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Produktion meets Forschung: Terrassenlieferant Rudolf Ortner (li.) mit Peter Schober von der Holzforschung Austria © VEH

Musterterrasse aus heimischer Lärche

Ein Artikel von Martina Nöstler | 21.05.2014 - 13:07
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Produktion meets Forschung: Terrassenlieferant Rudolf Ortner (li.) mit Peter Schober von der Holzforschung Austria © VEH

Im April wurde zum 7. Mal Österreichs bekannteste Gartenausstellung, die Garten Tulln, eröffnet. Mit diesem Startschuss in die Gartensaison ist die Ausstellung in diesem Jahr um eine wesentliche Attraktion reicher: die neue Seerosenterrasse. Umgesetzt wurde eine Lärchenterrasse nach neuestem technischen Know-how, informiert der Verband der Europäischen Hobelindustrie (VEH). Bei der Seerosenterrasse, die als Genussterrasse des dortigen Cafés/Restaurants genutzt wird, hat man gezeigt, was mit heimischem Holz möglich ist.

Der Unterbau wurde aus 7 m langem Lärchenkantholz MH-Natur gefertigt – kernfrei, maßhaltig und mit 15 % Holzfeuchte. Beim Terrassenbelag kamen ausschließlich kernfreie Rift- und Halbrift-Dielen in VEH-A-Qualität zum Einsatz. „Um ausreichend Dielen für die 570 m² große Terrasse in dieser Qualität zu bekommen, mussten wir einige hochwertige Lärchenerdstämme einschneiden“, sagt Holzlieferant Rudolf Ortner, Ortner-Holz, Tragwein. Dem hohen Qualitätsanspruch auf der gesamten Fläche gerecht zu werden, war nur mittels kaskadischen Sortierverfahrens, welches bei Ortner-Holz zum Einsatz kommt, möglich. Die PEFC-zertifizierten Lärchenerdstämme wurden gezielt eingeschnitten und durchliefen in den Verarbeitungsstufen bis zur fertigen Diele fünf Qualitätssortierungen. „Das Ergebnis ist ein klares Statement für heimische Holzarten und eine außergewöhnliche Leistungsschau der heimischen Holzindustrie“, freut sich Rainer Handl, Geschäftsführer der Verbände VEH und MH-Massivholz Austria. Diese extrem hohen Anforderungen an die Holzqualität werden in der Regel nicht gestellt, waren aber expliziter Wunsch des Bauherren. In den Publikationen des Hobelverbandes und den Richtlinien der Holzforschung Austria (HFA) wird eine klassische VEH-AB-Sortierung oder VEH-Top empfohlen. Die VEH-Publikationen sind seit April auch als E-Papers verfügbar.

Als Vorzeigeprojekt für den Holzbau und die Holzindustrie hat der VEH auf der Garten Tulln dieses Terrassenprojekt unterstützt und im April im Beisein von LH-Stv. Wolfgang Sobotka der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Terrasse wurde im Hinblick auf die Ausführungsqualität von der HFA unterstützt und beleitet. Planung und Umsetzung übernahm Duscheck & Duscheck, das jüngste Mitglied im VEH. Das Unternehmen verfüge über große Erfahrung im Ingenieurholz- und Terrassenbau. SIHGA aus Olsdorf, unterstützendes Fördermitglied beim VEH, ist für die neuen Befestigungsmittel am Markt verantwortlich. SIHGA bietet bei Befestigungsmitteln für Terrassen eine Garantie für Metallteile von 23 Jahren und für Kunststoffteile von 15 Jahren. „Sollte innerhalb dieser Zeit ein Mangel auftreten, der zu einem Versagen der Funktionalität des von SIHGA gelieferten Befestigungsmaterials führt, tauschen wir kostenlos das mangelhafte Produkte aus“, sagt Geschäftsführerin Jane-Beryl Simmer.

VEH-Präsident Wolfgang Leitinger: „Wir sind stolz, dass es uns gelungen ist, mit der Garten Tulln und der HFA, den Landwirtschaftskammern Niederösterreich und Österreich dieses Terrassenprojekt in massiver Lärche auszuführen.“ „Mineralische Baustoffe waren bereits in der Warteschlange und hätten sicher gerne dieses Musterprojekt umgesetzt“, meint Stefan Duscheck. „Großzügig hinterlüfteter Unterbau, konstruktiver Holzschutz und Rift-/Halbriftdielen in A-Qualität konnten sich gegen Stein, Pflaster oder Kunststoff durchsetzen.“ Die Terrassenprofis bestätigen, dass es diese Lärchenterrasse ohne Bedenken mit dem beliebten Tropenholz Ipe aufnehmen könne. Duschek betont: „Da man konstruktiv richtig ausgeführte Elemente aus MH Massivholz-Produkten eingesetzt hat, rechnen wir mit einer jahrzehntelangen Haltbarkeit. Die hohe Qualität zeigt, dass sich Holz in Konkurrenz zu Stein oder WPC immer perfekt positionieren lässt und die Kundenerwartungen für viele Jahre erfüllen kann.“

Gemeinsam mit der Holzindustrie Österreich, vertreten durch den Fachverband der Holzindustrie, konnten die Ausführungen in kurzer Bauzeit im März umgesetzt werden. Die erwarteten 200.000 Besucher jährlich können ab sofort die nach neuesten Kriterien befestigte Terrasse besichtigen. Im Zuge eines Garten-Pre-Openings am 9. April gab es schon vor der Eröffnung einen Einblick auf die zahlreichen Attraktionen, welche die Besucher heuer auf der Garten Tulln erwartete.