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Holzkurier-Konjunkturererhebung III. Quartal 2014 © Holzkurier

Rückgang bei Margen im Sägewerk

Ein Artikel von Hannes Plackner | 07.10.2014 - 15:56
Die Lage der deutschsprachigen Nadelholzsägewerke spitzt sich zu. Im Zuge der Holzkurier-Konjunkturerhebung berichteten 35 % der Sägewerke schon im II. Quartal von einer schlechteren Geschäftslage, als es der Saison entsprechen würde. Nur gut ein Zehntel (12 %) bezeichnete die Lage als gut. Der Ausblick ist noch düsterer. 32 % der Befragten befürchten eine weitere Verschärfung der Geschäftslage im IV. Quartal. Nur 7 % sind optimistisch und prognostizieren eine Erholung. Die überwiegende Mehrheit (56 %) glaubt an einen „zufriedenstellenden“ Jahresabschluss.

Umsätze ähnlich wie Lage

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Holzkurier-Konjunkturererhebung III. Quartal 2014 © Holzkurier

Das Antwortbild bei den Umsätzen ähnelt der Geschäftslage. Ein Viertel der Betriebe berichtet von niedrigen Umsätzen im II. Quartal, 11 % von hohen. Von Oktober bis Dezember erwarten zwei von fünf Nadelholzsägewerken Einnahmen, die unter das saisonal übliche Niveau sinken. Gut die Hälfte (53 %) erwartet konstanten Umsatz. Einen Zuwachs prognostizieren lediglich 6 %.

Uneinheitliche Preisprognose

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Holzkurier-Konjunkturererhebung III. Quartal 2014 © Holzkurier

Eine der größten Unsicherheiten herrscht offenbar bezüglich der Rundholzpreis-Entwicklung. In den nächsten sechs Monaten erwarten 24 % der Nadelholzverarbeiter eine Verbilligung, 45 % eine Preiskon-stanz und 31 % eine Verteuerung. Im Ländervergleich fällt auf, dass nur 23 % der deutschen Sägewerke eine Rundholzpreisverteuerung erwarten. In Österreich gehen dagegen 43 % von steigenden Versorgungspreisen aus. Die knappe Mehrheit der Sägewerke rechnet unterm Strich eher mit höheren Einkaufskosten. Damit droht eine Verschärfung der Margensituation. Denn bei der Entwicklung der Schnittholzpreise überwiegen die Pessimisten.

Pessimistischere Deutsche

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Holzkurier-Konjunkturererhebung III. Quartal 2014 © Holzkurier

32 % der Sägewerke in Österreich und Deutschland erwarten in den kommenden zwei Quartalen eine Verbilligung von Nadelschnittware. 57 % prognostizieren Preiskonstanz. Lediglich 11 % können sich vorstellen, Preiserhöhungen durchzusetzen. Bei den Meldungen gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Ländern. Österreichische Sägewerke prognostizieren zu 14 % steigende, zu 68 % konstante und zu 18 % fallende Nadelschnittholz-Preise. Das Verhältnis in Deutschland lautet 8,5 % steigend, 51% konstant und 40,5 % fallend.
Bezüglich der Schnittholzpreise waren die Sägewerke bei der vorhergehenden Holzkurier-Konjunkturerhebung (s. Heft 28, S. 2–3) noch deutlich optimistischer. Damals gingen nur 23 % der deutschen und 16 % der österreichischen Nadelholzsäger von sinkenden Verkaufspreisen binnen sechs Monaten aus.

Normaler Lagerstand

Wenige Änderungen gibt es bei der Frage nach den Lagerständen. Ein Viertel der Betriebe meldet unüblich hohe Mengen im Lager, womit sich der Wert zum Vorquartal praktisch nicht veränderte. Der Anteil der Betriebe mit normalem Lagerstand sank leicht (von 62 % auf 56 %) zugunsten der Werke, die im Saisonvergleich wenige Produkte vorhalten (von 13 % auf 19 %).

Weniger Beschäftigte

Zahlreiche Betriebe reagieren auf die bescheidene Lage mit einer Reduktion ihrer Beschäftigten. Während im I. Quartal noch mehr Unternehmen eine steigende (14 %) als sinkende (5 %) Beschäftigtenzahl meldeten, drehte sich das Verhältnis nun. In der Periode von April bis Juni bauten 15 % der Nadelholzsägewerke Personal ab. Nur 5 % stellten ein. Diese Entwicklung verschärft sich zu Jahresende. Jedes vierte Unternehmen (25 %) will im vierten Quartal seinen Personalstand verringern. Neueinstellungen kommen praktisch nicht vor (2,7 %).