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Flagge Schweden © Archiv

"Ausverkaufte" Schweden gehen in Sommerferien

Ein Artikel von Gerd Ebner | 05.07.2016 - 14:47
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Der Brexit könnte mittelfristig für die schwedische Holzindustrie Folgen haben. Der Nummer 1-Absatzmarkt kaufte im Vorjahr rund 2,7 Mio. m3 Nadelschnittholz. Davon waren 710.000 m3 oder 26 % Rotholz – ein kleinerer UK-Markt könnte also insbesondere bei Rotholz Probleme verursachen. Hier sind die Alternativmärkte nicht so zahlreich.
Die Fakturierung in Britischen Pfund ist man gewohnt, eine stärkere Schwedische Krone (SEK) ebenfalls. Zwar sank der Pfundkurs nach dem Brexit kurzfristig auf fast 11 SEK/£ – doch diesen Wert gab es viele Jahre lang. Noch im ersten Halbjahr 2013 waren es 9 SEK/£. Sollte ein Brexit wirklich die Zollschranken hochfahren lassen, würden die Karten ohnehin neu gemischt werden.
Jetzt, zu Beginn der Sommerferien, sind die schwedischen Holzindustrien faktisch „ausverkauft“. Speziell deutsche Abnehmer hätten gerne mehr geordert: Alleine das Mengenangebot und zuletzt auch die geforderten Preise (+10 €/m3) hielten sie davon ab. Noch ist unklar, wie viel Ware im III. Quartal für Deutschland reserviert ist. Produkte aus Schwachholz, geschnitten, dürften aber weiterhin knapp sein.
China ist mittlerweile für die schwedischen und finnischen Erzeuger ein Alternativmarkt zu Deutschland – und ein lukrativer noch dazu. Hochqualitative Ware kann dort mitunter höherpreisig abgesetzt werden. Obwohl der Hype des II. Quartals in China wieder abgeflaut ist, sind die Preise höher als am europäischen Festland. In den ersten vier Monaten heuer wurden bereits 270.000 m3 nach China verkauft.