Keine Entfaltungsmöglichkeiten
Mit dem Kauf des Industriegrundstücks in Grafenwörth 2011 wurde ein neues Kapitel der Firmengeschichte aufgeschlagen. Hauptgrund dafür war das beschränkte Platzangebot am ehemaligen Stammsitz in Langenlois sowie am Standort Krems. Beide Niederlassungen, direkt in der Stadt gelegen, boten keinerlei Erweiterungsmöglichkeiten. „6 m lange Hölzer mussten bei der Verladung teilweise über Nachbargrundstücke gehoben werden“, schildert Michael Sachseneder das Platzproblem. Gesucht wurde ein Standort mit guter Verkehrsanbindung und ausreichendem Erweiterungspotenzial. Fündig wurde man 13 km von Langenlois entfernt, in Grafenwörth. Dort wurde direkt an der Autobahnabfahrt die neue Firmenzentrale errichtet. „Durch die geringen Entfernungen zwischen altem und neuem Standort konnten wir die gesamte Stammbelegschaft ‚mitübersiedeln‘ “, erklärt Michael Sachseneder. 3000 m2 des neuen Areals sind überdacht, auf weiteren 4000 m2 stehen Zelthallen. Verglichen mit den alten Kapazitäten in Krems und Langenlois, bedeutet dies nur eine geringfügige Vergrößerung. „Aufgrund des großzügigen Areals können wir jedoch bei Bedarf problemlos unsere Lager- und Produktionsflächen erweitern“, erfährt man von Sachseneder.Weg ist Geld
Ein weiterer wichtiger Faktor, der für einen neuen, zentralen Standort gesprochen hat, war die nicht optimale Lage der einzelnen Niederlassungen. Langenlois und Krems liegen weder weit voneinander noch von Grafenwörth entfernt, alle drei Standorte befinden sich im gegenseitigen Umfeld von weniger als 15 km. Trotzdem ist die Wegeinsparung enorm. „Durch die Aufgabe des Standortes Langenlois und der Verfrachtung des Lagers von Krems nach Grafenwörth sparen wir uns jährlich etwa 45.000 Lkw-km“, erläutert Sachseneder. Multipliziert man die gesparten Kilometer mit den Treibstoffkosten, ergibt sich eine beträchtliche Summe.Rund um die Uhr geöffnet
Nicht nur Handel
Sachseneder bieten seinen Kunden ein reichhaltiges Sortiment an Schnitthölzern, Hobelware, Furnieren, Plattenwerkstoffen, Böden und Türen. Der Großteil der Ware lagert in Grafenwörth. „In Oberhofen am Irrsee sind eher die Spezialitäten, wie etwa Eiche, Fichte-Altholz und Furniere, zu finden. Auch viele Spezialhölzer sind prompt verfügbar“, erzählt Michael Sachseneder. Die neueste Spezialität im Sortiment ist Venezianische Eiche.Darüber hinaus bearbeitet und beschichtet das Unternehmen Plattenwerkstoffe in der hauseigenen Produktion, welche sich seit Kurzem ebenfalls in Grafenwörth befindet. Dort werden Platten für die Möbelherstellung zugeschnitten, bekantet, geschliffen und die nötigen Ausnehmungen gefräst. Die Produktion geschieht ausschließlich auftragsbezogen. Michael Sachseneder erkennt im Tischlereigewerbe einen klaren Trend in Richtung Halbfertigprodukte: „Der Markt an auftragsbezogenen Möbelteilen ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen und ich gehe davon aus, dass er noch weiter wächst.“
Im Zuge der Übersiedelung von Langenlois nach Grafenwörth erneuerte das Unternehmen etwa die Hälfte seiner Produktionsanlagen. Im Bereich Oberflächenveredelung bietet Sachseneder seinen Kunden eine Reihe unterschiedlicher Beschichtungen. Neben Standardlacken sind auch Hochglanzoberflächen, Beschichtungen mit Ledereffekt, Softfeellacke sowie weitere Sonderlackierungen erhältlich.
Der neue Standort spiegelt sehr gut die nachhaltige Unternehmenspolitik von Sachseneder wieder. „Mit der Errichtung der neuen Zentrale bündeln wir unsere Ressourcen und sichern so auch weiterhin den langfristigen wirtschaftlichen Erfolg“, erläutert Michael Sachseneder.
Er und sein Bruder beabsichtigen, das Unternehmen noch einige Jahre weiterzuführen und zu gegebenem Zeitpunkt an die sechste Sachseneder-Generation weiterzugeben.