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Mit einem Säge- und bis zu fünf Fräsaggregaten ist das Krüsi-Maschinencenter MC15 ausgestattet © Günther Jauk

Auf den Holzbauer zugeschnitten

Ein Artikel von Günther Jauk | 27.10.2016 - 08:22
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Mit einem Säge- und bis zu fünf Fräsaggregaten ist das Krüsi-Maschinencenter MC15 ausgestattet © Günther Jauk

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Schweizer Exportunternehmen sind momentan währungsbedingt nicht gerade rosig. Trotzdem schaffen es die Abbundspezialisten von Krüsi, ihre Anlagen weltweit zu vertreiben. Ihr neues Maschinencenter MC 15 haben die Eidgenossen sogar vier Mal verkauft, ohne jemals einen Prototyp gebaut zu haben. Ein beachtlicher Vertrauensvorschuss seitens der Kunden.

Kompakte Bauweise, rasche Bearbeitung

Das Krüsi-Maschinencenter MC 15 verfügt über ein Fünfachs-Sägeaggregat und kann mit bis zu fünf fünfachsigen Fräsaggregaten ausgestattet werden. Jedes Aggregat nimmt bis zu vier Werkzeuge auf. Angeordnet sind diese auf besonders engem Raum. Die Anlage misst samt Schutzhaube nur 3,09 m in der Höhe und 1,7 m in der Breite. Die Länge der Führungsbahn ergibt sich aus den Kundenanforderungen. Die Standard-Bearbeitungsbreite reicht von 50 bis 650 mm, auf Kundenwunsch erweitert Krüsi diese aber auf 50 bis 1300 mm. „Viele Unternehmen wollen außerdem flächige oder besonders große Elemente bearbeiten“, begründet Iseli die Entwicklung dieser Anlage. AC-Servomotoren mit Haltebremse und eingebautem Absolut-Resolver sorgen für hohe Geschwindigkeiten der Kreuzführungselemente. Die maximale Vorschubgeschwindigkeit in X-Richtung beziffert Krüsi mit 40 m/min., jene in Y- und Z-Richtung mit 30 m/min.

Damit die massiv konstruierten Ausleger diese Geschwindigkeiten schaffen, sorgen Druckbehälter für einen Gewichtsausgleich. „Wir müssen dann nur noch die Masse und nicht mehr das Gewicht beschleunigen“, formuliert es Iseli. Für eine möglichst spielarme und verlustfreie Kraftübertragung sorgen Wittenstein-Planetengetriebe und gehärtete, geschliffene Zahnstangen. Die Anlagensteuerung lieferte der Schweizer CNC-Spezialist NUM Teufen/CH. Die flexible Mehrkanaltechnik ermöglicht die Vorpositionierung eines Aggregats, während ein Anderes gerade arbeitet. „So konnten wir wieder ein paar Sekunden einsparen“, informiert Iseli.

Nach Kundenwunsch gefertigt

Einer, der an der Entwicklung des Krüsi-Maschinencenters MC 15 nicht ganz unbeteiligt war, ist der Tiroler Zimmereibetrieb Holzbau Kofler, Maurach am Achensee/AT. Seit Jahren arbeitet das Unternehmen mit einer Krüsimatic – einem Krüsi-Abbundzentrum der ersten Stunde. „Die Maschine läuft nach wie vor wie ein Schweizer Uhrwerk, Steuerung und CAM-Programme entsprechen allerdings bei Weitem nicht mehr dem heutigen Stand der Technik“, berichtet Zimmermeister Andreas Kofler. Aus diesem Grund zog Kofler vor drei Jahren einen Maschinentausch in Erwägung. „In zahlreichen Gesprächen und Fahrten in die Schweiz definierten wir gemeinsam mit Krüsi die Anforderungen eines modernen Holzbaubetriebs an ein Abbundzentrum“, erinnert sich Kofler.

Am Ende stand dann das Maschinencenter MC 15 mit den oben beschriebenen Vorteilen. Besonders wichtig waren Kofler dabei die großzügige Bearbeitungsbreite, die Mehrkanaltechnik, das Schlupfmesssystem mit automatischer Korrektur sowie das interpolierbare Fördersystem in Abhängigkeit von der Bauteilmasse. „Neben allen diesen sinnvollen Entwicklungen waren die Steuerung von NUM und das Lignocam-System wichtige Entscheidungskriterien. Lignocam erlaubt unserem Maschinenführer deutlich mehr Freiheiten bei der Bearbeitung als andere Programme “, erklärt Kofler. Dass er eine Maschine gekauft hat, die er zuvor noch nie gesehen hat, war für Kofler kein Problem: „Wir vertrauen Krüsi seit vielen Jahren. Von unserer Krüsimatic wissen wir ja, dass die Schweizer hervorragende Maschinenbauer sind.“