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Start der Anlage: Beschickung, Aufgabetisch für die Schnittholzpakete mit nachfolgender Kippentstapelung © Kallfass

Aus alt mach neu

Ein Artikel von Martina Nöstler | 18.11.2015 - 08:13
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Start der Anlage: Beschickung, Aufgabetisch für die Schnittholzpakete mit nachfolgender Kippentstapelung © Kallfass

Die Gartenholzproduktion von Windymains Timber im schottischen Humbie, welches zu Glennon Brothers gehört, war bisher mit sehr viel Handarbeit verbunden. Darum entschloss sich das Unternehmen, die Produktion in einer neuen Halle unterzubringen und die vorhandenen horizontalen Stenner-Bandsägen mit einer neuen Mechanisierung auszustatten. Als Ausrüster wählte man Kallfass, Baiersbronn-Klosterreichenbach/DE. Vor Kurzem ging die neue Anlage in Betrieb. Die Kapazität gibt man mit rund 50.000 m³/J an.

Detaillierte Planung

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Die vereinzelten Hölzer vor den horizontalen Bandsägen - hier wird das Schnittbild entschieden © Kallfass

„Wir haben uns die Produkte des Kunden im Zuge der Planung genau angesehen. Was muss die Anlage können? Welche Schnittbilder werden benötigt?“, erklärte Kallfass-Projektleiter Ernst Hauser auf der Ligna in Hannover. „Das Ergebnis ist eine durchdachte Anlage mit Erweiterungsmöglichkeiten.“ Der Produktionsstart ist klassisch mit Kippentstapelung samt Lattenentsorgung und Aussortierung schlechter Qualitäten. Die Werkstücke gelangen auf den Tisch vor den Bandsägen. „Hier wird das Schnittbild entschieden“, erklärte Hauser. Derzeit sind fünf horizontale Stenner-Bandsäge installiert. Kallfass traf aber bereits die nötigen Vorbereitungen, um diese Gruppe um zwei Maschinen einfach erweitern zu können. Angedacht sei eine vertikale Bandsäge, um einen Kreuzschnitt durchführen zu können.
Nach dem Auftrennen werden die übereinanderliegenden Hölzer abgeblättert. Mithilfe geneigter Tische macht sich Kallfass hier die Schwerkraft zunutze. Das Peel-off-System vereinzelt die Teile Stück für Stück auf einen Kettenförderer. Dieser kann als Sortierfunktion für unterschiedliche Dimensionen unterfahren werden. „Um kleine Pakete bereits hier zusammenzustellen, lässt sich der Kettenförderer auch zurückfahren“, führte der Projektleiter aus.

Bereits an weiteren Ausbau gedacht

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Blick auf die Mehrfachablängsäge - im Anschluss werden die Hölzer gestapelt und gehen durch die Paketumreifung © Kallfass

Im Anschluss folgen ein Ausrichtrollengang sowie ein weiterer Kettenförderer zur Überbrückung. Dieser Bereich kann zu einem späteren Zeitpunkt ausgetauscht werden. Damit entsteht Platz für vier Sägeaggregate. „Diese dienen zum ,Anspitzen‘ der Bretter für Gartenholz“, informierte Hauser. Schlechte Ware lässt sich an dieser Stelle nochmals separieren. Im Bereich der Lagenbildung wurde ebenfalls an einen weiteren Ausbau gedacht: Hier könnte eine automatische Bündelanlage mit vier Aggregaten Platz finden.
Die anschließende Mehrfachablängsäge von Kallfass kappt das Gartenholz in die gewünschte Länge. Dafür stehen fünf Sägeaggregate zur Verfügung. Eine Weiche separiert mindere Qualität in Richtung Entsorgung. Die Stapelmaschine mit Hubwerk wurde mit einem Magazin für Versandlatten ausgerüstet. Der Rollengang für den Paketabtransport wurde mit drei Antrieben versehen, um die Lücken zwischen den Paketen zu schließen. Zu guter Letzt passieren die Pakete die Umreifungsstation.
Für die reine Nachsortierung installierte Kallfass zusätzlich eine Fremdaufgabe, welche hinter der Bandsägengruppe an die Mechanisierung anschließt. Kallfass lieferte an Windymains Timber auch die Entsorgungsmechanisierung (ohne Hacker und Vibrorinne) beziehungsweise den großen Kratzförderer unter der Anlage.