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Der Newtainer trocknet bei Bioenergie Stainach 17 srm/h © Günther Jauk

Auf hoher See

Ein Artikel von Günther Jauk | 23.04.2015 - 18:00
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Der Newtainer trocknet bei Bioenergie Stainach 17 srm/h © Günther Jauk

Die Bioenergie Stainach ist breit aufgestellt. Hauptsächlich beliefert man den größten Arbeitgeber im Bezirk, die Landgenossenschaft Ennstal, mit Prozessdampf. Daneben wird mit einer 1,55 MW-Dampfturbine Strom erzeugt und die Bäuerliche Biowärmelieferungsgenossenschaft Irdning mit Wärme versorgt. Bis vor Kurzem musste der Energieproduzent die überschüssige Abwärme der Turbine in Regelkühlern vernichten. Wertvolle Energie wurde buchstäblich in die Luft geblasen. Jetzt nutzt Bioenergie Stainach die übrigen 2,9 MW und betreibt damit einen Bandtrockner für die Sägespäneaufbereitung. Das Modell Newtainer QX von New eco-tec hat eine Bandbreite von 6 m und besteht im Wesentlichen aus sieben quer aneinandergestellten Hochseecontainern.

Warum Container?

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Einfache Wartung: Durch die bereits vorhandenen Containertüren ist der Trockner von allen Seiten zugänglich © Günther Jauk

Seit etwa 20 Jahren beschäftigt sich New eco-tec-Gründer und -Geschäftsführer Christian Wenner mit Trocknungstechnologien. Mit viel Erfahrung und Ingenieurgeist gründete er 2008 New eco-tec als Einmannunternehmen. Mittlerweile verfügt er über 35 Mitarbeiter und eine eigene Produktionsstätte in Mühldorf am Inn. Als Ingenieur war es Wenner von Anfang an wichtig, dem Anwender technisch vernünftige Lösungen anzubieten. War der Newtainer, wie er seinen patentierten Trockner nennt, anfangs auf Eincontaineranlagen mit 500 kW Leistung ausgelegt, bedient das Unternehmen heute den Markt auch mit wesentlich größeren Anlagen. Dabei werden einfach, je nach Bedarf, mehrere Container der Länge nach oder an deren Breitseiten zusammengestellt. „ISO-Container erfüllen alle Anforderungen, die wir für einen Bandtrockner benötigen“, informiert Wenner und führt weiter aus: „Die Anlagenteile werden direkt in die Containerwände integriert. Zusätzliche Aussteifungen sind dabei nicht notwendig.“ Lediglich die Innenwände werden je nach Anwendung mit Edelstahl oder anderen Materialien ausgekleidet. Besonderen Vorteil gegenüber herkömmlichen Bandtrockensystemen sieht Wenner in der Flexibilität. „Im Prinzip funktionieren unsere Anlagen wie Lego. Je nach Bedarf werden unsere Trockner dimensioniert. Benötigt man zu einem späteren Zeitpunkt mehr Kapazität oder möchte man die Anlage versetzen, ist das kein Problem.“ Genau diese Flexibilität war für Bioenergie Stainach-Geschäftsführer Josef Feldbacher jun. kaufentscheidend: „Sollten wir den Trockner in ein paar Jahren an einem anderen Standort benötigen oder verkaufen, ist das kein Problem.“ Da die Installation fast zur Gänze im Werk stattfindet und die einzelnen Container auf der Baustelle nur noch miteinander verbunden werden, erfolgte die Instandsetzung in Stainach in weniger als zwei Wochen. New eco-tec hat in den vergangenen Jahren über 250 Bandtrockner für unterschiedliche Anwendungen gebaut. Bei der Spänetrocknung ist das Unternehmen jedoch relativ neu. „Durch die Vorgeschichte von Wenner hatten wir keine Bedenken, was die Qualität und Leistungsfähigkeit des Trockners betrifft“, erzählt Feldbacher und Betriebsleiter Joachim Haigl fügt hinzu: „Die von Wenner versprochene Anlagenleistung wurde sogar deutlich übertroffen.“
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Geschäftsführer Josef Feldbacher jun. und Betriebsleiter Joachim Haigl von Bioenergie Stainach und New eco-tec-Geschäftsführer Christian Wenner (v. li.) © Günther Jauk