2009, also mitten in der Krise, fiel der Umsatz unter die 3 Mrd. €-Schwelle. Dieser Tiefpunkt wurde binnen zwei Jahren wettgemacht. Bis 2011 stiegen die Einnahmen der deutschen Sägeindustrie um 40 % auf 4,2 Mrd. €. Eine 5 %-Delle 2012 wurde mittlerweile ebenfalls wieder ausgeglichen.
Stark ausgeprägte Winterruhe
Deutschlands Statistisches Bundesamt Destatis erhebt die Umsatzzahlen im Monatsabstand. Das erlaubt die Berechnung des saisonalen Lieferprofils – und das ist recht ausgeprägt. Die Sägeindustrie hängt an der Baukonjunktur. In Folge sind die Wintermonate Dezember, Januar und Februar deutlich umsatzschwächer. Von März bis November bleibt das Geschäft auf konstant hohem Niveau. Eine Ausnahme ist der Ferienmonat August. Da gibt es eine ausgeprägte Delle, welche in erster Linie auf den Export zurückzuführen ist. Während der Auslandsanteil während des Jahres relativ konstant bleibt, sinkt er im August regelmäßig um 2 bis 4 %. Hier macht sich etwa die Ferragosto-Sommerruhe in Italien bemerkbar.Am wenigsten Umsatz macht die Sägeindustrie im feiertagsdurchsetzten Dezember. Hier wurden in den vergangenen zehn Jahren durchschnittlich 221 Mio. € umgesetzt. Stärkste Jahreszwölftel sind Juli (349 Mio. €) und – mit annähernd gleichen Werten – die Monate Juni, September und Oktober (je 342 Mio. €).
Jahr | Umsatz [Mio. €] | Exportanteil |
---|---|---|
2005 | 3.029 | 39 % |
2006 | 3.649 | 36 % |
2007 | 3.875 | 39 % |
2008 | 3.388 | 38 % |
2009 | 2.986 | 36 % |
2010 | 3.719 | 35 % |
2011 | 4.201 | 32 % |
2012 | 4.012 | 31 % |
2013 | 4.179 | 31 % |
2014 | 4.227 | 31 % |
Auslandumsatz sank von 40 % auf 30 %
2014: drei Monate mit Rekord
Vorerst unerreicht bleibt der Mai 2011. Mit 432 Mio. € waren diese 31 Tage der beste Einzelmonat der vergangenen zehn Jahre. Auf den Rängen folgen der Juli 2013 (424 Mio. €) und der Juli 2014 (410 Mio. €).
Für das geringste Monatsergebnis muss man bis 2008 zurückblicken. Damals wurden im Dezember nur 179 Mio. € fakturiert. Anders ausgedrückt: Zwischen dem besten und schlechtesten Monatsumsatz der vergangenen zehn Jahre liegt der Faktor 2,4.
Umsatzrekord mit Minimalbelegschaft
Umsatz ist kein Gewinn
Obwohl die Einnahmen sprudelten, sah die Ertragslage in den vergangenen Jahren düster aus. Eine Reihe von Holzkurier-Bilanzanalysen belegt das. Die Diskrepanz erklärt sich durch die schwache Marge. Der Rundholzpreis frisst sich durch die Erträge (s. Kommentar von DeSH-Präsident Steffen Rathke, Link 1).Trotzdem ist der Umsatz eine aussagekräftige Kennzahl. Er zeigt – quasi aufsummiert –, wie viel Geld in der Wertschöpfungskette bis zur Sägeindustrie verdient wurde. Was nicht in der verarbeitenden Industrie bleibt, strömt zum Großteil in die Forstwirtschaft. Abzuziehen sind freilich die steigenden Betriebs-, Arbeits-, Ernte- und Transportkosten.