80 Euro überall erreicht

Ein Artikel von Landwirtschaftskammer Österreich | 19.04.2010 - 00:40
Im Vergleich zum Aufschwung der Wirtschaft in den USA und Asien ist das Wachstum im Euroraum verhalten. Das für die Holz verarbeitende Industrie so wichtige Baugewerbe stagniert. Besonders am Exportmarkt Italien leiden weiterhin öffentliche Neubauprojekte unter fehlender Finanzierung und private Bauvorhaben unter einer restriktiven Kreditvergabe. Einzig der Renovierungssektor zeigt schwache Wachstumsraten.
Die Sägewerke benötigen aufgrund niedriger Rundholzlagerstände sowie aktuell guter Absatzmöglichkeiten bei Schnittholz dringend Rohstoff. Die Werke sind voll aufnahmefähig, das Rundholz fließt zügig ab. Die Nachfrage nach Nadelsägerundholz hat innerhalb weniger Wochen stark zugenommen und ist derzeit rege. Die Preise sind Österreich weit, zum Teil auch deutlich gestiegen. Das Leitsortiment Fichte, Güteklasse B, Stärkeklasse 2b+ hat mittlerweile am oberen Ende des Preisbandes nahezu überall das ansprechende Niveau von 80€/fm erreicht. Die sehr flaue Saison für Laubholz ist hingegen abgeschlossen.
Der regen Nachfrage nach Nadelsägerundholz sollte möglichst rasch entsprochen werden, damit die heimische Sägeindustrie ihre Marktchancen nutzen kann und umfangreichere Importe vermieden werden. Die sehr gute Marktlage sollte auch dazu genutzt werden, vorhandene „Käfernester“ großzügig aufzuarbeiten und dem Borkenkäfer potenzielles Brutmaterial zu entziehen.
Der Bedarf der Papier- und Plattenindustrie sorgt für einen zügigen Abfluss von Industrierundholz. Faserholz wird zu stabilen bis leicht steigenden Preisen laufend übernommen. Die Nachfrage nach Schleifholz ist ebenfalls anhaltend gut, die Preise haben in den nördlichen Bundesländern das Niveau von 40€/fm erreicht bzw. leicht überschritten. Die Preise der Plattenholz-Sortimente haben sich auf gestiegenem Niveau gefestigt.
Die Abnahme von Buchenfaserholz erfolgt derzeit kontinuierlich zu stabilen Preisen und bietet weiterhin für Vornutzungen in Laubholzbeständen österreichweit attraktive Absatzmöglichkeiten.
Die Nachfrage nach Energieholz ist bei stabilen Preisen auch zu Ende der Heizsaison noch anhaltend hoch. Bestehende sowie neu in Betrieb gehende Heizwerke im mittleren und oberen Leistungsbereich bauen bereits Vorräte für die nächste Heizsaison auf. Durch den immer noch relativ geringen Anfall an Sägenebenprodukten bleibt besonders die Nachfrage nach Waldhackgut anhaltend hoch.
Alle angegebenen Preise beziehen sich auf den Zeitraum Anfang April 2010. Alle Preise sind Nettopreise, welchen die gesetzlich vorgeschriebene Umsatzsteuer von 10% bzw. 12% zuzurechnen ist.