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Von Cheerleadern ließen sich die Holzhändler und Geschäftspartner zur Abendveranstaltung geleiten © Dinah Urban

Anpfiff

Ein Artikel von Dinah Urban (für Timber-Online bearbeitet) | 05.07.2016 - 10:13
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Von Cheerleadern ließen sich die Holzhändler und Geschäftspartner zur Abendveranstaltung geleiten © Dinah Urban

Ein derart familiäres Ambiente hatten viele Besucher der Holzland Expo Mitte Juni in Gelsenkirchen eher nicht erwartet. Insbesondere diejenigen, die keine Dauerkarte für die Veltins-Arena oder ähnliche Veranstaltungsorte besaßen, waren wohl überrascht, wie gut das neue Konzept „auf Schalke“ passte. Abgespeckte Standgrößen, Live-Interviews und die kommunikative Stimmung sorgten allseits für tiefer gehende Qualitätsgespräche. Mit um 25 % mehr Ausstellern und einer um 50 % höheren Besucherzahl gegenüber 2014 sahen sich die Veranstalter in ihrer Entscheidung bestätigt, den Expo-Fokus auf den Netzwerkcharakter zu legen. Aus der DACH-Region, den Benelux, aus Tschechien und Norwegen fanden sich Holzhändler in Gelsenkirchen ein.
Bereits der Eingang durch den Spielertunnel, der einem Kohleflöz nachempfunden war, verströmte Teamgeist. Per Handschlag begrüßt von Holzland-Geschäftsführer Andreas Ridder und Aufsichtsratsvorsitzendem Hinrich Klatt, betraten die Besucher das vom MDH, Baustoffring und von der Holzland-Kooperation gemeinschaftlich bestellte Spielfeld. „Als Kooperation sind wir Team Player“, erklärte Ridder. „Entweder wir agieren zusammen als Mannschaft oder gar nicht. So haben wir auch die Expo konzipiert. Unser Ziel: größerer Nutzen für die Besucher, geringerer Aufwand für die Aussteller.“ Er beurteilte die gemeinsame Veranstaltung mit dem MDH und Baustoffring als gelungen: „Mit unserem langjährigen Partner MDH gehen wir in den Bereichen Einkauf, Mengenbündelungen, Importe und Zentralregulierung einen starken und geradlinigen Weg mit gemeinsam entwickelten Leistungen, durch die unsere Partnerbetriebe hohe Marktanteile in ihren Regionen erreichen. In der jüngeren Kooperation mit dem Baustoffring ist es uns wichtig, unsere Kontakte zu den Lieferanten zu vertiefen, die sich in den holzhandelsrelevanten Baustoffsortimenten als zentral erweisen. Der Holzfachhandel muss dem Kunden die ganze Lösung für seine Wohn- und Einrichtungswünsche präsentieren. Baustoffe sind dafür im eigenen Handelshaus unverzichtbar. Wir stellen dafür die Weichen.“

805 Mio. zentral regulierter Umsatz

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Im Spielertunnel kam gleich zu Anfang Stimmung auf © Dinah Urban

Mit einer um 80 % höheren Holzland-Gesellschafterbeteiligung startete deren Versammlung am zweiten Messetag bereits herausragend. Andreas Ridder knüpfte daran mit der Präsentation der hervorragenden Entwicklung der Kooperation an. Mit 280 Standorten, vertreten in neun Ländern, und mehr als 31 Jahren Kooperationserfahrung kann die Zusammenarbeit aktuell von einem zentral regulierten Umsatz von 774 Mio. Euro/J ausgehen. Davon wurden 70 % im Großhandel und 30 % im Einzelhandel erwirtschaftet. Der geplante Umsatz im Jahr 2016 beträgt 805 Mio. €. Damit erhöht sich die geplante Jahresausschüttung an die Gesellschafter um 4,21 %. Der Auslandsumsatz sei dabei gegenüber dem Vorjahr um 8,5 % gestiegen, ließ man vermelden. Digitalisierung und Integration des Baustoffbereichs waren ebenfalls Themen von großem Interesse.

Viele Gewinner – ein Verlust

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Die Gewinner und Nominierten des Holzland-Awards 2016 - gemeinschaftlich ausgerichtet von Holzland und dem Baustoffring © Holzland

Am Ende des ersten Messetags geleiteten die Cheerleader „Galactic Dancers“ aus Frankfurt Aussteller und Besucher in die Laola Lounge zum gemeinsamen Abendessen und zur Preisvergabe. Holzland und Baustoffring kürten gleichermaßen vorbildliche Mitgliedsbetriebe, Zulieferer und Produkte. Fernsehkommentator Werner Hansch führte durch die Verleihung. Jeweils drei Nominierte wurden per Kurzfilm vorgestellt.
Für herausragenden Mut zur Neustrukturierung kompletter Unternehmensbereiche erhielt Keplinger den Holzland Award als „Bester Händler“, dicht gefolgt von Karl Bögner und Ziller. Das „innovativste Produkt“ wurde von einer Journalisten-Jury ermittelt, die auch mit Vertretern des Holzkurier besetzt war. Der Bodenhersteller Boen Deutschland siegte mit seiner Oberflächentechnologie „Live Pure“. Diese verhilft Parkett als Alternative zu Öl und Lack zu einem strapazierfähigen und doch natürlich wirkenden Äußeren. Damit siegte Boen vor Mocopinus mit seiner „R3D“-Holzfassade und Pfleiderer Holzwerkstoffe mit „Duropal Xtreme“, einer Holzwerkstoff-Beschichtung, die Fingerabdrücke und andere Flecken einfach verschwinden lässt. Den 1. Platz belegte Pfleiderer wiederum beim Händler-Voting zum Top-Lieferanten des Jahres. Windmöller und Rettenmeier folgten auf den Rängen 2 und 3. Für den Baustoffring siegte Priba als Baustoffhändler für Trocken- und Innenausbau, während Kann mit Leistungsvielfalt und Serviceorientierung als Top-Lieferant der mittelständischen Baustoffbranche überzeugte. Den ersten Holzland-Händler-Azubi-Award erhielt Sonja Zang, die bei ihrem Arbeitgeber Leyendecker Holzland aufgrund von herausragenden Abschlussprüfungen, viel Engagement als Azubi-Vertretung sowie Ehrgeiz und Sportsgeist das Unternehmen bereichert. Abschied nahm die versammelte Händlermannschaft von der angehenden Pensionistin Anneliese Wolf, die als gute Seele in der Zentrale wirkt.