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Friedrich Rumplmayr berichtete über die Entwicklungen in der Sägeindustrie © Günther Jauk

Viel Geld …

Ein Artikel von Günther Jauk | 28.10.2014 - 17:28
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Interessiertes Publikum: Rechner und Bachler vom Holztechnikum Kuchl, Leitner von proHolz OÖ und Obmann Hanger (1. Reihe v. li.) © Günther Jauk

Bereits bei der Begrüßung betonte Johannes Hanger, dass es wichtig sei, in der herrschenden schwierigen wirtschaftlichen Lage viel Anstrengung und Fingerspitzengefühl an den Tag zu legen. Hanger, der 2005 jüngster Fachgruppenobmann Österreichs wurde, wird seine Funktion nach den Wirtschaftskammerwahlen 2015 nicht mehr fortführen.

Situation Sägeindustrie

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Friedrich Rumplmayr berichtete über die Entwicklungen in der Sägeindustrie © Günther Jauk

Friedrich Rumplmayr, Fachgruppenobmann-Stellvertreter, gab einen Überblick über nationale und internationale Entwicklungen in der Sägeindus-trie. Die Geschäftslage hätte sich nach einem recht passablen Jahresstart leider ungünstig entwickelt. „Konjunkturunsicherheiten, geopolitische Krisen und angespannte öffentliche Haushalte wirken negativ auf den internationalen Holzverbrauch. Sägewerke können in dieser Situation die weltweit höchsten Rundholzkosten, wie sie in Österreich vorherrschen, produktseitig nicht angemessen weitergeben“, erläuterte Rumplmayr. „Einzelne Stimmen der Forstwirtschaft würden immer wieder beklagen, dass für Rundholz in den 80er- und 90er-Jahren gelegentlich schon ähnliche Preise bezahlt wurden wie heute. Mehr Beachtung finden sollte das hohe Rundholzpreis-Niveau an sich und dass Forstbetriebe heute anderswo in Europa meist bei Weitem schwächere Erlöse für Holz erzielen könnten. Dass dies den dort angesiedelten Sägekapazitäten im Wettbewerb mit Österreich entgegenkommt, spiegeln die Außenhandelszahlen für Schnittholz wider: Rückläufige Schnittholzexporte Österreichs und gleichzeitig steigende Importe zeigen seit Jahren, dass die österreichische Sägeindustrie und – mit ihr im Boot – die Forstwirtschaft Marktanteile verlieren.“
Auf Oberösterreich bezogen, veranschaulichte Rumplmayr mittels einer Grafik, dass zwar die Rundholzpreise in den vergangenen fünf Jahren um mehr als ein Drittel gestiegen sind, sich aber im gleichen Zeitraum das Nadelrundholz-Aufkommen um beinahe 400.000 fm reduziert hat.

Bewusstsein schaffen

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Seit 2009 sind die oberösterreichischen Rundholzpreise beständig gestiegen und die Einschlagsmengen zurückgegangen © Rumplmayr

Hanger bedauerte die Situation: „Jeder Festmeter, der als Rundholz nach Bayern geht, kommt als Schnittholz wieder zurück – und das tut weh.“ Er betonte, wie wichtig es sei, die Wertschöpfung in Oberösterreich zu halten. Erreichen wolle er dies hauptsächlich durch Schaffen von Bewusstsein aufseiten der Forstwirtschaft. Im Plenum wurde diskutiert, dass es zwar keine Bundesländergrenzen für Rundholzlieferungen geben dürfe, umgekehrt aber die Bayerischen Staatsforsten unlängst Rundholzlieferungen nach Österreich öffentlich als „Sündenfall“ bezeichnet hatten. „Dort wird vom Forst ganz gezielt Strukturpolitik betrieben“, meint Rumplmayr.

460.000 Türen pro Jahr

Nach der hitzigen Eingangsdiskussion folgten die Fachvorträge. Den Beginn machte Johann Brucker mit einer Unternehmenspräsentation von Jeld-Wen Türen (Dana), wo er als Geschäftsführer tätig ist. Dana produziert an den Standorten Spital am Pyhrn und Pöckstein über 460.000 Türen pro Jahr. Danach hielt Max Riffler von Riffler Unternehmensberatung, Bludenz, einen Vortrag zum Thema: „Sind meine Versicherungen zu teuer und was leisten sie im Schadensfall?“ Er betonte dabei, dass der optimale Versicherungsschutz möglich sei, es dafür jedoch einige Dinge zu beachten gebe. So bedeutet etwa die Formulierung „Versicherung zum Neuwert“ nicht zwangsläufig, dass der gesamte Neuwert ersetzt wird.

Der Fahrstuhl aus Holz

Hans Rechner, neuer Geschäftsführer des Holztechnikums Kuchl, und Otmar Bachler brachten Neuigkeiten aus Kuchl. 2015 wird der Schultrakt Nord neu gebaut werden, ein Jahr später der Osttrakt. „Selbstverständlich alles aus Holz – sogar der Fahrstuhlschacht wird aus Holz sein“, freut sich Rechner. Eine viersemestrige Ausbildung zum Werksmeister im Bereich Holztechnik und Produktion wird ebenfalls ab September 2015 in Kuchl angeboten werden.
Letzter Vortragender war Stefan Leitner von proHolz Oberösterreich. Nach einer Auflistung der laufenden Projekte präsentierte Leitner eine Studie zum Anteil der Holzbauten in Oberösterreich. In den vergangenen fünf Jahren ist der Holzbauanteil in Oberösterreich demnach von 37 auf 42 % gestiegen.