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Das Kohlbach-Werk in Bleiburg © Kohlbach

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Ein Artikel von Günther Jauk (für Timber-Online bearbeitet) | 25.02.2015 - 08:49
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Das Kohlbach-Werk in Bleiburg © Kohlbach

Mit Kriegsschrott aus der allgegenwärtigen Zerstörung fertigte Kohlbach, diesem Gedanken folgend, die dringend benötigten Werkzeuge und Ausrüstungen für die lokale Landwirtschaft und das heimische Gewerbe. Kurz darauf folgten Erfindungen und Patente des Gründers Jakob Kohlbach, die es erlaubten, aus damals wertlosen Holzabfällen wertvolle Prozessenergie, insbesondere für die Holzindustrie und das Holz verarbeitende Gewerbe, zu erzeugen. Viele Kunden von damals kaufen bereits in dritter Generation. „Die dabei entstehenden persönlichen Vertrauensverhältnisse sind mit einer gewöhnlichen Kunden-Lieferanten-Beziehung nicht mehr zu vergleichen“, erzählt Kohlbach. Kurt Schmerlaib, Leiter des Service, führt dazu aus: „Es muss aber nicht immer gleich eine neue Kesselanlage sein. Wir sehen unsere Aufgabe darin, die Kesselbetreiber zu unterstützen, das Maximum aus ihrer bisherigen Investition, ihrer Bestandsanlage, herauszuholen.“ Bei vielen Heizwerken, die in den 1990er-Jahren oder zur Jahrtausendwende errichtet wurden, stehen Betreiber heute oft vor der Entscheidungsfrage: Instandsetzen oder neu investieren? „Wer schon bei der Anschaffung auf ein robustes Fabrikat gesetzt hat und die Instandhaltung über die Jahre nicht vernachlässigte, der hat auch heute meist eine zukunftstaugliche Basis, worauf sich wieder aufbauen lässt“, meint Schmerlaib. Zahlreiche Betreiber unterschiedlichster Fabrikate wenden sich mittlerweile mit diesem Anliegen an die Techniker des Kohlbach-Servicedienstes. Mit gezielter Instandsetzung an Materialzufuhr, Feuerung und Feuerfestauskleidung sowie an den Wärmetauscherflächen von Bestandsanlagen lässt sich deren Lebenszeit oft um einiges verlängern. Bei dieser Gelegenheit bietet es sich an, für Erleichterungen und Kosteneinsparungen im Betrieb den Bestand mit zusätzlichen technischen Maßnahmen zu modernisieren. „Die Aufrüstung einer bestehenden Kesselanlage mit einer neuen Steuerungsanlage mit Lambdaregelung und FU-geregelten Ventilatoren mit neuester Effizienzklasse legt sich durch den niedrigeren Strom- und Brennstoffverbrauch schnell in bares Geld für den Betreiber um“, erläutert Kohlbach.

Viele Möglichkeiten

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Die Kohlbach-Flotte kümmert sich mit viel Erfahrung um die Kunden © Kohlbach

Jede Modernisierung ist durch die bereits bestehenden baulichen und technischen Gegebenheiten zwangsweise eine Einzellösung und muss auf den individuellen Bedarf des Anwendungsfalles hin maßgeschneidert werden. „Das ist unseres Erachtens die Königsdisziplin, denn es ist anspruchsvoller, als eine Neuanlage auf eine grüne Wiese zu stellen“, unterstreicht Schmerlaib. Um eine solche maßgeschneiderte Lösung umzusetzen, braucht es eine umfassende Palette an Dienstleistungen, die es qualifiziert abzudecken gilt, eine entsprechende maschinelle Ausstattung und ausreichende Ingenieurskapazitäten und Know-how. Genau auf dieses Know-how des Kohlbach-Services griff auch Ante-Holz am Standort Bromskirchen-Somplar/DE zurück. In intensiver Zusammenarbeit mit Kohlbach hat das Unternehmen seine dort bestehende Fremdfabrikatsanlage mit etwa 5000 kW Nennleistung aus den 1990er-Jahren instand gesetzt und modernisiert. Die Bestandsanlage wurde um ein nachgeschaltetes Rauchgas-Luftvorwärmungssystem ergänzt. Im Betrieb wurde damit einerseits eine Wärmerückgewinnung erzielt und andererseits eine Verbesserung des Verbrennungsverhaltens und der Leistungsausbeute bei Brennstoffen mit hohem Feuchtigkeitsanteil. Mit diesen begrenzten Investitionen wurde nicht nur die Lebensdauer der Anlage verlängert, sondern es wurden auch Einsparungen und Verbesserungen im Betrieb erreicht. Ein betagter Kessel ist noch lange kein altes Eisen. Mit punktuellen Investitionen in Instandsetzung und Modernisierung lassen sich an Bestandsanlagen oft vergleichbare Ergebnisse erzielen wie mit einer Investition in eine komplette Neuanlage, jedoch zumeist mit niedrigeren Investitionskosten und schnelleren Genehmigungsverfahren. „Und das wiederum ist ganz im Sinne unseres Leitbildes: Nutzen mehren“, zeigt sich Kohlbach zufrieden.

Kohlbach

Gegründet: 1946 von Jakob Kohlbach
Mitarbeiter: 250
Kesselleistung: 400 kW bis 18 MW
Stammsitz: Wolfsberg