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Rundholz © Martina Nöstler

Wachstumskräfte aktiviert

Ein Artikel von Bayerischer Waldbesitzerverband, Bayerische Staatsforsten, Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten | 15.04.2014 - 00:55
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Symbol pic. © Martina Nöstler

Auf den für den Export wichtigen Märkten in Nordamerika – insbesondere den USA – zeigte sich aufgrund günstiger Konjunkturerwartungen wieder eine positive Entwicklung. Zu diesem Ergebnis kommt der ifo-Konjunkturbericht für das I. Quartals des laufenden Jahres.
Die wirtschaftliche Lage in Asien stellte sich unverändert, aber dennoch zufriedenstellend dar. Innerhalb Europas setzte sich ebenfalls der leichte Anstieg des Wirtschaftsklimaindikators fort. Der milde Winter begünstigte unter anderem das Bauhauptgewerbe. Die bislang übliche Winterunterbrechung der Bautätigkeit blieb weitestgehend aus.
Gegen Ende des I. Quartals geriet der Geschäftsklimaindex aufgrund der ungewissen Lage auf den Devisenmärkten der Schwellenländer und in der Ukraine jedoch ins Stocken und fiel leicht.

Holz verarbeitende Industrie

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Rundholz © Martina Nöstler

Zu Beginn des I. Quartals gewann die bis dato rückläufige Entwicklung von Auftragseingängen und Produktion von Nadelschnittholz wieder an Fahrt. Der Marktverlauf im In- und Ausland lag aufgrund des milden Winters auf einem für die Jahreszeit ungewöhnlich hohem Niveau.
Die Rundholzversorgung der Nadelsägeindustrie war flächendeckend gut bis ausgezeichnet, die Produktion von guter Qualität. Die Preise für die Hauptwarenprodukte haben nachgegeben, die Preise für die Seitenware konnten leicht anziehen. Die Schnittholzlager sind stark angewachsen. Die Sägeindustrie hofft deshalb auf weitere Steigerungen beim Baugewerbe, damit die Mengen abfließen können.
Die Märkte für Sägenebenprodukte gerieten – ausgehend von den Höchstständen im IV. Quartal 2013 – zu Beginn des Jahres unter Druck. Werksschließungen und die Drosselung der Produktion in der Zellstoff- und Papierindustrie führten zusammen mit der witterungsbedingt geringen Nachfrage nach Energieholz zu einem nachlassenden Interesse an Sägenebenprodukten.
Bei stabilen Buchen- bis steigenden Eichenpreisen für Laubschnittholz – insbesondere der Eiche – und einer sich eintrübenden Geschäftslage an den Märkten für Sägenebenprodukte zeigte sich für die Laubholz verarbeitende Industrie ein ähnliches Bild.

Die Situation der bayerischen Forstwirtschaft

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Lager sind prall gefüllt. © Archiv

In vielen Regionen Bayerns fand im I. Quartal eine verstärkte Einschlagstätigkeit auch im kleineren Privatwald statt, so dass die Abnehmer derzeit gut versorgt sind. Teilweise kam es zu Verzögerungen bei der Abfuhr.
Der ungewöhnlich milde Winter führte mangels Frost bei der Forstwirtschaft regional zu Schwierigkeiten bei der Holzbreitstellung. Viel eingeschlagenes Holz lag in den Beständen und konnte erst bei trockenerer Witterung gerückt werden. Der laubholzbetonte Norden Bayerns war hiervon tendenziell stärker betroffen als der Sü-den. Von daher kam es vor allem bei der Laubholzbereitstellung zu Verzögerungen.
Nadelstammholz: Bedingt durch die noch überwiegend bis zum Beginn des II. Quartals laufenden Verträge haben sich im I. Quartal keine wesentlichen Änderungen beim Rundholzpreis ergeben. Das Leitsortiment Fichte SL BC 2b wird nahezu unverändert zu Preisen zwischen 96 €/fm und 104 €/fm (vereinzelt bis 108 €/fm) frei Wald gehandelt. Für Kiefernstammholz SL BC 2b wurden Preise zwischen 78 €/fm und 84 €/fm frei Wald realisiert. Auf den zu dieser Jahreszeit üblichen Nadelholzsubmissionen zeigte sich gegenüber dem Vorjahr überwiegend Preiskonstanz. Teils deutlich höhere Preise konnten für Douglasie erzielt werden.
Laubstammholz: Das Sortiment Buche L B 4 wurde zu Preisen von rund 95 €/fm frei Waldstraße gehandelt. Für das Leitsortiment Eiche L B 4 wurden Preise zwischen 285 €/fm und 300 €/fm erzielt. Die bereits in der vergangenen Saison erzielten Preissteigerungen für Eichenwertholz konnten auf den diesjährigen Versteigerungen größtenteils erneut übertroffen werden. Neben der Eiche erfreute sich auch Esche einer durchaus regen Nachfrage bei steigenden Preisen.
Industrieholz: Die Absatzmärkte für Industrieholz waren von einer unverändert starken Nachfrage geprägt. Dies unterstreichen auch die Preisangleichungen in den benachbarten Bundesländern an die im vergangenen Quartal in Bayern abgeschlossenen Verträge für Papierholz. Gegen Ende des Quartals waren die Industrieholzabnehmer gut versorgt. Einerseits importierten sie große Hackschnitzel- und Rundholzmengen, andererseits waren große Mengen an Sägeresthölzern aus der Sägeindustrie verfügbar. Laubindustrieholzpartien erzielten zwischen 45 € und 48,50 €/fm frei Waldstraße.
Energieholz: Der milde Winter hat auf der Verbraucherseite für einen geringen Bedarf an Brennholz, Hackschnitzel und Pellets gesorgt. Gleichzeitig sorgte die hohe Einschnitttätigkeit der Säger für ein Überangebot an Sägerestholz. Die Lager der Anbieter waren deshalb zum Ende des I. Quartals noch gut gefüllt. Angesichts hoher Lagerbestände versuchten manche Händler mit Rabattaktionen ihre Lager zu entlasten. Aufgrund der angespannten Situation gaben die Preise für Pellets im Laufe des Quartals um rund 10 bis 15 €/t nach.