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Bei Biomasse-Fernwärmeanlagen ist die Steiermark traditionell führend

694 Biomasseanlagen

Ein Artikel von Administrator | 29.05.2002 - 18:43
Moderne Biomasse Nah- und Fernwärmeanlagen haben in allen Bundesländern Eingang gefunden: Österreich ist mit 694 Anlagen und einer Leistungskapazität von 822 MW europaweit führend. In der Regel werden damit verdichtete Ortskerne von Kleinstädten, Märkten und Dörfern, seltener Bezirksstädten versorgt.Mit Ende 2001 stehen in Niederösterreich 160 Fernwärmeanlagen mit 171 MW Gesamtleistung. Nur in der Steiermark gingen im selben Zeitraum mit 195 Stück und 201 MW Leistung Anlagen in Betrieb.Aufgrund der hohen Investitionskosten, insbesondere für die Fernwärmenetze werden größere Anlagen in Zukunft eher seltener realisiert werden. Der Trend geht heute hin zu kleineren Anlagen - „Mikronetzen” - und Nahwärme-Versorgungen. Hier kann bei einem kürzeren Leitungsnetz und geringem Platzbedarf bis zu 100% Waldhackgut eingesetzt und mit weniger Fördermittel ein effizienter Biomasseeinsatz gewährleistet werden.
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Bei Biomasse-Fernwärmeanlagen ist die Steiermark traditionell führend

Wärmebelegung als Förderkriterium. In Niederösterreich betrug die Gesamtleistung der Biomassekessel in Nah- und Fernwärmeanlagen Ende 2001 170.588 kW, die Gesamttrassenlänge 321.357 lfm. 550.000 srm/J Hackgut und Rinde umfasst der Jahresbrennstoffeinsatz. Seit 1999 gibt es strenge Effizienzkriterien als Fördervoraussetzung.Die früher übliche „Netzbelegung” - Verhältnis Ausschluss-leistung zur Trassenlänge - ist durch die aussagekräftigere „Wärmebelegung” - als Verhältnis der verkauften Wärmemenge zur Trassenlänge - abgelöst. Zielwert: 1200 kWh/lfm.
1184 kW Durchschnitt. Durchschnittlich hat das typische österreichische Biomasse-Heizwerk 1184 kW (von wenigen 100 kW bis 7 MW). In Niederösterreich liegt die durchschnittliche Größenordnung mit 1070 kW etwas unter dem Österreichschnitt. Diese Kennziffer spiegelt - im Gegensatz zu den skandinavisch-großstädtischen Fernwärmeanlagen - die heimische Siedlungsstruktur wider.
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Bäuerliche Betreiber produzieren 60% der Leistung

Bäuerliche Betreiber überwiegen. 70% der Betreiber der Wärmeversorgungen mit 493 MW sind örtliche bäuerliche Interessentengruppen - Fernwärmegenossenschaften, Einzelunternehmer sowie größere Forstbetriebe (Stifte).Am zweithäufigsten sind Gewerbebetriebe, vor allem Holz verarbeitende Betriebe, mit 13% der Anlagen und 115 MW. Die größeren Energieversorgungsunternehmen (EVU’s) decken mit 8% der Anzahl immerhin 164 MW (20% der Leistung) ab. Mit 9% sind Gemeinden als Betreiber aber nur 50 MW vertreten. Die meisten gemeindeeigenen Anlagen stehen in Tirol und Vorarlberg.
Derzeit beschäftigen sich rund 60 kleinere und mittlere Unternehmen mit der Herstellung und Errichtung von Anlagen zur Nutzung der Biomasse. Eine gezielte Offensive und Steigerung des Einsatzes dieser heimischen Energiequelle würde beträchtliche Mehrinvestitionen auslösen und neue Arbeitsplätze in den ländlichen Regionen schaffen.