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Flagge Großbritannien © public domain

Auswirkungen des Brexits auf Holzwirtschaft

Ein Artikel von Lorenz Pfungen (für Timber-Online bearbeitet) | 06.09.2016 - 09:25
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Die Effekte auf die europäische Forst- und Holzwirtschaft werden von den Verhandlungen zwischen der EU und Großbritannien abhängen. Zollfreiheit beziehungsweise niedrige Zölle seien demnach im Interesse beider Parteien, berichtet der DeSH.

Europäische Lieferanten, die nach Großbritannien exportieren, werden die Abwertung des Pfundes kurzfristig zu spüren bekommen. Seit der Abstimmung über den EU-Austritt fiel das britische Pfund um mehr als 9% gegenüber dem Euro beziehungsweise um 11% gegenüber dem US-Dollar. Schon jetzt profitieren davon die britischen Holzindustrien. Ende August gab BSW-Timber die Verdoppelung der Produktionskapazität im walisischen Sägewerk Newbridge on Wye bekannt (Link 1).

Sinkende Schnittholzpreise in Großbritannien wirken sich aufgrund der geringen Menge nicht auf den Gesamtmarkt aus. Der schwache Pfund sowie die gedämpften wirtschaftlichen Aussichten sollen laut Bericht zu einem sinkenden Holzbedarf in Großbritannien führen.

Der DeSH beleuchtet vorhersehbare Brexit-Auswirkungen auf die Forst- und Holzwirtschaft. Demnach erwartet die Confederation of Forest Industries (Confor) für die britische Forst- Holzwirtschaft Änderungen in drei Hauptpunkten:
    Legislative und regulatorische Änderungen: Umweltverträglichkeitsprüfungen, Beschäftigungs- sowie Arbeitsschutz/Arbeitssicherheitsgesetzgebung, ...Vergabe von öffentlichen Fördermitteln: Europäischer Landwirtschaftsfond für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER), ...Handel und Märkte: Warenfluss, Arbeitnehmerfreizügigkeit, ...

Laut British Woodworking Federation sind vier Szenarien möglich:
    Verbleib Großbritanniens in der Europäischen WirtschaftsunionVerbleib nur in der Europäischen FreihandelszoneFreihandelsabkommenKeine Übereinkunft

Wird keine Übereinkunft erzielt, würden Zölle und Grenzkontrollen, gemäß den Regeln der Welthandelsorganisation WTO, gelten.

Der Zugang zum Binnemarkt stehe nicht zur Diskussion, da ihn alle hätten, selbst Nordkorea. Die Frage ist zu welchen Bedingungen und zu welchem Preis er Großbritannien gewährt werde, wird EU-Befürworter David Lammy von der Labour Party im  Ö1-Morgenjournal zitiert.