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Alex Napetschnig (l.) verkaufte seine Anteile an Alfred Jechart (r.) - die Partner seit 30 Jahren und auch in der Zukunft: Federico und Massimo Marino (2. u. 3. v. re.) © Gerd Ebner

Am Vormarsch

Ein Artikel von Gerd Ebner | 22.04.2015 - 09:50
Auslöser für die geänderte Unternehmensstrategie ist das Ausscheiden von Alex Napetschnig aus MAK Holz. Innerhalb der Familie fand sich kein Nachfolger. Nun wurde mit Alfred Jechart ein externer Fachmann an Bord geholt.

Es geht bergauf, deshalb aufgerüstet

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Alex Napetschnig (l.) verkaufte seine Anteile an Alfred Jechart (r.) - die Partner seit 30 Jahren und auch in der Zukunft: Federico und Massimo Marino (2. u. 3. v. re.) © Gerd Ebner

„Die Wege von Alex und mir kreuzten sich vor über 30 Jahren. Wir schafften etwas, das in der Branche keine Selbstverständlichkeit ist: immer schwarze Zahlen. Jetzt hat der Holzmarkt in Italien endgültig den Boden erreicht. 2015 gibt es eine minimale Erholung. Die Zeiten werden aber bald wieder für alle günstiger. Der Bedarf wird nicht so groß sein wie in den Rekordjahren. Aber es wird künftig auch weniger Anbieter geben“, kommentiert Massimo Marino die Aussichten.
„Ich kenne die Familie Marino und MAK Holz seit fast 30 Jahren. Hohe Qualität und Professionalität sind die Eigenschaften, die Kunden mit ihnen verbinden. Daher fiel mir der Entschluss zum Einstieg nicht schwer, als ich gefragt wurde“, betont Jechart. 25% der Unternehmensanteile gehören nun ihm, 75% hält die Marino-Holding.
Jechart ist seit 7. April operativ vor Ort tätig. Er hat in Haimburg sein Büro und verantwortet den Standort komplett: Produktion und Verkauf.

Neue Zielmärkte

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Mitte 2014 mit CLT realisiert: Restaurant und Schutzhütte in Dosson/Trentino © MAK Holz

„Mit allen Produkte haben wir eine 93%ige Exportquote. Niemand könnte besser zu uns passen als Jechart, der durch seine bisherige Karriere die Märkte kennt und entsprechend vernetzt ist“, erklärt Marino seine Beweggründe, Jechart ins Unternehmen zu holen. West- und Südosteuropa nennt der Ex-Mayr-Melnhof Holz-Vorstand Jechart ad hoc als erste neue Zielmärkte.

Unternehmensgeschichte

Der Beginn von MAK Holz ist klassisch: 1990 wurde das Sägewerk Napetschnig stillgelegt. Weniger typisch ist die weitere Geschichte. Beim Urlaubsspaziergang einigten sich Alex Napetschnig und Massimo Marino auf ein gemeinsames Hobelwerk. Marino transferierte sein Hobelwerk (Rivest Lignum) nach Haimburg. Napetschnig wurde technischer Geschäftsführer, sein 75%-Kompagnon Vertriebsgeschäftsführer – könnte man es formulieren.

„Vom ersten Weinig-Hydromaten an waren wir mit unseren Investitionen erfolgreich“, blickt Napetschnig zurück. 150.000 m3 Jahreskapazität Profilbretter hat man heute installiert, der Marke Weinig blieb man treu.

Schon in den 1990er-Jahren begann man mit der Oberflächenbehandlung der Hobelware. Heute kann man mit moderne Technologie bis zu 900.000 m2/J veredeln könnte. Dazu kommt Handelsware, etwa Brettschichtholz oder Konstruktionsvollholz. Seit 2005 produziert man Pellets ausschließlich aus trockenen Fi-Hobel- und Sägespänen ohne chemische Bindelmittel. Beides trägt zur CO2-Bindung bei (37.500 t/J) – das sieht man als Unterscheidungsmerkmal zu anderen Produzenten. 25.000 t werden pro Jahr hergestellt, noch mal so viel wird zugekauft.

Wachstum fix – dank Kapital und Platz

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Betriebsgelände in Haimburg: Hier hat MAK Holz noch 2,5 ha Flächenreserve © MAK Holz

Von Marino kommt die strategische Vorgabe: „Wir wollen weiterwachsen – sei es durch Investitionen oder Akquisitionen. Wir holen uns aber zuerst die nötigen Personalressourcen ins Haus, dann wird investiert.“ MAK Holz habe dafür zwei Grundvoraussetzungen: „Platz und große Kapitalreserven.“ Jechart hat die Aufgabe, Investitionsmöglichkeiten zu finden und Übernahmekandidaten zu bewerten.
Bekannt ist auch das Schwesterunternehmen MAK Building. Dieses hat den Exklusivvertrieb von Stora Enso CLT in Italien. Rund 10.000 m3/J werden abgesetzt. „Es hätten schon mehr sein können. Aber zur Risikominimierung haben wir bei unseren Kunden stärker selektioniert“, erläutert Federico Marino, dem 90% des Unternehmens gehören.

Standortsausbau

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Via Cenni in Mailand -  MAK Building war als CLT-Exklusivlieferant in Mailand mit dabei © Stora Enso

Das Weiterentwicklungspotenzial lässt sich in Haimburg begutachten: 25.000 m2 unverbautes Areal wurde „in Zeiten gekauft, als wir es noch nicht benötigten“. Bald könnte man es brauchen. „In naher Zukunft wird hier etwas gebaut“, gibt Massimo Marino vor.

MAK Holz

Standort: Haimburg
Geschäftsführer: Massimo Marino, Alfred Jechart
Mitarbeiter: 32
Umsatz: 33 Mio. €/J
Gelände: 5,5 ha (2,5 ha unverbaut)
Produkte: Profilbretter, Pellets, Handelsware (BSH, KVH, Schnittholz, Pellets)
Exportanteil: 93%

MAK Building

Aufgaben: CLT-Exklusivvertrieb Stora Enso in Italien
Geschäftsführer: Federico Marino