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Das Pfeifer-Messeteam auf der Bau 2015 in München versammelt sich für ein Gruppenbild © Hannes Plackner

Alles aus einer Hand

Ein Artikel von Hannes Plackner (für Timber-Online bearbeitet) | 16.02.2015 - 15:16
Es ist ein heller, offener Messestand. Die Begrüßung durch Geschäftsführer Michael Pfeifer gilt den Besuchern, die im Rahmen der Bau 2015 bei der Pfeifer-Gruppe, Imst, vorbeischauten. Die Fläche hat sich im Vergleich zum vorigen Mal auf 140 m² verdoppelt. Der Messestand von Pfeifer ist sehr gut besucht. Das Vertriebsteam spricht in allen möglichen Sprachen mit bestehenden und neuen Kunden sowie Interessenten aus nah und fern.
Es sind keine einfachen Zeiten in der Holzbranche. „Das Marktumfeld wird nicht leichter“, konstatierte Pfeifer in München. Deutschland wird heuer ein starker Holzverbraucher bleiben, allerdings ist auch das Angebot sehr hoch. Österreich und die Schweiz werden sich auf gleichem Niveau wie 2014 bewegen. Das gilt laut Pfeifers Einschätzung auch für Italien.
Dem Markt begegnet das Unternehmen mit einer weiteren Fokussierung auf Qualität und Service. Die neue BSH-Produktion in Imst sowie der umstrukturierte Vertrieb erleichtern dies. Seit einem Jahr wird länder- und werksübergreifend alles über Pfeifer Timber verkauft und fakturiert. „Wir müssen einfach überall und immer besser werden, um kosteneffizient zu bleiben. Das ist ein kontinuierlicher Prozess, der nie aufhören darf“, skizzierte Pfeifer seinen Anspruch.

Der Kunde kann wählen

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Das Pfeifer-Messeteam auf der Bau 2015 in München versammelt sich für ein Gruppenbild © Hannes Plackner

In der zweiten Jahreshälfte 2014 haben sich Europas Holzmärkte spürbar abgeschwächt. Die schleppende Konjunktur und anhaltende Überkapazität sorgen für einen Käufermarkt. Der Kunde kann sich aussuchen, wo er bestellt. Die Pfeifer-Gruppe reagierte darauf schon Anfang 2014 mit einer Neuausrichtung des Vertriebs. Das Sortiment wird weitgehend von Imst aus gebündelt auf den Markt gebracht. Die Kunden ordern bei einem Ansprechpartner BSH, 5m-Konstruktionsholz, Schnittholz, Hobelware, Naturholzplatten, Schalungsprodukte oder sogar Pellets und Holzbriketts. Die Möglichkeit, Sortimentskombinationen zu liefern, wird gerne angenommen. Ansässig ist die Vertriebsgesellschaft in Imst. Die meisten Kundenkontakte unter dem Jahr geschehen per E-Mail und Telefon. Doch das persönliche Kennenlernen ist nach wie vor ideal, um eine Beziehung zum Kunden aufzubauen und zu stärken. Darum sind Fachmessen, wie die Bau, sehr wichtig.

Bau ist die wichtigste Messe

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Der "Tiroler Abend" am Donnerstag zu Messeschluss war das Highlight des Ausstellungsauftritts der Pfeifer-Gruppe © Hannes Plackner

Die Beziehungspflege wurde in München vorbildhaft umgesetzt. Tiroler Gemütlichkeit und Pfeifers „Passion for Timber“ formten sich zu einem stimmigen Messeerlebnis. Neben der großen Holzexpertise wurden 100 kg Würste, 30 kg Speck und sogar ein Volksmusik-Quartett aus der Heimat mitgenommen.
Am Donnerstagabend fand der „Tiroler Abend“ statt. Zither und Kontrabass, Gitarre und Harmonika begleiteten das gesellige Beisammensein von Pfeifer-Mitarbeitern mit Kunden und Freunden. Die Veranstaltung war ein voller Erfolg.

Messeschwerpunkte

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Der Pfeifer-Messestand in der Holzbauhalle B5 füllte sich am Donnerstagabend mit besonders vielen Leuten © Pfeifer

Die Pfeifer-Gruppe ist international stark aufgestellt. In drei Ländern (Deutschland, Österreich, Tschechien) gibt es Produktionen. Im Vorjahr wurden Kunden in 89 Ländern beliefert. 80 % des Umsatzes erzielt das Unternehmen in Europa. Die regionale Verteilung lässt sich über Pfeifers Messepräsenzen nachvollziehen. Die „Bau“ ist für die Tiroler der wichtigste Auftritt des Jahres. Darauf folgen die bekannten italienischen Messen Legno Edilizia in Verona (19. bis 22. Februar) und MADE Expo in Mailand (18. bis 21. März) sowie die Batimat in Paris (2. bis 6. November).
Selbst in exotische Märkte entsenden die Tiroler ihre Vertriebsmitarbeiter. Die hochwertigen Holzprodukte werden auf der renommierten Dubai Wood Show (14. bis 16. April) sowie in China auf der Wood Guangzhou (9. bis 11. Mai) präsentiert – und verkauft.

Vorsichtig wegen der Schweiz

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Geschäftsführer Michael Pfeifer (re.) am geselligen "Tiroler Abend" mit Paolo Turetta (LegnoTre, Italien) © Pfeifer

Zurück in heimische Gefilde: Die Schweiz ist ein traditionell wichtiger Markt für Pfeifer. Natürlich war das Ende von der Eurobindung ein Thema am Messestand. Vertriebsleiter Tobias Schindler reagierte vorsichtig auf die überraschende Aktion der Schweizerischen Nationalbank. Welche Auswirkungen die auf die Branche habe, sei noch „schwierig einzuschätzen“. Schindler stellte sich die Frage, wie nachhaltig der jetzige Wechselkurs ist.
Gegenwärtig sieht der Vertriebsleiter nun Spielraum für Export. Die Schweiz ist immerhin ein starkes Holzbauland mit langer Importtradition.

Ausbau bei Pellets

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Der Pfeifer-Messestand in der Holzbauhalle B5 füllte sich am Donnerstagabend mit besonders vielen Leuten © Pfeifer

Seit Jahren erzeugt Pfeifer an fast allen Sägewerksstandorten auch Pellets. Warmes Wetter bis nach Weihnachten sorgte zwar auch heuer für einen schleppenden Start. Doch nun, wo sich der Schnee in die Niederungen vorwagt, zieht auch die Nachfrage nach dem CO2-neutralen Brennstoff an.
Pfeifer wird seine Produktionskapazitäten abermals ausbauen. In Kundl gebe es noch Restholzkapazitäten, die man nutzen kann und wird. Die Kapazität des bereits jetzt größten Pelletswerks Mitteleuropas wird um 15.000 t/J aufgestockt.
Das ist auch in Zeiten günstiger Brennstoffe sinnvoll. Denn wenn die Preise sinken, lohnt sich der Import von Pellets aus Übersee nicht. Die Verfeuerung lokaler Produkte aber sehr wohl. //
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Die Standfläche hat sich im Vergleich zum Vorjahr auf 140?m2 verdoppelt © Hannes Plackner