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Adieu, Emissionen
Neues Leimsystem sorgt in Gaishorn für minimale VOC-Abgaben
Ein Artikel von Hannes Plackner (für Timber-Online bearbeitet) | 12.08.2015 - 10:57
Mayr-Melnhof Holz setzt in einem der weltgrößten Leimholzwerke auf den neuen Plus-Melamin-Klebstoff von Akzonobel. Der verantwortliche Betriebsleiter sieht darin einen „Meilenstein“ in der Klebetechnologie.
Das steirische Örtchen Gaishorn ist ein Zentrum moderner Leimholztechnologie. Die Mayr-Melnhof Holz-Gruppe betreibt dort drei Brettschichtholzlinien sowie ein Brettsperrholzwerk. Es ist der einzige Standort innerhalb des Unternehmens, an dem Brettsperrholz (MM crosslam) mit einer Fertigung von Elementen für bis zu sechs Häusern täglich hergestellt wird. Mit einer Kapazität von 200.000 m3/J BSH und 70.000 m3/J BSP ist der Gaishorn einer der größten Leimholzstandorte weltweit. Dort und im 20 km entfernten Werk Kalwang werden Klebstoffe von Akzonobel verarbeitet. Hohe Effektivität, Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind dabei nur einige Aspekte. Die Einhaltung der immer strengeren Regeln für VOC-Emissionen ist ein weiteres wichtiges Kriterium bei der Auswahl von Leimsystemen.
Der Endverbraucher erwartet ebenfalls nicht nur die tadellose Qualität des Bauteils in Bezug auf Festigkeit, Verleimung und Wirtschaftlichkeit, sondern auch Umweltfreundlichkeit. Niedrige VOC-Emissionen müssen eingehalten werden. Dafür wurde das neue Melaminsystem „Plus“ der Produktfamilie GripPro von Akzonobel entwickelt. So nennt der Chemiekonzern sein neues System zur Herstellung von Brettschichtholz, Brettsperrholz und anderen konstruktiven Holzbauteilen. „Der Klebstoff zeichnet sich durch kurze Presszeiten, sehr niedrigen Verbrauch und vor allem dadurch aus, dass er nicht kennzeichnungspflichtig ist“, erklärt Philipp Riedl, Global Application Manager bei Akzonobel. Das erleichtert die Verarbeitung des Klebstoffes. Bei der Verleimung mittels Hochfrequenzpressen gebe es lediglich „niedrigste Emissionen“. Die VOC-Abgabe von Bauteilen, die mit Plus-Melamin verklebt wurden, liegen im Bereich von natürlichem Holz. Plus erfüllt die Vorgaben nach EN 301:2013 als Klebstofftyp 1 und entspricht den Anforderungen der EN 14080:2013 (EN 301-I-90-GP-0,3-S) für Verleimung von Fichte, Tanne, Lärche und Kiefer.
Meilenstein gesetzt
Verarbeitet wird das Plus-System in Gaishorn mit der getrennten Gießmaschine 7230 Ecoflex. Diese Anlage stammt ebenso von Akzonobel wie die Steuerung namens Bonding Process Manager. Diese Kombination maximiert die Produktionssicherheit. Die Steuerung des Leimauftragsgeräts passt sich kontinuierlich an die Produktionsumgebung (etwa bezüglich Temperatur) an. Der Verleimprozess wird in einem digitalen Leimbuch dokumentiert. Bei Unregelmäßigkeiten schlägt das System visuell Alarm. Zudem installierte Akzonobel eine Wärmebildkamera, was Sicherheit und Dokumentation zusätzlich verbesserte. „Das Leimsystem, kombiniert mit der Maschinentechnologie und der neuen Software, garantiert die optimale Leim- und Härtermenge für den jeweiligen Bedarf“, erklärt Riedl. „Mit der Neuentwicklung von Plus in Kombination mit der Gießanlage und der Optimierungssoftware Bonding Process Manager ist es Akzonobel gelungen, einen Meilenstein in der Klebetechnologie zu setzen“, lobt Wolfgang Gollenz, Betriebsleiter in Gaishorn.
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