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Auf einen Nenner gebracht
Planungssoftware für Produzenten, Holzbauer und Händler
Ein Artikel von Günther Jauk | 25.10.2016 - 16:20
Der optimierte Datenaustausch zwischen Holzbauunternehmen und BSP-Produzenten spart nicht nur Zeit und Geld, sondern schont auch die Nerven aller Beteiligten. Arbeiten Hersteller und Verarbeiter mit derselben Software, werden viele Schnittstellenprobleme von Anfang an eliminiert. Hsbcad beschäftigt sich mit dieser Thematik seit Anbeginn des BSP – und das mit Erfolg: Über die Hälfte der globalen Produktion wird mit hsbcad abgewickelt.
Zeit ist Geld“, schrieb der amerikanische Staatsmann und Gründungsvater Benjamin Franklin in seinem Buch „Ratschläge für junge Kaufleute“. Heute, 250 Jahre später, gilt dieser Ausspruch mehr denn je. Besonders in der Bauwirtschaft muss es, wenn möglich, schnell oder, besser noch, sehr schnell gehen. Oft sind es aber nicht die physischen Arbeiten an sich, sondern die Schnittstellen zwischen einzelnen Unternehmen, die den Bau- beziehungsweise den Planungsfortschritt behindern. Im Holzbau, besonders bei Brettsperrholz, leistete hsbcad, Kaufbeuren/DE, in diesem Zusammenhang wichtige Pionierarbeit. In der vergangenen Dekade investierte das seit über 25 Jahren bestehende Softwareunternehmen viel Entwicklungszeit in eine BSP-Lösung und erweiterte somit das Anwendungsspek- trum vom Holz- und Holzfertighausbau um dieses heute nicht mehr wegzudenkende Segment. Etabliert hat sich hsbcad als benutzerfreundliche und durchgängige 3D-Planungssoftware. Das Programm basiert auf dem Industriestandard AutoCAD Architecture. Darauf aufbauend, bieten die Allgäuer Ergänzungen für die Planung im Holzbau.
Optimierter Datenaustausch
Am besten ist es, wenn BSP-Produzenten und ausführende Unternehmen, wie Zimmereien oder Holzbaubetriebe, mit derselben Software arbeiten. Dann können 3D-Projekte im originalen Dateiformat (DWG) übermittelt werden. Das erspart zeitaufwendige Neukonstruktionen und schaltet Fehler durch Datenverluste aus. Gerade in der Planungsphase, wo Dateien häufig hin und her geschickt werden, ist dies ein wichtiger Punkt. Zudem behalten die Projekte alle 3D-Modellinformationen. Dank hsbcad können Anwender für jede Platte alle relevanten Informationen, wie Oberflächenqualität, Bauteilnummer oder Faserrichtung, hinterlegen. Mit ihrem neuesten Produkt namens hsbshare macht das Unternehmen jetzt einen konkreten Schritt in Richtung BIM. Die Abkürzung steht für Building Information Modeling, ein digitales Gebäudemodell, an dem sich sämtliche Projektmitarbeiter beteiligen können. Hsbshare ermöglicht es, IFC-Modelle direkt in die Cloud zu laden und zu teilen. Das Programm läuft im Browser und erfordert daher keine zusätzliche Software. Auf der Baustelle kann der Monteur alle 3D-Modellinformationen per Tablet oder Smartphone aufrufen und bei Unklarheiten direkt mit dem Planer Kontakt aufnehmen. Dazu reicht ein Foto des betreffenden Originalbauteils, das mitsamt einer Frage an das virtuelle Pendant geheftet wird. Das Ganze geschieht in Echtzeit, was vor allem dann wichtig ist, wenn Planer und Ausführer weit voneinander entfernt sind. Offizieller Verkaufsstart ist im Frühjahr 2017 geplant.
Stetige Weiterentwicklung
Neben den großen Entwicklungen, wie hsbshare, ist es die Vielzahl an kleineren laufenden Verbesserungen, die den Erfolg von hsbcad begründen. So entstand in der vergangenen Dekade eine ganze Palette „dynamischer Werkzeuge“. Das sind Bearbeitungen, die sich flexibel anpassen. Beispiele dafür sind die Verwaltung von Plattentypen, Faserrichtung oder Oberflächenqualität, die Berücksichtigung der Elektrobearbeitung oder auch eine Schwerpunktberechnung mit automatischer Hebemittelfunktion. Diese ermittelt den Plattenschwerpunkt und die Anschlagpunkte für die Haken. Nachträgliche Änderungen erkennt und berücksichtigt das Werkzeug automatisch.
Für den Handel
Im Prinzip lässt sich der Erfolg von hsbcad an nur einer Zahl festmachen: Mehr als 50 % des weltweit hergestellten BSP laufen über diese BSP-Lösung. Vermehrt sind es neben renommierten Herstellern, wie Hasslacher, KLH, Mayr-Melnhof, Stora Enso oder X-LAM Dolomiti, auch Großhändler mit Holzbaukompetenz, die auf hsbcad setzen. Einer davon ist J. u. A. Frischeis: Mitteleuropas größter Holzhändler hat 2014 auf hsbcad umgestellt. „Die vielfältigen Bearbeitungsmöglichkeiten und die guten Schnittstellen zur Industrie sowie zu den Holzbauern haben uns überzeugt“, erklärt Andreas Lexmüller, Frischeis-Holzbauverantwortlicher in Linz. Bei der Angebotslegung schätzt Lexmüller die Software besonders. Durch die Vielzahl an Daten, mit denen jedes Bauteil hinterlegt ist, kann Frischeis seinen Kunden sehr präzise Angebote liefern, die weit über den Quadratmeterpreis hinaus gehen. „Ehrliche Angebote können wir dadurch ohne Überraschungen planlich darstellen“, formuliert es Lexmüller.
Auch für Revit
Neben AutoCAD begann Autodesk vor einigen Jahren mit der Entwicklung eines Planungsprogramms namens Revit für Architekten, Gebäudetechniker und Tragwerksplaner. „Speziell in England, Skandinavien, Asien oder den USA hat sich Revit in den vergangenen Jahren bei Architekten durchgesetzt“, erklärt hsbcad-Geschäftsführer Gottfried Jäger. Um in Zukunft auch diesen wachsenden Markt bedienen zu können, arbeitetet das Softwareunternehmen seit geraumer Zeit an einem Revit-Aufsatz für den Holzbau. Die erste Version von hsbcad Revit steht im Autodesk App-Store bereits als Freeware zum Download zur Verfügung. Aktuell für Zimmereien und Holzbauer entwickelt, werden auch hier in Zukunft weitere Anwendungsgebiete, wie etwa BSP, hinzukommen. Dass Revit AutoCAD in Zukunft vollständig verdrängen könnte, glaubt Jäger aber nicht: „Revit wird in den kommenden Jahren weiter zulegen – AutoCAD aber nicht ersetzen. Und genauso setzen wir auch unsere Prioritäten. Das heißt, wir werden AutoCAD Architecture als Plattform für hsbcad auf keinen Fall vernachlässigen.“
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