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Bis zu 180 m/min bearbeitet die neue Sägelinie in Vilppula © Dinah Urban

Finnlands neueste Linie

Ein Artikel von Dinah Urban | 17.04.2014 - 08:23
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Bis zu 180 m/min bearbeitet die neue Sägelinie in Vilppula © Dinah Urban

30 Mio. € investierte Metsä Wood, Metsä/FI, 2013 in das Sägewerk Vilppula. Neben neuer Mechanisierung, einer modernen Schnittholzsortierung und einem Entrinder wechselte man auch das Herzstück aus, die Sägelinie. Wurde zuvor Starkholz mit einer Bandsäge und Schwachholz mit einem Zerspaner zu Leibe gerückt, schleust die Zubringung nun alle entrindeten Stammabschnitte durch die von Veisto, Mäntyharju/FI, installierte Hewsaw SL250 3.4. In einer eigens errichteten Halle wurde – direkt neben der alten Produktion – alles für die Inbetriebnahme vorbereitet. Innerhalb von zwei Monaten inte­grierten die Monteure die bereits vorhandenen Maschinen in die Anlage. Beim Holzkurier-Besuch im März befand sich das Produktionsteam in der Testphase. Und es gibt viel auszuprobieren, wie Veisto-Verkaufsdirektor Tuomo Kauppinen verrät. „Die SL250 bietet an sich schon eine große Flexibilität. Für Metsä wurden noch zusätzliche Funktionen ermöglicht.“

Allseits bekannt

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In der Steuerzentrale hat das Produktionsteam alles im Blick - gerade in der Testphase von enormer Bedeutung © Dinah Urban

Bevor ein Stammabschnitt bearbeitet wird, passiert er zunächst eine der beiden 3D-Vermessungen sowie den angeschlossenen Entrinder. Anschließend erfolgt das genaue Konturscannen, um das passende Schnittbild festlegen zu können. Dieser Vorgang kann entweder von einem Monitor direkt an der Linie oder vom Kontrollzentrum aus gesteuert werden. Ist der Rohling von allen Seiten aufgenommen, folgt die Stammpositionierung für die Spanerlinie. Hier befindet sich das zeitliche Nadelöhr der Anlage, die mit einer Vorschubgeschwindigkeit von 60 bis 180 m/min arbeitet. Für die optimale Ausrichtung müssen die Stammabschnitte einen Mindestabstand von 30 cm haben. Meist wird aber mit mehr gearbeitet, damit für die Schnittbildoptimierung ausreichend Zeit bleibt.
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Nach der Brettabscheidung wird die Seitenware einer separaten Sortierlinie zugeführt © Dinah Urban

Im Anschluss an einen erneuten Scanvorgang, werden die Seitenbretterdimensionen und -lagen bestimmt. Ein Vierseitenspaner bereitet den Stamm für die Vorschnitteinheit vor. Diese produziert die erste Seitenware. Nach einer Drehung des Stamms um 90 ° folgt die Bearbeitung mit der Trennsäge, in der weitere Seitenbretter anfallen. Diese gelangen durch die Bretttrennung zu einer gesonderten Boxensortierung und von dort in den Trockner. Die Hauptware durchläuft zunächst noch die vierte Station – eine Kreuzschnitteinheit – und wird in einem Etagenlager für die Trocknung vorsortiert.

Es geht auch einfach

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Tuomo Kauppinen betreut Metsä Wood bei technischen Fragen zu der vielseitig einsetzbaren Maschine © Dinah Urban

Für die Umstellung auf eine Sägelinie entschied man sich bei Metsä, da die Hewsaw die erforderliche Kapazität von 450.000 m³/J im Dreischichtbetrieb mitbringt (entspricht einem Einschnitt von 900.000 fm/J) und dabei die Betriebskosten erheblich senkt. Die doppelte Zuführmöglichkeit über zwei Entrinder spare zusätzlich Zeit und sorge für einen nahtlosen Betrieb.

Bei der Betriebsumstellung konzentrierte man sich auf heimische Hersteller, um im größten Sägewerk Finnlands auf eine gute Ersatzteilverfügbarkeit und einen schnellen Service vertrauen zu können.

85% der Schnittholzproduktion Vilppulas werden exportiert. Sägenebenprodukte landen in der Zellstoffherstellung oder Energiegewinnung. Das Rundholz – hauptsächlich Fichte – stammt aus Wäldern in einem Umkreis von 120 km. Da Metsä Wood künftig vermehrt Kiefer für den japanischen Markt einschneiden will, wird sich das Einzugsgebiet jedoch vermutlich etwas verkleinern.