14176812922232.jpg

Die ersten vier Gesellschafter, Kaiser, Taglieber, Hoffmeister und Cordes (v. li.), mit Geschäftsführer Seen © Holzunion

Gemeinsam mehr erreichen

Ein Artikel von Dinah Urban (für Timber-Online bearbeitet) | 04.12.2014 - 09:49
14176812922232.jpg

Die ersten vier Gesellschafter, Kaiser, Taglieber, Hoffmeister und Cordes (v. li.), mit Geschäftsführer Seen © Holzunion

Gebündelte Kompetenz möchte die Holzunion, Rotenburg/DE, ihren Kunden anbieten. Das Unternehmen wird von fünf deutschen Holzbaubetrieben getragen und profitiert von den unterschiedlichen Kernkompetenzen und der regionalen Verteilung seiner Gesellschafter. Cordes Holzbau, ebenfalls in Rotenburg beheimatet und gleichzeitig Holzunionszentrale, bringt den Ingenieurholzbau mit. Taglieber Holzbau in Oettingen deckt den Süden mit einer automatisierten Elementfertigung ab. Hoffmeister ist als Architekt in Lamspringe zu Hause und damit die regionale Mitte. Christian Kaiser in Dedelstorf-Weddersehl, zwischen Hamburg und Wolfsburg gelegen, hat die Projektplanung als Steckenpferd. Hinzu stieß im November Adams Holzbau-Fertigbau aus Niederzissen. Der Neuzugang ist ein Multitalent und verstärkt die Kernkompetenzen seiner Partner.

Komplexe Großprojekte realisieren

14176813698957.jpg

Reinhard Adams, Geschäftsführer von Adams Holzbau-Fertigbau, stieß als Fünfter zur Holzunion dazu. © Holzunion

„Unser Ziel ist es keinesfalls, den Einfamilien-Wohnhausmarkt an uns zu reißen und kleineren Betrieben Wettbewerb zu machen“, betont Holzunion-Geschäftsführer Heiko Seen. „Wir wollen große Projekte, die von den Einzelunternehmen so nicht realisierbar wären, möglich machen.“ Die Holzunion versteht sich als Ansprechpartner für komplexe und unkonventionelle Holzbauvorhaben. Indem sie Investoren und Architekten Kompetenz in allen Disziplinen des Holzbaus liefert, will das junge Unternehmen „Holzfremden“ den Einstieg erleichtern. Das Dienstleistungsspektrum soll aber immer an die Nachfrage angepasst sein.
„Wenn lediglich eine Beratung gefragt ist, bieten wir auch das an“, versichert Seen. Der gelernte Zimmermann und studierte Holztechniker kann seine Erfahrung aus einigen Jahren Geschäftsführung in der Holzindustrie einbringen und brennt für seine neue Aufgabe. Ihn reizt deren breites Spektrum, dem er mit einem großen Netzwerk an Partnern begegnet.

Gerecht verteilt

Über 300 Mitarbeiter aus den fünf Gesellschafterunternehmen stehen Seen für die qualifizierte Planung und Ausführung zur Verfügung. Er weist einkommende Aufträge dem passenden Betrieb zu beziehungsweise holt gleich mehrere ins Boot – je nachdem, wo das Projekt gebaut werden soll und welche Kompetenzen von besonderer Bedeutung sind. Das Motto lautet: so regional wie möglich, so unternehmensweit wie nötig.

Investitionen bündeln

An den ersten Projekten können sich schon zahlreiche Bewohner erfreuen. Eines in Luxemburg umfasste 14 Wohneinheiten in zwei Passivhausstandard-Gebäuden. In derartige Standards will die Holzunion ebenfalls investieren. „Für ein einziges Unternehmen wäre die Entwicklung in den verschiedenen Bereichen finanziell schwer zu stemmen. Im Verbund haben wir ausreichend Ressourcen, um eine für Investoren risikoarme Lösung anbieten zu können.“

Investoren erobern

14176813286459.jpg

Großprojekte, wie diese Aufstockung in Nürnberg, setzt die Holzunion im Team um © Holzunion

In Nürnberg ist die Holzunion gerade mit einer umfangreichen Aufstockung betraut worden (s. Bild). Auf ein zweigeschossiges Betonbestandsgebäude wird eine zusätzliche Wohnfläche von etwa 5000 m2 gesetzt. Als Holzbau geplant, wandte man sich an die Holzbauexperten. Solche Projekte haben diese besonders gern, da sie die Vorteile des urbanen Holzbaus zeigen: schnelle und leichte Realisierung. Damit sollen weitere Investoren überzeugt und es soll ein Kundenstamm aufgebaut werden, wie Seen informiert.
Weitere Partner und Gesellschafter sind ebenfalls denkbar, auch über die Grenzen der Bundesrepublik hinaus. Die Holzunion möchte nämlich jenseits davon die Möglichkeiten des Holzbaus aufzeigen.