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Bei Hausabbrüchen fällt Altholz im Überfluss an, das zur thermischen Verwertung genutzt wird. © pixelio.de

Abbruchenergie einmal anders

Ein Artikel von Christoph Zeppetzauer (für Timber-Online bearbeitet) | 07.08.2012 - 11:30
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Bei Hausabbrüchen fällt Altholz im Überfluss an, das zur thermischen Verwertung genutzt wird. © pixelio.de

Die Kompetenzen von Plannerer reichen von der Altlastensanierung über den Abbruch und kontrollierten Rückbau ausgedienter Gebäude bis zum Materialrecycling. Dabei fällt immer wieder Abbruchholz an. „Wir gewinnen durch unsere Tätigkeit Holz im Überfluss. Eine Entsorgung ist teuer, ein Lkw mit Abbruchholz kann bis zu 500 € kosten“, berichtet Geschäftsführer Stephan Plannerer. Die Idee, den Abfall zur Energieverwertung zu nutzen, lag nahe.
Da kam ein Büroneubau gelegen, bei dem im Dezember 2011 der Heizungsneubau erfolgte. Das Problem mit Verschmutzungen wie Nägeln und unterschiedlicher Holzzusammenstellung wurde mittels des Drummers-Holzvergasers von Lopper Kesselbau, Rohr/DE, gelöst. Die Bayern weisen mehr als 20 Jahre Erfahrung im Kesselbau auf.

2 cm dicker Stahl schützt Konstruktion

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Der keramische Wabenrost leitet durch Belüftungslöcher gezilet Sauerstoff ins Glutbett. © Lopper

Verbrannt werden bei Plannerer nur naturbelassenes Holz sowie Büsche und Bäume, die man bei Abbrucharbeiten entfernt. Dabei war entscheidend, dass die Anlage große Mengen und auch grob zerkleinerte Teile verarbeiten kann. „Ein sehr feines Zerschreddern kostet viel Diesel und die Maschine verschleißt mehr“, zeigt Plannerer das Problem auf. Bei gröberer Vorbereitung lasse sich also bares Geld sparen. Weiters war ein langlebiges und robustes System im Visier. Die Wahl fiel dabei auf einen Drummer-Stückholzkessel.
Ein oft anfälliger Punkt bei Kesseln ist die Wandung des Füllschachts. Hier weist der Drummer 20 mm dicke Stahlplatten auf. Dadurch hält der Kessel Schlägen, Stößen und auch den Säuren stand, die bei Abbruchholz vorkommen. Beim keramischen Wabenrost, auf dem das Holz verbrannt wird, kommt ein Stahlguss mit hohem Chrom- und Nickelanteil zum Tragen. Die keramischen Elemente sorgen für einen möglichst vollständigen Ausbrand. Zur Verbrennungsförderung sind Lufteinlassöffnungen eingebaut. Die Aufteilung in einzelne Steine verhindert, dass der Rost bei der enormen Hitze im Kesselinneren zerreißt. Mit einer Breite von 1,27 m nimmt der Drummer sogar Palettenbretter auf.
Das Holz wird im Kessel in einem mehrstufigen Prozess verbrannt und in Heizenergie umgewandelt. Zunächst erfolgt bei 200° C die Trocknung. Bei bis zu 600° C zerfällt das Material dann in seine chemischen Bestandteile. Über 600° C verbrennen die schwer entflammbaren Gase, es bildet sich ein Bett aus Holzkohle. Dabei wird zusammen mit den bis zu 1000° C heißen Schwelgasen die Hitze für die Verbrennung der inneren Holzmasse erzeugt.

Hoher Wirkungsgrad überzeugt

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Loppers Drummer-Holzvergaser basiert auf einer mehrstufigen Verbrennung. © Lopper

Um das Energiepotenzial auszuschöpfen, werden die nicht vollständig ausgebrannten Gase in eine Zyklonbrennkammer geführt. Dort werden sie nachverbrannt. Auf diese Weise kann ein Wirkungsgrad von 90 % erreicht werden. Über 4000 m2 sollen bei Fertigstellung des neues Büros beheizt werden. 2 bis 3 rm Holz werden dafür täglich benötigt. Um eine lästige Auffüllung mehrmals täglich zu vermeiden, wurde der Füllschacht auf 5 rm verlängert.

Bares Geld eingespart

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Abbruchspezialist Plannerer: Verschmutztes Holz zu verheizen, führte vor der Anschaffung des Drummers zu Problemen. © pixelio.de

Da das Holz seit Dezember 2011 verheizt wird, entfallen im Betrieb die wöchentlichen Entsorgungskosten. Mit Inbetriebnahme des neuen Bürogebäudes sollen die Heiz- und Stromkosten noch einmal gesenkt werden.
„Man muss die Energiekosten für das Schreddern des Holzes dagegen rechnen, aber insgesamt sparen wir monatlich 2500 € ein“, zeigt sich Plannerer über die Errungenschaft zufrieden.