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TW-Agil von Technowood agiert als 2-mal-5-Achs-Anlage auf kleinstem Raum und bearbeitet selbst Bauteile mit großen Querschnitten komplett © Vanek

Zukunft des Abbunds

Ein Artikel von Susanna Vanek | 28.11.2014 - 13:56
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TW-Agil von Technowood agiert als 2-mal-5-Achs-Anlage auf kleinstem Raum und bearbeitet selbst Bauteile mit großen Querschnitten komplett © Vanek

Ob ein Bauteil für die Aquabasilea oder das Prestigeobjekt Hotel Chedi Andermatt: Die Bearbeitungen erfolgten im Abbundcenter Nordwestschweiz ANW. Die Abbundanlage Hundegger K2 macht es möglich. Allerdings hat diese bereits sieben Jahre auf dem Buckel. Vor einigen Wochen läutete das Abbundcenter Nordwestschweiz (ANW), Gelterkinden/CH, nun ein neues Zeitalter ein. Installiert wurde das leistungsstarke und flexible Bearbeitungscenter TW-Agil, das im Abbund neue Maßstäbe setzt. In der Schweiz sind erst drei dieser innovativen Anlagen in Betrieb. Die Vorteile von TW-Agil von Technowood, Alt St. Johann/CH, fasst Philipp Gerber, Geschäftsleitungsmitglied von ANW und Projektleiter, in einem Satz zusammen: „Auf kleinstem Raum werden selbst Bauteile mit großen Querschnitten komplett bearbeitet.“ Lukas Hasler präzisiert: „Es handelt sich um eine echte 2-mal-5-Achs-Anlage, die über ein zweites Aggregat verfügt. Dieses führt die Bearbeitung von unten aus. So wird eine sechsseitige Bearbeitung möglich. Ein weiteres großes Plus ist die hohe Genauigkeit. Diese wird ermöglicht, weil die Bearbeitungen in der Kabine mit der stabilen Rahmenkonstruktion erfolgen und die Holzteile konstant gespannt werden.“ Mit der TW-Agil besitze sein Unternehmen zwei Anlagen in einer, weil sie auch schnelle einfache Bearbeitungen ausführen kann. „Es müssen nicht immer große und schwere Plattensysteme sein. Wir haben uns mit Technowood bewusst für ein Schweizer Unternehmen entschieden. Qualität und Swissness sind uns wichtige Anliegen“, meint Hasler. Die TW-Agil ermöglicht einen konventionellen Stababbund mit kleinen bis sehr großen Dimensionen, ganzen Balkenpaketen, Plattenmaterial, wuchtigen BSH-Elementen und Kastenelementen. Sogar 3D-Formteile werden auf der TW-Agil effizient, exakt und mit einer hohen Flexibilität bearbeitet, informiert der Hersteller. „Die Anlage kann sogar Akustikdecken herstellen. Man muss dazu das Bauteil nur ein Mal durch die Maschine lassen, das ist wirklich super“, freut sich Hasler und bekundet weiter: „Dank der neuen Anlage sind wir für die Zukunft gerüstet, wie auch immer die Anforderungen des Holzbaus aussehen werden.“ Damit wird ein neues Marksegment anvisiert: Unternehmen, die Fenster, Hebeschiebetüren, Pfostenriegel- oder Brettsperrholz-Konstruktionen realisieren. Als künftige Kunden denkbar sind ebenso Baumeister, die mit Hybriddecken bauen, sowie Produzenten und Händler von Brettsperrholz, Furnierschichtholz und Brettschichtholz. Die TW-Agil beschriftet jedes Bauteil. Die ANW liefert Pläne, wie die Pritschen beladen werden sollten, damit auf der Baustelle möglichst effizient gearbeitet werden kann. Hasler findet, dass es sich in seinen Augen für viele Holzbauunternehmen und Zimmereien lohne, Arbeiten auswärts zu vergeben, anstatt selber in eine entsprechende Technologie zu investieren, was schließlich Kapital binde. Das Softwareprogramm, das bei der TW-Agil von ANW zum Einsatz kommt, ist Lignocam, wobei auch die Einbindung anderer CAM möglich gewesen wäre. Hasler erläutert, dass dank Lignocam die Flexibilität der an und für sich schon flexiblen Anlage noch vergrößert werde. In diesem Zusammenhang sollte erwähnt werden, dass auf der Anlage kundenspezifische Ausführungen möglich sind, denn die Maschine arbeitet mit marktüblichen Werkzeugen und Komponenten, nicht mit eigenen.