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Geeignet für Holzvergasungsanlagen ist das vom Junkkari HJ 500 produzierte grobkörnige Hackmaterial, zeigt Generalimporteur Hans Seibold © Forstassessor Peter Liptay

Auf die Größe kommt es an

Ein Artikel von Forstassessor Peter Liptay | 29.04.2009 - 11:18
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Der hohe Auswurfturm des Junkkari ermöglicht eine gute Verteilung der Hackschnitzel © Forstassessor Peter Liptay

"Das ist genau das Material, das wir brauchen”, erzählt der Betreiber einer Holzvergasungsanlage nach einem prüfenden Blick auf die Größe der Hackschnitzel in seiner Hand. „Wir benötigen G 70-Hackschnitzel. Für einen physikalisch optimalen Verbrennungsvorgang ist es wichtig, dass zwischen den Holzstücken Luft zirkulieren kann.” Besagte Hackschnitzel entstammen dem, mit einem 105 PS-Valtra-Traktor angetriebenen, Junkkari-Scheibenradhacker HJ 500, den Hans Seibold Interessenten am Biomasse-Heizkraftwerk Sauerlach/DE südlich von München vorführt. In Kürze wird das Modell an einen Unternehmer in der Nähe von Passau geliefert.

Der finnische Scheibenradhacker produziert grobes Material mit wenig Feinanteilen. „Seit 2000 wurden Holzvergasungsanlagen als Chance dargestellt, das große Geschäft zu machen”, erzählt Seibold. „Doch in Wirklichkeit stecken die meisten Betreiber in wirtschaftlichen Schwierigkeiten.” Schuld sei zu feines und zu dichtes Hackgut, das die Luftzirkulation verhindert. „Das Geschäft der Kunden, die mit unseren Scheibenradhackern arbeiten, läuft aufgrund der höheren Hackschnitzel-Qualität besser”, versichert Seibold.

Variable Hackgutgröße

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Geeignet für Holzvergasungsanlagen ist das vom Junkkari HJ 500 produzierte grobkörnige Hackmaterial, zeigt Generalimporteur Hans Seibold © Forstassessor Peter Liptay

Durch Verschieben der Hackmesser lässt sich die Hackgutgröße verändern. Je weiter der Abstand zur Scheibe, umso stärker wird das Material. „Die Schwungscheibe hackt das Holz und spuckt es ohne zu mahlen gleich wieder aus”, beschreibt Seibold. „Es entsteht keinen Bremseffekt wie bei einer Trommel, in der sich das Material zwei bis dreimal mitdreht. Weniger Kraftbedarf bedeutet auch weniger Spritverbrauch.”

„Ein Kunde von mir hatte früher einen Trommelhacker. Er sagte mir, dass sein 18 t-Kippanhänger aufgrund des gröberen Hackguts des neuen Scheibenradhackers voll beladen nun 2 t weniger wiegt, als zuvor”, erzählt Seibold. „Früher spielte die Hackschnitzel-Qualität keine Rolle. Heute achten die Kunden auf anständiges Material.”

Selbsteinzugseffekt spart Kraft

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Präsentation des Scheibenradhackers beim Heizkraftwerk in Sauerlach – Maximilian Huber steuert den Holzhäcksler per Fernbedienung © Forstassessor Peter Liptay

Der Junkkari HJ 500 besitzt eine Einzugsöffnung von 450 mal 450 mm. Der Einzugstrichter steht im Winkel von 45° schräg zur Schwungscheibe. „Wenn ich mit einer Axt Holz haue, schlage ich auch etwas seitlich zu”, veranschaulicht Seibold. Durch die Schräge entsteht ein Selbsteinzugseffekt, der den Kraftbedarf beim Hacken vermindert. Neu beim HJ 500 ist die Messerscheibe, deren Gewicht von 650 auf 900 kg erhöht wurde. Das massive Schwungrad sorgt für ein gleichmäßiges Drehen auch bei unterschiedlicher Belastung. Dazu sagt Seibold: „Durch die größere Masse bleibt die Hacker-Drehzahl konstant. Damit kann man auch mit kleineren Schleppern arbeiten und spart Diesel.”

Das Ausblasrohr ist rundum drehbar, die Auswurfklappe elektrohydraulisch einstellbar. Die Ausblasleistung und der hohe Auswurfturm gewährleisten eine gute Verteilung der Schnitzel auf Anhänger oder in Container. Kranfahrer Maximilian Huber lenkt die Hackmaschine per Fernbedienung elektrohydraulisch von einem Icarbazzoli-Kran aus. „Mit einem großen 250 PS-Schlepper angetrieben, lässt sich ein Durchsatz von 140 srm/h erzielen”, berichtet Seibold.

Hackmaschinen im Baukastensystem

Seibold bietet verschiedene Aufbauvarianten für die Hacker im Baukastensystem an. Daneben hat er auch Kräne, Rückeanhänger, Spaltzangen, Seilwinden, Kreissägen und Schneidspalter im Programm. Eine Werkstatt ermöglicht ihm die Durchführung von Reparaturen und die Umsetzung von Sonderwünschen. Auf der Ligna wird Seibold, den Junkkari HJ 500 mit Tandemachse und einer Keilriemenuntersetzung beim Antrieb vorstellen. Dadurch überträgt sich die Kraft des Schleppers noch besser auf den Hacker.