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"Wir müssen das bestehende europäische Berufsbildungsnetzwerk weiter ausbauen und Kooperationen intensivieren!", so die Kernaussage am Bildungskongress. © Swantja Küttner

2. Bildungskongress von Timber Construction Europe

Ein Artikel von Swantje Küttner | 14.11.2016 - 08:10
Aufgrund der engen wirtschaftlichen Vernetzung europäischer Partnerländer besteht kein Zweifel: Herausforderungen können nur gemeinsam bewältigt und Veränderungen nur kollektiv herbeigeführt werden. Dass dies auch für die berufliche Bildung gilt, zeigten Vertreter von Berufsschulen, Holzbaubetrieben und Holzfachverbänden am Bildungskongress von Timber Construction Europe (TCE) und Holzbau Schweiz  im Oktober in Basel. Nach der erfolgreichen Erstauflage 2014 in Grenoble war dies bereits die zweite Veranstaltung dieser Art.
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"Wir müssen das bestehende europäische Berufsbildungsnetzwerk weiter ausbauen und Kooperationen intensivieren!", so die Kernaussage am Bildungskongress. © Swantja Küttner

"Wir müssen das bestehende europäische Berufsbildungsnetzwerk weiter ausbauen und Kooperationen intensivieren!", so der Tenor der Veranstaltung. Die Gründe dafür liegen auf der Hand, wie Josef Widmer, stellvertretender Direktor des Staatssekretariates für Bildung, Forschung und Innovation in Bern, bewies. Digitalisierung, Internationalisierung und Fachkräftemangel seien nicht nur Herausforderungen, denen sich die Schweiz stellen müsse. Er sandte ein deutliches Signal in Richtung der Länder, die in Fragen der Berufsbildung Vorbildcharakter genießen. Er sagte wörtlich: "Man wird träge, wenn man bewundert wird."

Finnland liegt in puncto Holzbauausbildung zurück

In Europa gibt es eine Vielzahl an unterschiedlichen Bildungssystemen und -standards. Wie weit "die Schere auseinandergeht", zeigte eindrucksvoll der Vortrag des Holzbauunternehmers Meinrad Rohner von Alppisalvos aus Finnland. 78% der Landesfläche seien in Finnland mit Wald bedeckt, aber eine Berufsausbildung im Holzbau gebe es dort nicht.

Best-Practice-Beispiele im Ländertausch

In Anbetracht zunehmender, grenzüberschreitender Mobilität und einer normativen Verschmelzung der Länder durch die Bauprodukteverordnung muss nach klaren und eindeutigen Definitionen für Leistungen und Produkte gesucht werden. Ein wesentlicher Aspekt, damit eine Sicherung der Qualität der Leistung ihrer Produkte gelingen kann, ist der Austausch von Best-Practice-Beispielen. "Allerdings ohne, dass wir dabei mit dem Finger aufeinander zeigen", wie Markus Weitzmann, Leiter des Bildungszentrums von Holzbau Baden-Württemberg, in Biberach unterstrich. Seit Jahren pflegt das Bildungszentrum den aktiven Austausch zwischen Berufsschulen in Großbritannien, Irland, Ungarn, Estland und Dänemark im Rahmen der europäischen Bildungsprogramme Leonardo da Vinci und Erasmus+.

Ein Plus für grenzübergreifende Bildung

Das Erasmus+-Projekt zur Förderung der Berufsbildung im Holzbau stellten Johannes Niedermeyer, Generalsekretär, und Dr. Daniela Wrzesniak von Timber Construction Europe vor. "Wir als europäischer Dachverband werden immer dann aktiv, wenn Probleme besser auf europäischer als auf nationaler Ebene gelöst werden können. Das gilt auch für die Berufsbildung", sagte Niedermeyer.

Fortsetzung folgt

Die große Bedeutung einer Austauschplattform, wie sie der Bildungskongress von Timber ConstructionEurope ist, wurde in Basel einmal mehr deutlich. Die Veranstalter versprachen daher, dass es definitiv eine Wiederholung dieser Art geben werde.