch bearbeitet © Lorenz Pfungen

Automatische Plattenbearbeitung

Ein Artikel von Lorenz Pfungen | 10.03.2016 - 09:07
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Mit der SPM-2 von Hundegger werden Platten automatisch bearbeitet © Lorenz Pfungen

Um die Auftragslage zu bewältigen, kaufte die Zimmerei Gommel aus Mühlacker/DE Ende 2015 eine Hundegger SPM-2 (Speed Panel Machine). Aufgrund der Erfahrung mit dem Anlagenbauer fiel Geschäftsführer Matthias Gommel die Wahl leicht. Schon seit 2008 arbeitet das Unternehmen mit einer Anlage des Maschinenherstellers. Dabei handelt es sich um eine Speed-Cut zur Bearbeitung von stabförmigen Bauteilen. Mit der neu angeschafften Hundegger bohrt, fräst, sägt und nutet man nun Plattenbauteile in einem Arbeitsgang.

Planung mittels mitgelieferter Software

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Meister Andreas Seng plant die Bearbeitung mittels des Programms Cambium © Lorenz Pfungen

Alles beginnt im Büro. Dort plant der Geschäftsführer mit der Software Sema die Abbundarbeiten. Mittels Datentransfer gelangen alle notwendigen Informationen an die SPM-2. Ein Mitarbeiter erstellt anhand dieser und der von Hundegger mitgelieferten Software Cambium einen Bearbeitungsablauf. Dabei handelt es sich um ein Nesting-Verfahren. Aus einer Rohplatte bohrt, fräst, nutet und schneidet die Anlage fertige Plattenteile, ohne dass ein Vorformatieren nötig ist. Zudem plant die Software die Anordnung der Bauteile so, dass die Rohplatte optimal genutzt wird. Nachdem ein Mitarbeiter alle Einstellungen vorgenommen hat, arbeitet die Anlage selbstständig. Er achtet nur mehr auf die Be- und Entladung der Maschine.

Bearbeitung spart Zeit

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Drei Fräs- und zwei Sägeaggregate produzieren aus einer Rohplatte eine fertige Platte © Lorenz Pfungen

Für das Holzbau-Unternehmen stellt diese Investition eine große Erleichterung dar. Früher erfolgte die Plattenbearbeitung manuell. Der Zuschnitt und das Ausfräsen von Ausnehmungen dauerten um ein Vielfaches länger.

Die Anschaffung der SPM-2 plante Gommel schon länger. Im Verlauf der Firmenexpansion und des damit letzten Ausbaus 2010 berücksichtigte er schon den Platz für die Anlage. 2011 sah sich der Geschäftsführer die Maschine auf der Ligna an. Zwischen der Überlegung und dem Kauf lagen jedoch noch ein paar Jahre. Man wollte nichts überstürzen. Als vergangenes Jahr die Auftragslage entsprechend gut war, fiel die Entscheidung. Im September 2015 wurde der Vertrag unterzeichnet, bereits im Januar diesen Jahres nahm man bei Gommel die Anlage in Betrieb.

Generalüberholte Anlage

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Matthias Gommel kontrolliert das Bearbeitungsergebnis © Lorenz Pfungen

Es handelt sich dabei um eine Gebrauchtmaschine, die Hundegger vor der Inbetriebnahme komplett überholte. Die Anlage ist nun auf dem neuesten Stand der Technik. Mit dem Ergebnis ist Gommel zufrieden. Besonders schätzt er die Qualität und Zuverlässigkeit der beiden Hundegger-Maschinen. Und falls doch mal etwas nicht funktioniere, sei rund um die Uhr ein Ansprechpartner beim Maschinenhersteller erreichbar, erläutert er. Die Hundegger SPM-2 hat drei Fräs- und zwei Sägeaggregate.
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Mit einer Speed-Cut bearbeiten die Mitarbeiter Stabbauteile © Lorenz Pfungen

Die Hundegger-Anlage kann Platten mit maximal 6 m Länge und 2,6 m Breite bearbeiten. Das Limit für die Plattendicke liegt bei Massivholz bei 60 mm. Bearbeitet die Maschine Holzweichfaser-Platten, liegt die Grenze bei 120 mm.

Breites Leistungsangebot

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Pro Tag fertigt das Unternehmen bis zu sieben Flüchtlingsunterkünfte. Das erfordert einen hohen Durchsatz bei der Platten- und Stabbearbeitung © Lorenz Pfungen

Das Angebot des Holzverarbeiters reicht vom Einbau und Austausch von Dachflächenfenstern bis hin zu kompletten Häusern. Die Flexibilität in der Produktion ist daher ebenso ein wichtiger Punkt.
Derzeit arbeitet das Unternehmen an 240 Flüchtlingsunterkünften. Dabei koopertiert man mit einem Partnerbetrieb. Die kompletten Plattenarbeiten übernimmt dabei die Zimmerei Gommel. Die Mitarbeiter richten das Material für 40 Einheiten zusammen. So schafft man in der Endmontage bis zu sieben Einheiten pro Tag. Dies ist auch notwendig, da die Monteure auf der Baustelle zehn Einheiten pro Tag benötigen. Die übrigen Container liefert das Partnerunternehmen.

Zum 50er eine neue Maschine

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© Lorenz Pfungen

Karl Gommel, Vater des jetzigen Geschäftsführers, gründete 1966 die Zimmerei. Mitte der 1990er-Jahre erfolgte der erste Ausbau. Als 2010 die Entscheidung für eine neuerliche Erweiterung fiel, traf Matthias Gommel schon alle Vorbereitungen für eine Anlage zur Plattenbearbeitung.

Der Unternehmensgründer scherzt und meint, dass man sich zum 50-jährigen Firmenjubiläum eine neue Anlage gegönnt habe. Seit der Inbetriebnahme arbeitet man im Zweischichtbetrieb. Je nach Komplexität der Aufträge bearbeitet die Anlage bis zu 400 m² Rohplatten pro Tag.

Karl Gommel

Standort: Mühlacker
Geschäftsführer: Matthias Gommel
Mitarbeiter: 15
Produkte: Holzbau, Treppenbau, Dachdeckung

Hundegger

Standort: Hawangen, weltweit 26 Niederlassungen
Vorstandsvorsitzender: Hans Hundegger
Mitarbeiter: 400
Produkte: Abbundanlagen, Zuschnitt, Portalbearbeitungsanlagen