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Ein gutes Team: Luciano Tagliaferri von der SCM Group und Dr. Peter Handl (v. li.) von Handl Maschinen präsentierten in Klagenfurt neue Abbundkonzepte © Günther Jauk

Abbund in Tischlerqualität

Ein Artikel von Günther Jauk | 21.09.2016 - 16:51
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Das sechsachsige Bearbeitungszentrum Oikos von SCM Routec © Günther Jauk

Zum ersten Mal wurden Messebesucher am SCM-Stand in Klagenfurt von Dr. Peter Handl willkommen geheißen. Handl Maschinen, Wels, vertritt das italienische Traditionsunternehmen seit vergangenem Jahr in Österreich. Im Mittelpunkt des Messeauftritts standen Abbundanlagen für flächige und stabförmige Holzbauelemente, der jüngste Maschinenzweig bei SCM. „All unsere Erfahrung im CNC-Bereich sowie unser Wissen über die Massivholzbearbeitung sind in die Produktentwicklung miteingeflossen“, berichtete SCM-Produktmanager Luciano Tagliaferri in Klagenfurt. Das Unternehmen fertigt CNC-Bearbeitungszentren und Anlagen für den Massivholzbereich, diese kommen unter anderem in der Fenster-, Türen-, Treppen- oder Fußbodenfertigung zum Einsatz.

Maximale Flexibilität

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Ein gutes Team: Luciano Tagliaferri von der SCM Group und Dr. Peter Handl (v. li.) von Handl Maschinen präsentierten in Klagenfurt neue Abbundkonzepte © Günther Jauk

Speziell für die Bearbeitung von Strukturbalken und Wandelementen baute SCM das Sechsachsen-Bearbeitungszentrum Oikos. Oberste Entwicklungskriterien waren dabei Genauigkeit und Flexibilität. „Durch die ausgeklügelte Bauweise der Oikos ist es SCM gelungen, die Präzision im CNC-Abbund auf eine neue Stufe zu stellen“, informierte Handl. Mit einer Bearbeitungsbreite von bis zu 1,25 m bei nahezu unbegrenzter Bauteillänge ist auch der Abbund von kleineren Flächenelementen problemlos möglich. Nesting – die Verschachtelung von unterschiedlichen Formen in der Fläche zur Materialeinsparung – ist ebenfalls machbar.
Die automatische Beschickung erfolgt aus einem Vorlagenmagazin, die Bauteile sind während der gesamten Bearbeitung fix eingespannt. „Das erhöht neben der Produktivität auch die Maßgenauigkeit erheblich, selbst die Rundbalkenbearbeitung ist kein Problem“, erläuterte Handl. Die Datenübernahme aus den üblichen Holzbauprogrammen ist Standard. Zielgruppe für die Anlage sind Holzbau- und Industriebetriebe. Seit der Markteinführung vor fünf Jahren sind viele Oikos-Anlagen in Betrieb gegangen. Der Großteil in Europa (Österreich, Deutschland, Italien, Holland, Belgien, Frankreich), einige davon in Japan. „Im Land der aufgehenden Sonne spielt Präzision eine noch viel wichtigere Rolle als in Mitteleuropa“, berichtete Tagliaferri. Die Vorgabe war, auch besonders kurze Bauteile mit 25 cm Länge problemlos abbinden zu können. SCM löste das Pro-blem mithilfe einer Sonderspannzange.
Als Referenz im deutschsprachigen Raum nennt Tagliaferri Best Wood Schneider, Eberhardzell. Dort bindet eine Oikos seit einem halben Jahr Deckenelemente ab.

Bis zu 4,5 m hohe Wände

Für großflächiges BSP und gebogene Strukturteile entwickelte SCM das Bearbeitungszentrum Area mit beweglicher Brückenstruktur. Dieses schafft bis zu 4,5 mal 50 m große und bis zu 36 cm dicke Elemente. „Ein eigens entwickeltes fünfachsiges Aggregat und bis zu 1050 mm große Sägeblätter ermöglichen auch von sehr dicken Elementen eine einfache Bearbeitung“, informierte Handl. Neben Massivholzteilen können auf beiden Anlagentypen auch andere Materialen, wie etwa Eternit, Glasfaser, Kunststoffe oder Hybridwerkstoffe, bearbeitet werden.

Ein neues Konzept geht in Betrieb

Einen völlig neuen Anlagentyp installiert SCM gerade bei einem österreichischen BSP-Produzenten. Handl möchte derzeit noch keine Details verraten, nimmt aber so viel vorweg: „Diese Anlage wird den steigenden Anforderungen der Branche, die mit herkömmlichen Abbundzentren nur schwer realisiert werden können, vollkommen gerecht werden.“