14854151957748.jpg

Kurz vor Einlass  am zweiten Messetag - der große Besucherandrang versinnbildlicht die positive Stimmung in der Baubranche © Kathrin Lanz

Auf den Baustellen brummt‘s

Ein Artikel von Kathrin Lanz | 26.01.2017 - 08:15
14854151957748.jpg

Kurz vor Einlass  am zweiten Messetag - der große Besucherandrang versinnbildlicht die positive Stimmung in der Baubranche © Kathrin Lanz

Am 16. Januar, dem ersten Messetag, eröffnete Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB), unter dem Titel „Baupolitik ist gefragt!“. In ihrer Rede bezeichnete sie den Bausektor als „Schlüsselbranche“ für zentrale gesellschaftliche Aufgaben. Mit der derzeit in Deutschland laufenden Wohnbauoffensive sei man auf dem richtigen Weg: „Es brummt auf Deutschlands Baustellen. Nach Jahren der Stagnation haben wir eine Trendwende geschafft.“ An einer Podiumsdiskussion, die im Rahmen des Kongresses des Bundesministeriums stattfand, nahm auch Staatssekretär Gunther Adler teil, der augenscheinlich auf die Leistungsfähigkeit des Holzbaus vertraut. „Die weltweiten Klimaschutzziele sind nur erreichbar, wenn auch die Baubranche einbezogen wird“, so Adler. „Der Holzbau zeigt überzeugende Beiträge auf, diesen Zielen einen guten Schritt näher zu kommen.“ Der für das Bauen zuständige Staatssekretär besuchte mehrere Unternehmen der Holzwirtschaft und informierte sich bei seinem Rundgang über Innovationen im Holzbau, beispielsweise über hochwirksame Holzfaser-Dämmstoffe und urbanes Bauen mit Holz.

Rahmenprogramm mit Diskussionsstoff

Nicht nur direkt an den Ständen, sondern auch im Umfeld hatte die Veranstaltung einiges zu bieten. So waren die drei Messeforen auch diesmal ein Publikumsmagnet. Mitten in den Hallen platziert, wurden dort die großen Themen der Branche von unabhängigen Fachleuten aus Architektur, Forschung und Industrie erläutert. Beim Treffpunkt Handwerk standen beispielsweise die Digitalisierung des Planens und Bauens, das modulare serielle Bauen sowie das Thema „smart“ im Mittelpunkt der Vorträge. Die Lange Nacht der Architektur zog über 35.000 Besucher an, die 70 Münchner Architekturhighlights im nächtlichen Lichterglanz erleben konnten. Darüber hinaus konnte die Bau ihren Ruf als Architektenmesse mit 65.000 Besuchern aus Architektur- und Planungsbüros untermauern.

Nicht nur in Architektur-, auch in Holzbaukreisen war zu spüren, wie stark die Digitalisierung die Zukunft des Bauens beeinflussen wird. Das zeigten vor allem die Aussteller in Halle C3. BIM – das Thema Building Information Modeling – war dort allgegenwärtig. Smarte „mitdenkende“ Bauelemente und -systeme, die bestimmte Eigenschaften besitzen, um auf äußere Einflüsse zu reagieren: vom Türgriff mit Fingerscanner über die Energie erzeugende Fassade bis hin zur Systemlösung für das voll vernetzte Smart Home.

Wirtschaftlich gut aufgestellt

An der Spitze der Besucher aus dem Ausland stehen naturgemäß die Nachbarländer Österreich (11.520 Besucher), Schweiz (5243) und Italien (5013). 2120 Aussteller aus 45 Ländern waren Ansporn genug, anzureisen. Das gute Gefühl und die positive Aufbruchsstimmung, die man als Messebesucher von München mitnimmt, sind nicht nur subjektives Gefühl. Die wirtschaftliche Situation wurde von den Ausstellern diesmal besser gesehen als 2015. 91% – gegenüber 81% von vor zwei Jahren – beurteilten sie mit „ausgezeichnet bis gut“. Das ergibt die vom Marktforschungsinstitut Gelszus durchgeführte Befragung. Die Aussteller bestätigten: Die Bereitschaft zu konkreten Geschäftsabschlüssen hat sich im Vergleich zu 2015 nochmals verbessert. Fast alle Aussteller (98%) wollen auch 2019 wieder dabei sein. Dem großen Andrang folgt demnächst ein Ausbau: Die nächste Bau geht dann schon mit zwei neuen Hallen über die Bühne. Von 14. bis 19. Januar 2019 ist es soweit.